Fossilfund in Australien: Dieser Wurm könnte unser Ur-Ur-Ur-Ur-Urahn sein
Zitat:
Fossilfund in Australien
Dieser Wurm könnte unser Ur-Ur-Ur-Ur-Urahn sein
So richtig hübsch sieht er nicht aus, aber wir haben viel mit ihm gemeinsam: Forscher haben den ältesten Organismus entdeckt, der aus zwei symmetrischen Hälften besteht und einen Darm besitzt.
https://cdn.prod.www.spiegel.de/imag...7_fpy54.96.jpg
Künstlerische Darstellung von Ikaria wariootia: 555 Millionen Jahre alter Wurm Sohail Wasif/UCR
US-amerikanische Forscher haben im südlichen Australien einen Urzeitwurm entdeckt, von dem fast alle heute lebenden Tiere und der Mensch abstammen könnten.
Die winzige Kreatur mit dem Namen Ikaria wariootia sei der früheste Organismus mit einem bilateralen Bauplan, schreiben die Geologen von der Universität Kalifornien in der [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]. Bilateralität bedeutet, dass der Organismus zwei spiegelsymmetrische Hälften aufweist. Außerdem erkannten die Wissenschaftler eine Vorder- und Rückseite sowie Öffnungen an beiden Enden, die durch einen Darm verbunden sind.
Symmetrischer Körperbau eint Wurm und Mensch
Zwar gibt es mehrzellige Organismen, die schon bedeutend früher existierten als der jetzt gefundene Wurm. Allerdings handelt es sich bei dieser sogenannten Ediacara-Fauna aus der Zeit des ausgehenden Proterozoikums vor etwa 580 bis 540 Millionen Jahren um Schwämme und Algenmatten, die variable Formen besitzen. Die meisten von ihnen sind nicht mit den heute lebenden Tieren verwandt.
Die Entwicklung der Bilateralität war ein entscheidender Schritt in der Evolution der Lebewesen. Der symmetrische Aufbau gab den Organismen unter anderem die Fähigkeit, sich zielgerichtet zu bewegen. Einer Vielzahl an Lebewesen - von Würmern über Insekten bis hin zu Dinosauriern und Menschen - liegt ein solcher Körperplan zugrunde.
Nachweis galt als äußerst schwierig
Schon vor dem jetzt entdeckten Fossil gingen Evolutionsbiologen davon aus, dass der älteste Vorfahre aller sogenannten Zweiseitentiere ein simpler kleiner Organismus mit rudimentären Sinnesorganen gewesen sein muss. Die Konservierung und Identifizierung der versteinerten Überreste eines solchen Tieres wurde jedoch als schwierig, wenn nicht gar als unmöglich angesehen.
Als vielversprechend galt schon lange die Analyse von 555 Millionen Jahre alten Ablagerungen im australischen Nilpena, rund 500 Kilometer nördlich von Adelaide. In den Ablagerungen befinden sich versteinerte Höhlen, die ein Zweiseitentier angelegt haben könnte. Allerdings fanden sich zunächst keine Spuren einer entsprechenden Kreatur.
Erst dem Forscherteam aus Kalifornien gelang es mithilfe eines dreidimensionalen Laserscanners, das Fossil zu erkennen. Sie wiesen einen gleichmäßigen zylindrischen Körper mit einem ausgeprägten Kopf und Schwanz und einer schwach gerillten Muskulatur nach. Das Tier ist etwa zwei bis sieben Millimeter lang und etwa einen bis zweieinhalb Millimeter breit.
|
Quelle: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]
|