Patientenverfügung - was haltet ihr davon?
 

Ich wollte gerne mal Eure Meinungen zur Patientenverfügung hören. Ist zwar kein besonders angenehmes aber ein relativ wichtiges Thema denke ich.
Ich persönlich spiele im Moment mit dem Gedanken, mir eine PV erstellenzulassen, allerdings hab ich einige Zweifel, ob die ihren Zweck so erfüllen wird, wie ich mir das vorstelle.

Wer gar nicht weiß, was das ist oder wer einfach nochmal was drüber lesen will: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]
Und wer sichs mal konkret anschauen will:[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] kann man sich gegen 18€ Gebühr eine 'Standard' PV online erstellen lassen.

Eine Patientenverfügung ist auf jeden Fall ein Muss, nicht nur im Alter. Es können auch Schlimme Unfälle in jungen Jahren passieren. Dann Querschnittgelähmt ab dem Halswirbel zu sein, stelle ich mir sehr grausam vor. Im nachherein sein Recht auf friedliches Einschlafen durchzusetzen ist sehr schwer.
Vordrucke zum Runterladen gibt es WEB. „Kostenlos“
Es macht auf jedenfalls Sinn, die PV so auch Vollmachten und andere Verfügungen, vorab beglaubigen zu lassen.
Dergleichen sollte auch eine Bankvollmacht, eine generelle Vollmacht die nach dem Tode, die Hinterbliebenen vor der Allgewalt des Staates schützt, am besten von einem Notar angefertigt werden.

Das kommt doch wirklich darauf an, was du damit erreichen möchtest. Erstens, wenn du alt und krank bist, und schließlich nur noch an den Apparaten hängst, dann ist das wirklich kein Leben mehr. Ich habe schon so oft mit alten Menschen zu tun gehabt, und möchte nicht wirklich das gleiche erleben. Allerdings, weiß ich noch nicht, ob ich so eine PV mache, denn das ist eine harte Entscheidung.

Folgende Dinge darf man auch nicht vergessen:

1. Die Patientenverfügung muß im Ernstfall auch gefunden werden.

2. Die Patientenverfügung muß mindestens einmal im Jahr erneuert werden. Dabei reicht es mit Datum und Unterschrift einmal im Jahr zu bestätigen das die Verfügung immer noch dein Wille ist.

3. Die Verfügungen müssen so genau wie möglich sein. Wenn was nicht Eindeutig ist heißt das immer, Maschine bleibt an.

4. Im Bekanntenkreis darüber reden damit Sie im Ernstfall nicht Überrascht sind sondern deine wünsche schon kennen. Das erleichtert Ihnen sicher im Ernstfall, deine wünsche zu Respektieren.

Und wie Freddy Stromer schon schreibt, auch um andere Sachen kümmern. Wie Finanzen, Betreuung, usw..

Patientenverfügung ist schon etwas vorteilhaftes. Darum habe ich mir auch gleich schon eine zugelegt.


Wo ich die zum ersten mal ausgearbeitet habe ging es mir gleich ganz dreckig und ich dachte schon das diese auch gleich zum Einsatz kommen würde. Aber ich mußte nicht sterben und darf noch etwas leben.
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Das mit dem Notarzt wird wohl eher schwer ;)

Hallo rebel80,

deine Patientenverfügung in deinem Spoiler ist wohl zu 100% ungültig.

Einmal gilt Sie nicht für die erste Hilfe. Insbesondere auch weil Sie zu diesen Zeitpunkt nicht Bekannt ist.

Genau so wenig ist durch eine Patientenverfügung aktive Sterbehilfe erlaubt. Es geht dort nur darum das man dich nicht mit allen Technischen und Medizinischen Möglichkeiten am Sterben hindert, ohne das diese Maßnahmen deinen Gesundheitszustand verbessern würden.

Mal ganz davon abgesehn das eine PV nur dann wirklich gültig ist wenn sie von einem anwalt/notar beglaubigt wurde... Ist leider immer noch so bei uns.

Ich weiß, das manchmal, trotz PV etwas schief gehen kann. Denn nicht immer denkt man in einem Notfall daran, das man so was hat. Leider ist das genau bei einer Patientin passiert, sie wurde leider dann zurück geholt, und war dann nur noch ein kompletter Pflegefall. Sie wollte nicht mehr reanimiert werden und leider hat ihr Mann in diesem Notfall nicht daran gedacht. Sie ist zwar dann doch gestorben, aber leider mit einem kurzen Leidensweg für sie und den Mann.

Leider ist das mit der Erneuerung tatsächlich so, das heißt, einmal im Jahr an den Tod denken.

Na zum Glück weiß ich wer ich bin und warum ich bin und das dies nicht der Fall sein wird, das ich diese PV jemals gebrauchen könnte. Darum habe ich auch Herzen davor gesetzt und diese auch nur zum Spaß ausgearbeitet. So ein schlechter Mensch bin ich nicht.

Patientenverfuegung, Organspendeausweis und Blutspender.

Wenn ihr eine Patientenverfuegung anfertigt, ist es von Vorteil Juristen und/oder Aerzte im Bekanntenkreis zu haben und mit denen darueber zu reden.

Patientenverfügungen und/oder Organspendeausweise sind relativ wichtig,
aber ich denke die meisten sind einfach zu faul / unwissend, um sich einen zu erstellen.

Mit Patientenverfügungen haben wir Ärzte oftmals viele Probleme, da die in der Verfügung festgelegten Fälle-
[...]"ein Gesundheitszustand, in dem keine Besserung zu erwarten ist"[...]
[...]"keine lebensverlängernden Maßnahmen über den Hirntod hinaus"[...]
immer Auslegungssache des behandelnden Arztes sind, da natürlich nicht alle denkbaren Situationen in einer PV dokumentiert werden können.

Konkret heißt dass, das ein einfacher Laborparameter, der medikamentös positiv verändert wird, als eine "Besserung" des Allgemeinzustandes ausgelegt werden kann und somit die "lebensverlängernden Maßnahmen" auf Anordnung des Arztes völlig legal weiterlaufen können.

Man wird aber in naher Zukunft schon allein aus Kostengründen davon abweichen, bei multimorbiden Patienten jenseits der 70 sämtliche lebensverlängernden Maßnahmen inklusive einer HLW durchzuführen.

Nichtsdestotrotz ist eine PV grundsätzlich eine nützliche und wichtige Dokumentation des eigene Willens, auf die man nicht verzichten sollte.

Ich hatte mir vor geraumer Zeit auch überlegt, eine Patientenverfügung zu machen. Nur dann kam mir etwas dazwischen. Der Unfall eines guten Kumpels.

Eine anderer hatte kurz nicht richtig geschaut und ihn auf seinem Motorrad übersehen.

Erst ist gestürzt, mit dem Auto kollidiert und wurde in Anschluss noch von 2 Autos überollt.

Dann kam das komplette Programm.

Mit dem Heli ins Krankenhaus, künstliches Koma, künstliche Beatmung, künstliche Ernährung usw...

Am Anfang sah es so aus, als ob er es nicht schaffen würde.

Mit den meisten Patientenverfügungen hätten die Ärzte die Behandlung eingestellt.

Da er keine hatte wurde jedoch das "volle Programm" druchgezogen.

Mittlerweile hat er sich vollständige vom Unfall erholt und hat keinerlei Beeinträchtigungen.

Sicherlich gibt es Situationen, in denen eine Patientenverfügung einen Sinn macht.
Aber in diesem Fall wär das Ganze nach hinten losgegangen.