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-   -   [Other] Kampf um saubere Luft: Ohrfeige für die Regierung (https://mygully.com/showthread.php?t=5414712)

BLACKY74 10.04.19 05:20

Zitat:

Die Forscher der Leopoldina weisen mit ihren Empfehlungen zur Luftqualität den Weg. Die Bundesregierung muss endlich groß denken. Nötig ist eine Revolution - am besten ganz weg vom Auto.
https://www.tagesschau.de/multimedia..._v-teaserM.jpg
Ein Kommentar von Marcel Heberlein, ARD-Hauptstadtstudio

In der Debatte um saubere Luft hat jetzt also die versammelte deutsche Wissenschaft gesprochen. Sie hat immerhin ein bisschen Klarheit im Gepäck - und für die Bundesregierung ein paar versteckte Ohrfeigen. Für Verkehrsminister Anders Scheuer zum Beispiel.

Als ein paar deutsche Lungenärzte Anfang des Jahres die EU-weiten Grenzwerte für Stickoxid und Feinstaub angezweifelt haben, da zweifelte Scheuer gleich mit. Passte doch so gut zu seinem Feldzug gegen Fahrverbote - doofe Fahrverbote, doofe Grenzwerte, doofe Wissenschaft.

Abfuhr für Scheuer


Die Forscher der Leopoldina aber erteilen Scheuer jetzt eine Abfuhr, sie finden die Grenzwerte nicht zu streng. Sie sagen sogar: Stickoxid kann schon in sehr kleinen Dosen die Gesundheit schädigen, vor allem die von Alten und Eh-schon-Kranken, auch unterhalb des Grenzwerts. Viel wichtiger aber finden sie, dass etwas gegen Feinstaub getan wird.

Den EU-weiten Grenzwert für Feinstaub halten sie für zu lasch. Dabei ist Feinstaub den Wissenschaftlern zufolge sogar noch gefährlicher, er kann sogar Lungenkrebs verursachen. Die Partikel entstehen durch Autoabgase, aber auch durch Abrieb von Reifen und Bremsen und durchs Verbrennen von Holz in Öfen.

Schluss mit der Flickschusterei

Es folgt die zweite versteckte Ohrfeige für die Regierung: Die Wissenschaftler fordern eine breite, langfristige Strategie für saubere Luft. Und die erkennen sie offenbar bisher nicht. Eine Strategie gegen Feinstaub also, gegen Stickoxid, aber vor allem auch gegen das klimaschädliche CO2.

Schluss mit der Flickschusterei - das ist ein gutes Motto. Punktuelle Diesel-Fahrverbote zum Beispiel halten die Wissenschaftler für Unsinn. Natürlich haben sie recht. Alte Schadstoff-Schleudern nur aus einer Straße rauszuhalten, damit sie die Straße nebenan verpesten, wie das Gerichte etwa für Hamburg angeordnet haben - was soll das bringen?

Doch nicht Richter sind schuld an dem ganzen Heckmeck, die Bundesregierung ist es. Denn sie hat die Stickoxid-Grenzwerte über Jahrzehnte einfach ignoriert. Bis deutsche Gerichte von der Untätigkeit so genervt waren, dass sie sich nicht anders zu helfen wussten, als Fahrverbote anzuordnen.

Weg vom Auto


Die Forscher der Leopoldina weisen der Regierung den Weg. Sie muss endlich groß denken. Wir brauchen eine Revolution in der Art, wie wir uns in den Städten bewegen. Am besten: hin zu Fahrrad und Nahverkehr, aber ganz weg vom Auto. Denn auch E-Autos sorgen für Feinstaub.

Das Sofort-Programm für saubere Luft, das die Regierung angeschoben hat, für Fahrradwege und E-Busse zum Beispiel, ist ein zaghafter erster Schritt in die richtige Richtung. Eine Strategie ist es noch nicht. Es ist wie bei vielen anderen Zukunftsfragen: Je langfristiger das Problem, je weniger verwertbar bei der nächsten Wahl, desto mehr versagt die deutsche Politik. Beim Stickoxid. Bei Feinstaub. Bei der Belastung des Grundwassers durch zu viel Gülle. Und vor allem: Beim Kampf gegen den Klimawandel.
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parlheinz 10.04.19 09:18

Nun würde ich den Artikel noch mit der Information ergänzen wollen, dass es genau die Bundesregierung war, die dieses Gutachten bei der Leopoldina in Auftrag gegeben hat. Das wirft ein anderes Licht auf die Sache, denn man konnte wohl nichts besseres tun, als ein seriöses Gutachten zu bestellen. Und aus dieser Sicht würde ich hier auch nicht von Ohrfeigen sprechen.

