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-   -   [Software] Hacker zeigt untilgbaren Computer-Schädling (https://mygully.com/showthread.php?t=2671610)

mrPants 02.08.12 17:27

Hacker zeigt untilgbaren Computer-Schädling
 
Zitat:

Firmware-Infektion trotzt Virenprogrammen und Festplattenwechsel

Las Vegas - Der Hacker Jonathan Brossard hat auf der Black Hat Security Conference [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] in Las Vegas Software vorgestellt, mit deren Hilfe Schadcode in die Firmware der BIOS-Chips von Computern eingeschleust werden kann. Kompromittierte PCs sind mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr zu retten, die Malware bleibt auch nach gründlichsten Virenscans oder Festplattenwechseln aktiv, wie die Technology Review berichtet. Die Einbringung solcher schädlichen Software ist allerdings schwierig.

Nur mit Zugang zum Herstellungsprozess oder über den Einbau verseuchter Komponenten wie Netzwerkkarten kommt der Schädling auf den BIOS-Chip. "Das Thema wird schon länger diskutiert und spielt vor allem beim Militär und bei Unternehmen, die strenge Geheimhaltungsrichtlinien haben, eine Rolle. Privatanwender sind aufgrund des nötigen Aufwandes kaum betroffen. Diese Art des Systembefalls ist nur sehr schwer zu entdecken und unter Umständen sehr schwer zu entfernen", sagt Kaspersky-Virusanalyst Christian Funk [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] gegenüber pressetext.

Durchdachte Attacke

Brossards Software trägt den Namen "Rakshasa". Der Code muss - um wirksam zu werden - in den BIOS-Chip auf dem Motherboard eines Computers landen. Brossard hat aber entdeckt, dass er den Code auch in den Firmware-Chips anderer Komponenten verstecken kann. Dann springt der Code erst bei Bedarf auf das Motherboard über. Die Firmware des BIOS ist der erste Code, der beim Starten eines Computers ausgeführt wird. "Wenn jemand eine einzige bösartige Firmware auf deinem Computer installiert, gehörst du praktisch für immer ihm", dramatisiert der Hacker.

Wird Rakshasa auf einem Computern installiert, versucht das Programm eine Verbindung zum Internet herzustellen und den Code zur Übernahme des Computers herunterzuladen. So entstehen keine Spuren im Dateisystem, da der Code jedes Mal aus dem Netz gezogen wird. Rakasha setzt dann einige Sicherheitsmaßnahmen außer Kraft und infiziert das ganze Betriebssystem. Der Eindringling kann dann sowohl Daten stehlen als auch die Kontrolle über den Rechner übernehmen. Virenprogramme finden Rakshasa nicht und ein Wechsel von Festplatte oder Betriebssystem nutzt nichts, da der Schadcode sein Werk bei jedem Systemstart von neuem beginnt.

Rote Gefahr

Die einzige Lösung für Opfer von Rakshasa ist das Ersetzen sämtlicher Firmware durch vertrauenswürdige Versionen. "Das ist mit großem Aufwand verbunden und es besteht sogar geringe Gefahr, dass trotzdem Schadcode auf den Chips verbleibt", so Funk.

Brossard hat bei seiner Demonstration einen Rechner mit Windows 7 geknackt und die Passwortsperre außer Gefecht gesetzt. Seinen Angaben nach funktioniert der Schädling auf 230 verschiedenen Motherboard-Modellen. Eine Intel-Sprecherin bezeichnete Brossards Angriff als theoretisches Problem, da er Zugriff zum Mainboard voraussetzt. Zudem hätten viele neuen Motherboards verschlüsselten BIOS-Code. "Wer direkten Zugang zur Hardware hat, kann auf weniger anspruchsvolle Methoden zurückgreifen, um ein System zu kompromittieren. Trotzdem ist es wichtig, dass Hardwarehersteller Sicherheitsmechanismen einbauen, wie etwa die Verifizierung der Firmware", so Funk.

Brossard weist aber darauf hin, dass nur wenige Computer bereits über ein verschlüsseltes BIOS verfügen. "Zudem hätte eine Organisation, die Zugang zum Produktionsprozess hat, diverse Möglichkeiten, den Code zu installieren", so der Hacker. Das dürfte die Debatte über ein mögliches Sicherheitsrisiko durch die Herstellung von Hardware in China wieder anheizen. Sicherheitsexperten und paranoide Politiker haben chinesischen Herstellern schon öfter vorgeworfen, Hintertüren in ihre Hardware einzubauen. Bewiesen sind solche Anschuldigungen bisher aber nicht.
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mrPants 02.08.12 17:59

er lässt sich wohl auch über sicherheitslücken einschleusen, was aber wohl einiges an knowhow erfordert und selbst für profis nicht all zu einfach ist.
bedrohlicher ist eher das szenario das zum beispiel chinesische hardwarehersteller das ding während der produktion aufspielen.

nabasa 02.08.12 18:17

Zitat:

Ich hoffe als nächstes kommt nicht ein Bruteforce Programm, dass in einer Sekunde das schwierigste Passwort der Welt knacken kann :/
Unmöglich ohne Hardware die nicht Milliarden oder Millionen kosten würde.
Ob es andere gute Möglichkeiten gibt weiß ich jetzt nicht,
aber Brutforce muss der Hacker entweder Stunden warten
oder er hat Glück und es geht nach einer Sekunde.

LoGiTEcH1337 02.08.12 19:12

Zitat:

Zitat von Knoerf (Beitrag 23724034)
Ich hoffe als nächstes kommt nicht ein Bruteforce Programm, dass in einer Sekunde das schwierigste Passwort der Welt knacken kann :/

Hey,

Da kannst du dir ansehen wie lange so eine Bruteforce Attacke dauern würde, ist eben von Rechner zu Rechner verschieden aber ist eine interessante übersicht finde ich

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Und zum Topic: Es überrascht mich ja immer wieder was die Leute hinbekommen, aber ich habe da eher weniger befürchtungen, bis der wirklich so weit ist und ihn über das Internet verbreitet dauert es noch eine Weile und in der Zeit haben die Herstellen von den Motherboards schon eine Sicherung dagegen (hoffe ich jedenfalls)

Chimu 03.08.12 07:38

Zitat:

Sicherheitsexperten und paranoide Politiker haben chinesischen Herstellern schon öfter vorgeworfen, Hintertüren in ihre Hardware einzubauen. Bewiesen sind solche Anschuldigungen bisher aber nicht.
Davon hab ich ja noch nichts gehört, aber vorstellen könnte ich es mir. Zumindest für die Hardware die in China intern verwendet wird.
Aber wenn sie keine Beweise haben, dann wird das wohl nicht so sein oder die Chinesen sind gut im verstecken solcher Dinge ^^

johnhill3 04.08.12 19:11

ziemlich ärgerlich wenn man sich sowas einfangen würde. bei "normalen" viren und trojanern ist es meist kein problem sie wieder loszuwerden. aber da müsste man sich dann theoretisch ein neues mainboard kaufen :eek:


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