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-   -   [Brisant] NETZ VOR KOLLAPS. Europa nur knapp an Blackout vorbeigeschrammt (https://mygully.com/showthread.php?t=6174553)

TinyTimm 10.01.21 00:36

NETZ VOR KOLLAPS. Europa nur knapp an Blackout vorbeigeschrammt
 
Zitat:

Akuter Blackout-Alarm Freitagnachmittag auf dem ganzen Kontinent, und damit auch in Österreich! Denn nach dem Ausfall mehrerer Kraftwerke in Südosteuropa fehlten riesige Strommengen. Heimische Experten hatten - wie berichtet - längst vor dieser Kettenreaktion gewarnt. Die Gefahr weiterer Zusammenbrüche drohe.

„Wegen dieser plötzlichen Frequenzabsenkung trennte uns nur weniges von einer Katastrophe. Diese hätte alleine in Österreich einen volkswirtschaftlichen Schaden von etwa einer Milliarde Euro pro Tag verursacht. Der Totalausfall hätte auch zu Leid geführt - man denke nur an die alten und kranken Menschen, die plötzlich daheim im Finsteren gesessen wären“, sagt EVN-Experte Stefan Zach.

Bei der Verhinderung der Katastrophe leistete die Austrian Power Grid (APG) mit ihrem Chef Gerhard Christiner einen entscheidenden Beitrag. Rasch wurden in der Kommandozentrale bei Wien Reserve-Pumpspeicherkraftwerke in den Alpen sowie die noch verfügbaren Gaskraftwerke mobilisiert. Letztere werden allerdings von Umweltschützern massiv bekämpft. In Frankreich mussten trotz der Rettungsaktion aus Österreich große Stromkunden vom Netz getrennt werden.

https://i.ibb.co/D9vHJsr/full.jpg
Wie hier in der Einsatzzentrale in der Steiermark mussten auch bei der APG alle Hebel in Bewegung gesetzt werden.

„Wir brauchen eben neben Sonne-, Wind- und Wasser- auch schnellstartende Gaskraftwerke. Heimische Anlagen müssen aber ersatzlos stillgelegt werden. Dadurch steigt die Abhängigkeit aus dem Ausland“, warnt Zach. Sein Vorschlag: kleine Naturgasturbinen, die mit überschüssigem Ökostrom betrieben werden könnten.

Die jetzige Störung war die zweitgrößte in Europa, seit Ende 2006 mehr als zehn Millionen Haushalte betroffen waren. Wie man mit einem lang andauernden großflächigen Stromausfall umgeht, hatte die Garde des Bundesheeres erst im vergangegen November in Wien getestet.
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HappyMike34 10.01.21 08:52

Etwas nüchternere Infos gibt es hier zu lesen:

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bollberg1 10.01.21 11:07

ist m.m. nach trotzdem erstaunlich wie schnell das alles reagiert.
wie ist das mit dem stromnetz eigentlich vor der eu gewesen? hat da wirklch jedes land sein eigenes süppchen gekocht?

Caplan 10.01.21 12:59

Sicherlich..es waren Domaenen der Laender und Betreiber

MunichEast 10.01.21 16:25

Die Verbundnetze der Länder gibt es schon seit 1951 und nannte sich Union for the Co-ordination of Transmission of Electricity. Das wurde dann später zum Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber. Die Stromnetzbetreiber arbeiten gemeinsam um bei Engpässen oder Überproduktion sich zu unterstützen. Die deutschen Stromanbieter produzieren sehr viel für den Export und mußten 2002 das letzte Mal mehr importieren als exportieren.

TinyTimm 10.01.21 18:24

Zitat:

Blackout-Gefahr: Immer mehr Noteinsätze
Nach dem starken Frequenzabfall im europäischen Stromnetz am Freitag haben Wien Energie und EVN gewarnt, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien die Blackout-Gefahr erhöht. Bei Wien Energie haben die Noteinsätze zum Ausgleich im Stromnetz stark zugenommen.


Der vermehrte Ausbau von erneuerbaren Energien und damit die volatile Erzeugung von Wind- und Sonnenstrom führt laut Wien Energie zu immer stärkeren Schwankungen in den Stromnetzen. Denn während in Kohle- oder Atomkraftwerken die erzeugte Menge ziemlich genau geplant werden kann, ist das bei erneuerbaren Energien nicht im selben Ausmaß möglich. Geht etwa kein Wind, stehen die Windkraftanlagen still.

