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Ungelesen 12.12.10, 16:48   #31
Pschyrembel
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Zitat:
Zitat von szooth Beitrag anzeigen
@Psychrembel: Ja, so ist das bei normativen Systemen immer; aber auf der anderen Seite bindet sich ja gerade die Medizin selbst an eine besonders starke Ethik, wenn es um das Wohl des Patienten und das Lindern von Schmerzen geht. Und da ist die Frage nach dem Umgang mit einem Suchtkranken mit inbegriffen. (Hier hat es in den letzten ~30 Jahren ganz erstaunliche Entwicklungen gegeben übrigens) In der praktischen Medizin ist dann auch kein Platz mehr für solche Fragen nach "Schuld".
genau das sag ich doch auch die ganze zeit. die frage der schuld hat für mich ja keine konsequenzen wenn es um die behandlung von süchten oder auch anderen krankheiten oder verletzungen geht. zumindest aus sicht der behandler. aus sicht des behandelten sehe ich die frage aber nicht als so unwichtig an. meiner meinung nach muss man sich seine eigene schuld... sofern sie natürlich vorhanden ist, auch eingestehen. denn nur dann hat man eine ausreichend gute heilungschance.

Zitat:
Zitat von szooth Beitrag anzeigen
Man ist ja von der Vorstellung "körperlicher Entzug rum - Sucht vorbei" schon lange abgerückt
Speziell auf Opioide bezogen, hat sich aber zudem als wenigs erfolgversprechend erwiesen, die Komponenten immer strikt zu trennen.
meine aussage bezog sich nur auf die babys im mutterleib. bei der die psychische komponente wohl nicht so beeinträchtigend ist ansonsten würde ich dir da schon recht geben.

Zitat:
Zitat von szooth Beitrag anzeigen
* Es gibt sehr regelmäßig dokumentierte Fälle von ehemals Abhängigen, die in Notfällen mit Opioiden behandelt wurden. Dennoch sind bereits Entzugserscheinungen nachweisbar und beobachtbar (z.b. Mydriasis, Tränenfluss)...
ich kenne diese fälle. man geht wohl davon aus das die rezeptordownregulation nicht vollständig vollzogen ist und quasi nur inaktive rezeptoren wieder aktiviert werden. in einem solchen fall ist die körperliche komponente halt nicht wirklich abgeschlossen.


Zitat:
Zitat von szooth Beitrag anzeigen
* Es gibt auch mittlerweile eine ausgewertete Studie, die Hinweise auf permanent gestörte Hyporegulation von my-Rezeptoren bei einmaliger "körperlicher Abhängigkeit" liefert. Ich schaue nachher mal, wo ich das gefunden hab, muss so 2008 rum gewesen sein.
WÄRE ICH SEHR DRAN INTERESSIERT!!! ALSO WENN DU DAS WAS HAST WUERDE ICH DAS GERNE LESEN WOLLEN!! danke im vorraus.

Zitat:
Zitat von szooth Beitrag anzeigen
Was ist also mit Leuten, die immer fetter werden, weil sie falsch essen und keinen Sport treiben. Sie bekommen dann einen Herzinfarkt oder was weiß ich. Das ist sicher auch nicht billig, wer ist also Schuld daran ? Viellleicht hat man denjenigen sogar eindringlich gewarnt ?
Was, wenn derjenige dann mit seinem Bypass weiter frisst, raucht usw. und einen zweiten Herzinfarkt kriegt ? Ist er dann immernoch nicht schuld ? Ganz egal ob er es ist oder nicht, es ist unmenschlich ihm die Behandlung zu verweigern. Selbiges gilt auch für Süchtige.
wie gesagt. ich teile deine meinung. die frage der schuld sollte keine konsequenzen für eine behandlung haben. siehe oben


achso... juicyBeats: die entwicklung der Opioidrezeptoren im mutterleib würde ich auch gerne mal nachlesen. kannst du mir da auch was besorgen?? oder wo hast du das her= wäre echt nett. danke
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