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TinyTimm 04.05.20 11:27

Radio-Moderator Domian rechnet mit Greta ab
 
Zitat:

Radio-Moderator Domian rechnet mit Greta ab: „Entsorge deinen Heiligenschein!“

Moderator Jürgen Domian schreibt in einem offenen Brief an Greta Thunberg, was ihn alles an ihr stört. Im Netz formiert sich ein Aufstand.

Moderator Jürgen Domian schreibt einen offenen Brief an Greta Thunberg*
Der Moderator weist die Klimaaktivistin zurecht und fordert Mäßigung
Im Internet regt sich heftige Kritik an Domian
Schweden/Köln - „Nun sitze ich hier und kann nicht anders“, markige Worte wählt Moderator Jürgen Domian eingangs in seinem offenen Brief an die Klima-Aktivistin Greta Thunberg. Aber der 62-Jährige muss auch etwas loswerden, das ihm von der Fridays for Future-Bewegung Gegenwind einbringen wird. „Ich muss Dir sagen, dass Du mir mittlerweile ziemlich auf die Nerven gehst.“

Domian sei selbst „Naturfreund“ und „tiefgrün eingestellt“ und anfangs von Greta ziemlich beeindruckt gewesen. Aber Thunbergs* „moralinsaure Miene“, mit der sie Vorwürfe mache, gehe ihm doch zu weit. Domian könne Greta nicht mehr ernst nehmen. Inzwischen aber habe er den Eindruck, sie gebe nur noch „auswendig gelernte Antworten“. Deshalb fragt er sich, ob sie nicht doch fremdgesteuert sei.

Domian über Greta Thunberg: „Geniale Inszenierung cleverer PR-Manager“
Keine neue Theorie, die Domian aber untermauern zu können glaubt: Ein Mädchen mit Asperger-Syndrom, das „herzzerreißend einsam mit einem großen handgeschriebenen Pappschild“ fürs Klima kämpft, könnte eine geniale Inszenierung ziemlich cleverer PR-Manager sein. Um mit ihr als Marke Geld zu verdienen: Tatsächlich hat die Familie im Januar eine Stiftung gegründet und den Namen „Fridays for Future“ als Marke beantragt.

Aber Domian, der als Moderator erst kürzlich wieder ins Fernsehen zurückgekehrt ist, ist noch nicht fertig. Nervig fand er nämlich auch Thunbergs Wutrede 2019 bei der UN-Klimakonferenz in New York. Zum Fremdschämen, ihr Gebaren geradezu hysterisch. Seine Sicht: „Wie Deine ganze Generation in den wohlhabenden Ländern hattest Du die beste Kindheit seit Menschengedenken. So viel Freiheit und Wohlstand wie für Euch gab es nie zuvor.“ Es sei Thunbergs Generation selbst, die sich mit „dicken Autos“ zur Schule fahren ließe und als Backpacker um die ganze Welt reise.

Domian schreibt offenen Brief an Greta Thunberg und will versöhnlich enden
Statt „undifferenzierter“ und „vorwurfsvoller“ Argumentation hätte er gerne von Thunberg a) „Bitte lass den Leuten ihre SUVs und ihre Urlaubsreise mit dem Flugzeug! ... Suggeriere uns nicht permanent Schuld und ein schlechtes Gewissen!“ und b) Sie solle mal dahin reisen, wo es wirklich stinkt. Zu den Braunkohlekraftwerken in Polen oder den Atomkraftwerken ihres eigenen Landes Schweden.“

Domian schreibt, er wisse aus der „Schwulen- und Frauenbewegung, dass man/frau oft schrill, nervig, laut, penetrant und auch mal populistisch sein muss, um Gehör zu finden.“ Seine eigentliche Bitte laute aber: „Entsorge bitte Deinen Heiligenschein! Natürlich umweltgerecht.“

Nach Domians offenem Brief an Greta Thunberg folgt Wut im Netz
Der folgte ein Sturm der Entrüstung und Kritik im Netz. Es ist nicht das erste Mal, das Greta angegangen wird. So schreibt die ehemalige Politikerin der Piraten-Partei, Julia Probst: „Nicht #Greta nervt*, sondern der Habitus der alten weißen Männern, die null Interesse daran haben, der Zukunft die Lebensqualität zu erhalten - ihr seid ichbezogene Egoisten, denen der SUV wichtiger ist als eine lebenswerte Zukunft der Kinder.“

Ein User, der sich „Nilz Bokelberg“ nennt, ist enttäuscht: „Herrje. Jürgen. Bitte nicht. #WennsichLegendenselbstauseinandernehmen“.

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Manche nehmen Domian aber auch in Schutz. Eine „Frau Unbekannt“ twittert: „Diese Hetze hier gegen #Domian ist unerträglich. Es ist einfach nur noch fürchterlich, wie intolerant unsere Gesellschaft gegenüber jeglicher Meinungsäußerung geworden ist.“ Und ein „markusdd“ schreibt: „Darf ich mal anmerken, dass mir als "JUNGER weißer Mann", und E-Auto-Fahrer, #Greta ebenso auf den Sack geht und ich ihre Klima-Apokalyptiker-Maschinerie entschieden und mit aller Kraft ablehne?! Ich lasse mir meine Freiheit nicht nehmen, und #Domian hat recht.“
Quelle: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Wornat1959 04.05.20 11:45

Dazu ergänze ich dann einen Brief an Domian vom 10. März von Scientists for Future.

