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-   -   [Recht & Politik] Grüne kämpfen gegen gefährliche Dildos (https://mygully.com/showthread.php?t=2354047)

cooki3monst3r 01.07.11 23:12

Grüne kämpfen gegen gefährliche Dildos
 
Zitat:

Wie gesundheitsschädlich sind Weichmacher in Sexspielzeug? Die Grünen halten das Problem mit Dildos, Vibratoren und Analplugs für unterbewertet - und drängen die Regierung zum Handeln. Die aber wiegelt ab.


Berlin - Die Grünen sind besorgt. Sie machen sich Gedanken um die Gesundheit der Menschen in Deutschland. Sie fürchten nicht nur radioaktive Strahlung, setzen sich für ökologisch hergestellte Nahrung ein. Ihre jüngste Angst gilt gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Sexspielzeug.

Deshalb haben zehn grüne Bundestagsabgeordnete eine kleine Anfrage an die Bundesregierung formuliert, das Thema: "Sexuelle Gesundheit als Thema des Verbraucherschutzes."

In dem Papier heißt es: "Viele Dildos und andere Sexspielzeuge wie Vibratoren und Analplugs enthalten hohe Mengen an Phthalaten, andere krebserregende Weichmacher und weitere giftige Stoffe." Diese Substanzen stünden im Verdacht, den Hormonhaushalt zu stören oder zu Unfruchtbarkeit , Diabetes und Übergewicht zu führen. Auch der Hormonhaushalt ungeborener Kinder könnte geschädigt werden. Eine Aufnahme durch die Schleimhäute sei zu befürchten.

Die Grünen sehen das als gesamtgesellschaftliches Problem. Die Nutzung von Sexspielzeug sei schließlich weit verbreitet. Und während etwa Kinderspielzeug bereits bei einem sehr geringen Anteil von Weichmachern nicht zugelassen würde, bestünden laut einer Ökotest-Studie von 2006 Sexspielzeuge zu 58 Prozent aus Weichmachern, argumentieren die Parlamentarier.

"Erotikartikel sind Bedarfsgegenstände"

Tatsächlich hatte Ökotest in der Untersuchung mit dem Titel "Dreck am Stecken" festgestellt: "Fast die Hälfte aller untersuchten Vibratoren strotzt vor Schadstoffen und schneidet daher mit dem schlechtesten Testurteil ungenügend ab."

Was also gedenke die Bundesregierung zu tun, wollen die Grünen wissen. Oder genauer: Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse liegen über die Gefährdung von Weichmachern vor, welche Grenzwerte gelten aktuell, plant die Bundesregierung ein Verbot von Phthalaten?

Jetzt liegt die Antwort der Bundesregierung vor - sechs Seiten lang, gespickt mit juristischen und verbraucherrechtlichen Formulierungen. Wo die Grünen nach dem Umgang mit "Sexspielzeug" gefragt haben, antwortet der Parlamentarische Staatssekretär Gerd Müller vom Bundesministerium für Verbraucherschutz konsequent mit dem Wort "Erotikartikel". Die Bezeichnungen Dildo, Vibratoren oder gar Analplug kommen in dem Text nicht mehr vor.

Stattdessen Sätze wie: "Erotikartikel sind in der Regel als Bedarfsgegenstände im Sinne von § 2 Abs. 6 Nr. 6 des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches als Gegenstände mit nicht nur vorübergehendem Körperkontakt einzustufen, wobei die Prüfung für jeden Einzelfall zu erfolgen hat." Demnach sei es "zum Schutz der Gesundheit verboten, Bedarfsgegenstände für andere so herzustellen und in den Verkehr zu bringen, dass sie geeignet sind, die Gesundheit durch ihre stoffliche Zusammensetzung zu schädigen."

Grüner Beck übt scharfe Kritik an Bundesregierung

Das Fazit: Handlungsbedarf sieht die Regierung keinen, die Antworten fallen nüchtern aus. Repräsentative Untersuchungen zum Thema Erotikartikel seien nicht verfügbar, eine Nachweisgrenze könne nicht pauschal angegeben werden, und eine Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung zur chemischen Sicherheit von Erotikartikeln liege bislang nicht vor. Die Verwendung von Phthalaten und anderer gesundheitsschädlicher Stoffe sei nur noch für eine Übergangfrist erlaubt - nachdem Deutschland und andere EU-Staaten für sie ein Zulassungsverfahren vorgeschlagen hätten.

