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Standard Iran bestätigt Todesurteil für Programmierer

Zitat:
Das iranische Höchstgericht hat das Todesurteil gegen den Programmierer Saeed Malekpour bestätigt. Der aus dem Iran stammende Kanadier war 2008 verhaftet worden, ihm wird vorgeworfen, eine "unmoralische" Software programmiert zu haben.

Saeed Malekpour hat eine Software zum Upload von Fotos programmiert. Da diese auch bei pornografischen Websites zum Einsatz kam, wurde der 35-Jährige im Juni 2011 zum Tode verurteilt. Wie 'Mashable' berichtet, wird Malekpour beschuldigt, dadurch den "Islam zu beleidigen und entweihen."

Das iranische Gericht sah es als erwiesen an, das Malekpour Seiten dieser Art promoten würde, weil sein Name auf der dort eingesetzten Software stünde. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation 'Amnesty International' habe Malekpour aber nicht gewusst, dass seine Software für pornografische Zwecke genutzt würde.

Saeed Malekpours Schwester Maryam Malekpour sagte gegenüber 'Radio Free Europe', dass "alle seine Aktivitäten im Rahmen des Gesetzes waren." Sie betonte, dass er nichts Illegales getan habe: "Saeed hat nur ein Computerprogramm geschrieben, das von diesen 'unmoralischen' Seiten, aber auch jeder anderen genützt werden konnte." Unglücklicherweise, so die Schwester, sei das Programm "ohne sein Wissen an diese unmoralischen Seiten verkauft und von ihnen eingesetzt worden."

Malekpour, der als "Permanent Resident" Kanadas dort ständiges Aufenthaltsrecht sowie eine unbegrenzte Arbeitserlaubnis genießt, wurde im Oktober 2008 im Iran verhaftet, als er seinen dort lebenden Vater besucht hat. In einem auf der Regime-kritischen Seite 'Persian2English' veröffentlichten, von Malekpour verfassten Brief heißt es, dass er zu einem falschen Geständnis gezwungen worden sei: Ihm und seiner Familie seien unter anderem Folter angedroht worden, schreibt er darin.


Die Entscheidung wurde international scharf kritisiert: "Durch die Bestätigung der Todesstrafe nach einem unfairen Prozess senden die iranischen Behörden eine Nachricht an alle ihre Bürger aus", sagte Amnesty-International-Vertreterin Ann Harrison: "Sie sollen ihre Meinung nicht frei äußern und anderen auch nicht dabei helfen, was auch das Internet inkludiert."
Quelle

Das nenne ich krank
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