@bOnt - ja sicherlich ist die Annahme nicht unberechtigt, aber davon lebt doch eine Demokratie, dass sich die Gesellschaft mit ihrer Gegenwart und Zukunft auseinandersetzt (und natürlich auch mit ihrer Vergangenheit) und in diesem konkreten Fall mit dem Lissabonner Vertragswerk, der ja unsere Zukunft mitbestimmen wird, sollte er in Kraft treten. Zugegeben was bei Referenden hinten rauskommt ist so ne Sache, aber wäre der Vertragsentwurf abgelehnt worden, so wäre dies ja nicht gleichbedeutend mit dem Ende der europäischen Idee - sondern wohl eher ein Signal dass die Bevölkerung des wichtigsten EU-Mitgliedslandes eine andere Grundkonzeption dieses neuen größten Wirtschaftsraumes der Welt wünscht.
Der Vorgängervertrag ist ja mehr oder weniger inhaltsähnlich mit dem Lissabonner Vertrag und wurde per Referendum von den Franzosen und Niederländern bereits abgelehnt. Interessante Randnotiz: in Frankreich wurde die Verfassung geändert um ein zukünftiges Referendum über einen "neuen" Vertrag zu umgehen.
Quelle:
http://www.tagesschau.de/ausland/euvertrag8.html
Zitat:
Mit einer Verfassungsänderung machten beide Kammern des französischen Parlaments am Abend den Weg frei für die Ratifizierung des Vertrags. Sie soll voraussichtlich am Mittwoch und Donnerstag in Parlament und Senat auf die Tagesordnung kommen.
Die bisher in der Verfassung vorgesehene Volksabstimmung über den so genannten "Lissabonner Vertrag" entfällt damit. Im Mai 2005 hatten knapp 55 Prozent der Franzosen in einem Referendum gegen die damals vorgelegte EU-Verfassung gestimmt.
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und es stimmt schon man muss Demokratie leben um sie zu erhalten - oder wie schon Chruchill sagte: "Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.".
Die Frage ob die EU durch den Lissabonner Vertrag demokratischer wird - lass ich mal unbeantwortet.