Gegenwärtig plane die Bundesregierung keine nationalen Maßnahmen, die die Verwendung gefährlicher Stoffe ausschließlich in Erotikartikeln beschränken. Und weiter: "Die Verwendung von gefährlichen Stoffen für die Herstellung von Erotikartikeln ist kein auf Deutschland begrenztes Problem. Eine nationale Regierung erscheint zudem auch wenig geeignet, die Warenströme, die heute zu einem großen Teil über Internetbestellungen und Importe erfolgen, zu regeln."

Die grünen Antragssteller sind empört von der Antwort der Regierung. Sie zeige, wie "wenig Beachtung sie dem Problem bislang gewidmet hat". Über die gefährlichen Weichmacher in Dildos und Sexspielzeug habe die Regierung bislang keinerlei Erkenntnisse. "Weichmacher sind gefährlich, auch bei Vibratoren oder Dildos. Verbraucherschutz ist auch bei der sexuellen Gesundheit unabdingbar", sagt der Grüne Volker Beck.

Äußerst verwirrend sei es, dass die Bundesregierung keinerlei eigene Verbraucherschutzinitiativen plane, so Beck weiter. Mindestens 20 Prozent der deutschen Erwachsenen würden Sexspielzeug nutzen. "Angesichts einer so hohen Zahl an gefährdeten Verbraucherinnen und Verbrauchern nützt es überhaupt nichts, wenn die Bundesregierung auf geplante Initiativen der EU verweist." Der Grüne fordert die Regierung auf, sich Dänemark zum Vorbild zu nehmen. "Das dänische Umweltministerium hat bereits im vergangenen Jahr eine Warnung vor ungesundem Sexspielzeug herausgegeben. Benutzer von Vibratoren, künstlichen Vaginas und ähnlichen Gegenständen fordert es auf, vor der Nutzung Kondome überzuziehen und keine Modelle aus PVC zu kaufen", so Beck.

Der Regierung wirft er vor, das Problem zu ignorieren: "Auch wenn es an einem Tabu rührt: Karzinogenität, Störungen des Hormonhaushaltes oder der Immunität sind keine Kleinigkeiten. Die Bundesregierung hat die Handlungskompetenz und muss sie nutzen. Verstecken gilt nicht, wenn es um schwere Gesundheitsstörungen geht."
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Wie schön dass die Grünen sich ganz unverblümt diesem offenbar vernachlässigtem Thema widmen. :)

keks3000 02.07.11 02:52

Wenigstens hat sowas für die Bürger einen positiven Nutzen... Die großen Parteien haben irgendwie keine Streitpunkte mehr außer die Frage wie sehr man Menschen bespitzeln darf und ob Steuersenkungen jetzt ok sind oder nicht...

Aber völlig abgesehen davon ob das jetzt gut oder schlecht ist was die ganzen Parteien da fabrizieren, hab ich irgendwie n bisschen das Gefühl, dass die Grünen und die Piratenpartei längerfristig eine größere Rolle spielen könnten, wenn die großen Parteien in deren Hauptthemen nicht mal nen gescheiten Kurs finden. Denn Gesundheit (Umwelt) und Internet (Kommunikation, Datenschutz) sind einfach DIE THEMEN des 21. Jahrhunderts.

Der Kampf um die Gerechtigkeit zwischen Arm und Reich ist etwas Parteiübergreifendes... damit kann man fast keine Wähler mehr fangen, denn es ist aufgrund der komplexität fast nicht national lösbar.


...ich bin abgeschweift ^.^ ...wollte eigentlich nur kurz sagen, dass ich es nicht schlecht finde, dass sich die Grünen Sorgen um die Gesundheit der Bürger machen.