Kommt es zu einer Schwankung im Stromnetz erzeugt die Wien Energie im Auftrag der Austrian Power Grid (APG) in den Gaskraftwerken Simmering und Donaustadt zusätzliche Energie, um die Schwankung auszugleichen. Das sei nun immer öfter nötig, bestätigt eine Sprecherin von Wien Energie gegenüber Radio Wien.

„Feuerwehr-Einsätze kein tragfähiges Geschäftsmodell“

„Die Anzahl der Not-Einsätze nimmt drastisch zu. Musste Wien Energie bis vor wenigen Jahren nur rund 15 Mal die Stromerzeugung kurzfristig hochfahren, war dies in den letzten Jahren bis zu 240 Mal pro Jahr für die Netzstabilisierung der Fall.“ Für die Versorgungssicherheit seien Gaskraftwerke essenziell.

„Wie die Feuerwehr stehen unsere Kraftwerke rund um die Uhr bereit und helfen aus, wenn es im heimischen Stromnetz brennt“, so Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl. Das Parlament habe zwar kurz vor Weihnachten eine Neuregelung der Netzreserve beschlossen und damit vorerst Rechtssicherheit geschaffen, „für eine langfristige Vorhaltung sind allerdings viele Fragen für die Betreiber offen“, so Strebl.

„Wir brauchen eine faire Regelung, entsprechende Abgeltungen und Sicherheit für Investitionen in die Instandhaltung oder den Neubau von Kraftwerken. Feuerwehr-Einsätze sind langfristig kein tragfähiges Geschäftsmodell“, so Strebl. Denn die Neuregelung der Netzreserve sieht nur vor, dass die APG im Herbst die Verträge für weitere drei Jahre ausschreibt.

EVN: Nicht auf Atom- und Kohlekraftwerke verlassen

Auch der niederösterreichische Stromversroger EVN hat nach dem „Beinahe-Blackout“ Konsequenzen gefordert. „Einige Großkunden haben sich gemeldet, weil sensible Maschinen die Frequenzabsenkung bereits gespürt haben“, sagte EVN-Sprecher Stefan Zach zu wien.ORF.at. „Wenn die Schwankungen zu hoch sind, schalten sich Maschinen aus Selbstschutz ab.“ Das könne Zach zufolge auch bei Kraftwerken passieren, „und dann wird es kritisch“.

In Niederösterreich dient das Kraftwerk Theiß bei Krems als Puffer für Fälle wie am Freitag. Laut Zach würde dieses alleine aber nicht ausreichen: „Österreich verlässt sich bei der Versorgungssicherheit immer stärker auf Atom- und Kohlekraftwerke in unserer Nachbarschaft.“

Die EVN fordert deshalb neue gesetzliche Rahmenbedingungen für den Weiterbetrieb bestehender Gaskraftwerke und Anreize, um neue, flexible und schnellstartfähige Gasturbinen in Österreich zu bauen und im Notfall ohne Stromzulieferungen aus Kohle- und Atomkraftwerken benachbarter Länder auszukommen. Wind, Sonne und Wasserkraft sind Zach zufolge nicht geeignet, um die Produktion binnen kürzester Zeit zu erhöhen, auch wenn „die Zukunft natürlich der Naturenergie gehört“.
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AlittleR2D2 10.01.21 18:30

Zitat:

Zitat von MunichEast (Beitrag 39588721)
Die deutschen Stromanbieter produzieren sehr viel für den Export und mußten 2002 das letzte Mal mehr importieren als exportieren.

Steht hier aber jetzt irgendwie anders !

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MunichEast 10.01.21 19:42

Zitat:

Zitat von AlittleR2D2 (Beitrag 39590004)
Steht hier aber jetzt irgendwie anders !

Nicht wirklich. Deutschland importiert und exportiert, letzteres seit 2002 mehr als es importiert.

Zitat:

Nach Angaben des Umweltbundesamtes hielten sich Erzeugung und Verbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2003 in etwa die Waage. Seitdem werde mehr Strom produziert als verbraucht, und es gebe einen Überschuss beim Stromaustausch mit den Nachbarländern. Mit über 55.000 Gigawattstunden sei 2017 der Höchstwert erreicht worden. Seitdem sinkt der Überschuss - auf etwa 17.400 Gigawattstunden im Jahr 2020.[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]


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