Mit diesen Ergebnissen kann man nun schrägen Meinungen entgegentreten und hoffentlich auch die richtigen Maßnahmen ergreifen. Wünschenswert wäre nun, wenn es nun hierzu eine breite Akzeptanz gäbe.

.

Caplan 10.04.19 17:07

JAaa..und jaaaa...und
geht nicht alles auf einmal.
Rechnen muss man auch noch duerfen wollen oder koennen.
Wenn man Alternativen entweder gar nicht oder nur in unzureichendem Maß zu Verfuegung hat oder in Preiskategoerien, die sich zur Zeit nicht jeder erlauben kann, dann kann man nicht wie ein Alluerenkind staendig herumposuanen..jetzt hier und sofort..Licht aus.Es werde Licht.
Das macht diese Ausschlachtereiprozesse so langweilig.
Es geht nur schrittweise, wer immer das auch nicht kapiert, darf es zu Kenntnis nehmen.
Letztendlich stellt die Politik nicht die Technik, sondern kann nur foerderlich mit Gesetzen und Subvention den Weg ebnen.
So manchmal..treibt es Blueten. Selbst die Beauftragten koenen technisch derzeit auch nichts beisteuern ausser Feststellungen.
Dieses -alle Mann aufs Fahrrad - alle Mann in die Oeffis, ist doch kein Themenschluss...das ist wiederholter singsang.
Am Ende landen noch die beim Abdecker, die weder Fahrad fahren koennen oder duerfen und deren Oeffis nicht die Umgebung abdecken. :dozey:
Wer wird der naechste schreibende Verein sein?

Terothe 10.04.19 21:11

Zitat:

Denn auch E-Autos sorgen für Feinstaub.
Oh Gott, was machen wir den jetzt? Ich dachte immer dies wäre die Lösung mit den E-Autos! Da müssen wir die alte Pferdekutsche wieder aus dem Stall holen....

Caplan 11.04.19 07:17

Nein..Schusters Rappen....damit wirbelst du am wenigsten Staub auf.:D

Terothe 11.04.19 10:49

Zitat:

Zitat von Caplan (Beitrag 34200681)
Nein..Schusters Rappen....damit wirbelst du am wenigsten Staub auf.:D

Jo, und der viele Elektro-Smog durch die E-Autos....:)

Walker2017 11.04.19 15:32

In jedem Fall ist gut, dass Luft vor Staatsgrenzen anhält und immer im eigentlichen Land bleibt. ^^ Es ist alles so unendlich nutzlos, dass es traurig und lustig zugleich ist.

Terothe 11.04.19 18:53

Zitat:

Zitat von Walker2017 (Beitrag 34203178)
In jedem Fall ist gut, dass Luft vor Staatsgrenzen anhält und immer im eigentlichen Land bleibt. ^^ Es ist alles so unendlich nutzlos, dass es traurig und lustig zugleich ist.

Und in Indien und China usw. sollen dutzende neue Kohlekraftwerke gebaut werden.
Ich hoffe Greta Thunberg stattet denen mal einen Besuch ab und leistet
Überzeugungsarbeit! :)
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betaalpha 11.04.19 19:29

Und das sollen Argumente sein, trotzdem nichts zu machen?

parlheinz 11.04.19 20:21

Alles weiter so, weil es nutzlos wäre etwas zu ändern?

[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

.

Terothe 11.04.19 20:35

Zitat:

Zitat von betaalpha (Beitrag 34204603)
Und das sollen Argumente sein, trotzdem nichts zu machen?

Habe ich dies behauptet? :dozey: Eigentlich Nein...
Das Problem ist das man halt nicht alle unter einen Hut bekommt.
War halt wichtig das Du was geschrieben hast! :p

betaalpha 11.04.19 20:37

Zitat:

Zitat von Terothe (Beitrag 34204947)
Das Problem ist das man halt nicht alle unter einen Hut bekommt.

Und genau das ist das Argument, nicht zu warten!


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