Zitat:

Veröffentlicht am 10. März 2020 von Andrea Kamphuis
Lieber Jürgen Domian, Greta Thunberg hat in der Sache recht

Lieber Jürgen Domian,

hiermit antworten wir, die Regionalgruppe Köln/Bonn der Scientists for Future, auf Ihren „offenen Brief“ [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...].
Es ist Ihr gutes Recht, von Greta Thunberg oder irgend jemand anderem genervt zu sein. Wir sehen uns an dieser Stelle jedoch in der Pflicht, darauf hinzuweisen, dass Greta Thunbergs Aussagen auf Fakten und dem anerkannten Stand der Wissenschaft basieren und damit weitgehend unabhängig von ihrer Person sind. In der Sache hat sie eindeutig recht und wir müssen – auf jeder Ebene – schnellstens handeln , damit die zukünftigen Generationen noch eine lebenswerte Erde vorfinden.

Sie sagen: „Das Weltklima wird nicht in Deutschland oder Schweden gerettet.“ Das ist leider nur fast richtig, es fehlt ein kleines Wörtchen: „Das Weltklima wird nicht nur in Deutschland oder Schweden gerettet“. Es stimmt, dass in allen Staaten der Erde erhebliche Anstrengungen unternommen werden müssen, um eine Chance zu haben, die Erderwärmung in Grenzen zu halten. Folgerichtig ist die von Greta Thunberg entfachte Fridays-For-Future-Bewegung auch weltweit aktiv – in praktisch allen Staaten, in denen freie Meinungsäußerung erlaubt ist – nicht nur in Deutschland und Schweden.

Zweifellos müssen auch Staaten wie China, Indien oder Polen größere Anstrengungen zum Klimaschutz unternehmen und mittelfristig ihre Kohlendioxid-Nettoemissionen auf Null herunterfahren. Aufgrund der historischen Emissionen seit Beginn der Industrialisierung, des wirtschaftlichen Entwicklungsstandes und der Tatsache, dass wir in Deutschland ein Vielfaches des Pro-Kopf-Verbrauches der ärmeren Länder haben, ist aber vollkommen klar, dass Industrieländer wie Deutschland vorangehen müssen. Wenn Sie sagen „Wir sind völlig unbedeutend“, dann übersehen Sie, dass jeder Deutsche im Mittel das Doppelte des weltweiten Pro-Kopf-Durchschnitts an Kohlendioxid emittiert. Bei den historisch aufsummierten Emissionen liegt der deutsche Anteil sogar beim 6- bis 8-Fachen des weltweiten Durchschnitts.

Mit dem rechtlichen Rahmen für erneuerbare Energien hatte Deutschland schon einmal weltweite Maßstäbe gesetzt, mit dem Ergebnis, dass es heute eine echte Alternative zu den fossilen Energieträgern gibt. Leider hat unser Land diese Vorreiterrolle inzwischen aufgegeben. Dabei hat Deutschland mit seinem Ingenieurs-Know-how allerbeste Möglichkeiten, sich bei der notwendigen Umgestaltung der Energiewirtschaft an die Spitze zu setzen und damit ein riesiges Potential neuer wirtschaftlicher Möglichkeiten zu eröffnen.

Mit Recht kritisieren Sie den Jet-Set-Lebensstil, aber Sie beziehen diese Kritik nur auf die Jugendlichen der Fridays-for-Future-Bewegung (nur um ein paar Sätze später wenig nachvollziehbar ein Recht auf genau diesen Jet-Set-Lebensstil einzufordern: „Lasst den Leuten ihren SUV und ihre Urlaubsflüge!“). Klar ist, dass der Ressourcenverbrauch in Deutschland hauptsächlich vom Haushaltseinkommen abhängt und nicht vom Alter. Da die Fridays-for-Future-Protestierenden überwiegend aus der gehobenen Mittelschicht stammen, ist anzunehmen, dass sie an einem entsprechenden Leben partizipiert haben. Aus persönlichen Gesprächen wissen wir jedoch, dass viele gerade durch die Teilnahme an Fridays for Future ins Nachdenken gekommen sind und ihren Lebensstil geändert haben.

Gerade weil Sie ein Umweltfreund sind, möchten wir Sie einladen, sich in Zukunft weniger über Greta Thunberg zu ärgern und sich mehr damit auseinanderzusetzen, welche positiven Beiträge die Fridays-for-Future-Bewegung schon geleistet hat – nicht nur klimapolitisch, sondern auch im Hinblick auf die politische Kultur. Wenn Sie weitergehendes Interesse am aktuellen Stand der Wissenschaft zu Klimafragen haben, so stehen wir von den Scientists for Future Ihnen gerne zur Verfügung.

Herzlichst
Sebastian Mayer und Volker Ossenkopf-Okada

Scientists for Future Köln/Bonn
Quelle: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]


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