Irreversibel
Ein Mann wird, schwer verwundet und misshandelt, in einen Krankenwagen getragen. Vielleicht fragen sich einige was geschehen ist, noch weniger werden sich fragen wie die Vorgeschichte zu diesem Zwischenfall ist. Und ganz wenige dürften sich fragen, was hinter diesem Mann steckt, welche Geschichte er hat, oder er erzählen kann.
Plötzlich wird aus diesem unbekannten Opfer ein Wesen, das vielleicht liebenswert ist, das man in sein Herz schließen möchte. ....
Jetzt weiß ich endlich, woher J. J. Abrams die Idee zu seinen irrwitzigen Kamerafahrten in [
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Die Handlung von Irreversibel ganz kurz erklärt: Ein Pärchen in Paris ist feiern. Die Frau verlässt die Party vorzeitig. In einer Unterführung der Metro wird sie auf das brutalste vergwaltigt und ins Koma geprügelt. Da ihrem Gefährten die Polizei zu langsam arbeitet, nimmt er sich der Sache selbst an. In einer Schwulenbar wird er dann ebenfalls vergewaltigt. Der 'vermeitliche' Täter, der seine Freundin vergewaltigte, stirbt unter den Einwirkungen eines Feuerlöschers.
Dieser Film ist beklemmend und weit jenseits von Wohlfühlatmosphäre. Er wird szenenweise in umgekehrter Chronologie erzählt. Die Erzählweise ist purer Naturalismus.
Die Vergwaltigungsszene dürfte bekannt sein und ich habe niemals eine dermaßen brutale und schonungslose Darbietung gesehen. Mein Respekt gilt Monica Bellucci, denn um so eine Szene glaubhaft darzustellen, gehört sicherlich auch emotionale 'Einarbeitung'.
Ich denke so ein Film kann nur in einer Kultur entstehen, die bereit ist sich den eigenen, tiefsten Abgründen zu stellen, was Hollywood ausschließen dürfte. Man sollte, so man kann, sich diesen Film mehrmals ansehen, denn beim ersten Sichten war er durchaus überfordernd, zumindest für mich.
5/5