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Ungelesen 22.11.12, 12:43   #14
ProgMaster
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@d03jo4n

Ich verstehe dich, kann Deine Gedanken nachvollziehen, jedoch kann ich Dir absolut nicht Recht geben!
Natürlich ist es von Vorteil zu wissen, was hinter den Kulissen passiert. Nur was bringt einem dieses Wissen? In 99% der Fälle wirst Du es nicht einsetzen können und wenn man es unbedingt einsetzen will, dann führt das in vielen Fällen zu qualitativ schlechten Ergebnissen!

Es viel wichtiger zu wissen, welche Frameworks die Arbeit leisten oder vereinfachen, die man benötigt! Diese Entscheidungen (welches Framework, welche Toolsets etc.) können ausschlaggebend für den Erfolg eines Projektes sein.

Es interessiert am Ende nicht, ob man weiß, wie ein Framework arbeitet! Die Funktionalität muss gegeben und die Qualität hoch sein!

Wenn Du heute eine professionelle Web-Applikation entwickelst, dann wird man sich sehr wahrscheinlich für Java EE oder eventuell WCF entscheiden und die Frameworks verwenden, die sich bewährt haben und eben einem die Arbeit extrem vereinfachen. Was im Hintergrund abläuft (TCP, HTTP, MOM usw.) interessiert dabei ehrlich gesagt keine Sau!

Als kontraproduktiv haben sich bisher immer Eitelkeiten von Entwickler erwiesen, die sich gegen Frameworks entschieden haben, da sie der Meinung waren, dass sie das besser technisch umsetzen können oder eben weil sie ihr Können und Wissen zeigen wollen.

Ein guter Projektleiter eignet sich das Wissen an, dass er benötigt, um auf seinem Anwendungsfeld arbeiten zu können.

Ich kann Dir ein Projekt als Beispiel nennen, welches ich konsultiert habe. Der Projektleiter war eitel, ignorierte Frameworks, weil er "diese aufgrund seines Wissens nicht benötigt" und dies war auch im Code zu erkennen. XML einlesen, SQL ausführen... seine Codefragemente lieferte mehrere 3000 Zeilen nicht wartbaren Code, der auch nur beschränkt und nicht immer funktionierte! Er hat seine Parser und SQL-Kenntnisse eingesetzt. Ich habe den Teil gekapselt und Frameworks eingesetzt. Im Vergleich zu seiner Arbeit: 2 Tage statt 6 Wochen Arbeit, 4000 EUR Kosten statt 10000 EUR, uneingeschränkte Funktionalität, hohe Qualität, leichte Wartbarkeit, 100 Zeilen Code statt 3000 Zeilen. Um dies so umzusetzen musste ich nur Wissen, welches Framework mir die Arbeit vereinfacht und wie dieses gesteuert wird. Hintergrundwissen benötigte ich dazu keins!
Der Geschäftsführer war zufrieden, der Projektleiter war eingeschnappt und sagte nur "so hätte ich das auch gekonnt!".

Der Glaube, dass viel Wissen zu Erfolg im IT-Bereich führt ist ein Irrglaube! Und wenn man sich daran festhält, dann baut man meistens Schrott... siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Not-invented-here-Syndrom

Man muss flexibel und lernfähig sein statt sich an dem Wissen, was man bereits hat, zu befriedigen.
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