Loewe1860 02.07.11 02:58

wenn wir die Grünen nicht hätten

Jack Herrer 02.07.11 03:12

Ma ganz ehrlich. dass ist garnicht so verkehrt! Für Sexspielzeug sollten zumindest ähnliche Bestimmungen gelten wie für normales Spielzeug!

Beyond Birthday 02.07.11 04:57

blödsinn. wenn das zeug giftig ist müssen härtere richtlinien für die inhalte her. find das schon gut und richtig drüber zu diskutiern,aber gleich ne news..naja.

Jackieiii 02.07.11 12:20

Hat meines Wissens nach Jahrzehnte gedauert um Bisphenol A und Phthalate aus Babyspielzeug zu bekommen :eek: , mal sehen wie lange Sie sich da Zeit lassen...

keks3000 02.07.11 12:27

Am besten nur Glasdildos benutzen. :T

DannyTheStyla 03.07.11 15:33

Ich glaube man muss nichts weiter als "Lol!" sagen ...

Lol!

redspot 03.07.11 17:35

Zitat:

Zitat von bad santa1 (Beitrag 22457123)
oder Natürliche aus der Gemüseabteilung, hehehe

Bei den ganzen Pflanzenschutzmitteln würde denen auch nicht trauen.

marcusb 03.07.11 18:35

"Ein sehr wichtiges Thema"

carlc0x27 03.07.11 18:46

Oje hoffentlich liest das meine Freundin nicht , sonst wird sie mir noch Histerisch:p:

Trachius 03.07.11 21:32

Ist auf jeden Fall besser als das womit sich andere Parteien ab und zu auseinandersetzen und wenn man ganz ehrlich ist so ist es doch auch ein Problem. Ob nun in Sex- oder Kinderspielzeug, gefährliche Inhaltsstoffe sollten verboten werden.

HammerRei 04.07.11 17:38

Ich bin für Sexspielzeug ab 18! ;)

Nein mal ehrlich, gut das soetwas angesprochen wird, da gibt es gleich wieder Personen die danach googlen und sich andersweitig erkundigen (CO2ausstoß pro Aufruf bei google - am meisten mit dem Buchstaben "a")
Anschließend wird heftig darüber diskutiert und eine Lösung gefunden... nämlich, dass nur bestimmte Stoffe ab jetzt benutzt werden dürfen und dieses "echte Gefühl" eher vernachlässigt wird.
Das erinnert mich an den Jungen der einen Thread zum Thema "Ich bin zu jung und möchte mir einen Masturbator und Dildo für besondere Spielchen mit der Freundin kaufen" ;)

Melvin van Horne 06.07.11 07:49

Moin,

ich freu mich auf die Demos! Ein Haufen Frauen die die Strasse langziehen und skandieren: Ich mach das langsam nicht mehr mit! Ich will kein Gift in meinem Schritt! Wir müssen unser Volk erwecken denn wir haben Dreck am Stecken!

In diesem Zusammenhang bekommt das von den Grünen oft benutzte "Zurück zur Natur" ja eine ganz neue Bedeutung!

So genug geblödelt. Wie gut muss es uns gehen das ein Politiker auf der Suche nach Aufgaben auf Gift in Dildo´s stösst? Wie gross muss die Sehnsucht nach Aufmerksamkeit sein das einem scheissegal ist was man mit solchem Blödsinn seinem ganzen Berufsstand und seiner Partei antut?
In einem anderen Thread geht es darum ob unsere Politiker zuviel oder zuwenig verdienen. Also wer solche Quatsch veranstaltet der darf sich nicht wundern das immer mehr Leute zu der Auffassung gelangen "Die Vögel sollten überhaupt nichts bekommen!" Auch so wird Politikverdrossenherit fabriziert!

Wickinger_HH 10.10.11 15:05

Also Mädels, wenn Dildos krank machen ... kommt zum Original!
Ist zwar schneller schlapp, macht aber maximal schwanger. (normale Prügel, die nicht verseucht sind ...):T

_DAS-ICH_ 10.10.11 17:34

Endlich mal n paar Politiker die sich um die wichtigen Sachen hier kümmern.
Ironie.

Beyond Birthday 10.10.11 17:37

Die News ist 3 Monate alt.


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