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Ungelesen 14.02.12, 02:57   #83
GreenHouse
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@Atanaris:

Zitat:
Es ist Fakt, dass als Ursache des Universums und aller Dinge darin eine überlegene Vernunft steht. Dies verrät uns der gesunde Menschenverstand.
Wer hat Gott erschaffen? Der Verstand sagt uns, dass die Entstehung einer Kreatur, die das Universum erschaffen kann, sehr viel unwahrscheinlicher sein muss, als die Entstehung des Universum selbst. An diesem Punkt wird von Religionsvertretern dann irgend eine Ausrede gebracht, wie z.B. dass man Gott nicht erklären kann, mit anderen Worten, dass man für Gott eine andere Logik braucht. Das ganze entpuppt sich schnell als Selbstbetrug: Man beruft sich auf Logik, Verstand und Wissenschaft, wann immer es den eigenen Glauben stützt, ansonsten ignoriert man alle Gegenargumente. (Dabei ist man umso bewundernswerter, je mehr das was man glaubt, allen naturwissenschaftlichen und logischen Überlegungen widerspricht.)
Hinzu kommt, dass man durch diese Begründung (Gott als Verursacher des Universums) noch lange nicht auf die Eigenschaften, die Gott angeblich haben soll, schließen kann - vor allem, dass es ein persönlicher Gott ist (dass der Schöpfer des Universums Intelligenz hat, und ein persönlicher Gott ist, macht ihn ja nochmal sehr viel unwahrscheinlicher), ganz zu schweigen von den verschiedenen Strömungen des Monotheismus.
Und überhaupt: Warum der christliche Gott und nicht Allah, Brahma, Baal oder Zeus?

EDIT: Zur Entstehung des Universums: Die Astrophysik lehrt uns, dass das Universum aus einer Singularität hervorgegangen ist. Da bei einer Singularität die uns bekannten Naturgesetze nicht mehr gelten, ist die Frage "Was hat den Urknall ausgelöst?" ohnehin unsinnig.

Zitat:
Aus diesem Grund existieren auch all diese Religionen.
Ganz bestimmt nicht. Religionen existieren weil sie unseren Kindern systematisch durch Gehirnwäsche beigebracht werden. Von den Eltern und später von der Schule werden uns ihre Dogmen indoktriniert. Wie bei deiner Aussage, dass das Universum ja einen Schöpfer braucht, weil es ja eine Ursache haben muss. Dafür kommt dir eine (angeblich) logische Schlussfolgerung gerade recht. Aber auf die Frage, wer denn Gott geschaffen hat, hat Religion keine Antwort, denn das ist ja was Anderes, das zählt in diesem Fall nicht, da braucht man eine andere Logik.
Würden die Menschen ihre Religion aus freien Stücken wählen, und sie nicht indoktriniert bekommen, so wären logischerweise alle Religionen der Erde in allen Ländern der Erde stets zu gleichen Anteilen vorhanden. So ist es aber offensichtlich nicht. Es gibt katholische, protestantische, islamische, hinduistische etc. Länder. Wenn jemand Katholik ist, so sind seine Eltern mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit auch Katholiken.
DARUM, und nur darum - durch Indoktrination, nehmen 99% aller Menschen eine bestimmte Religion an.

Zitat:
Milliarden Menschen sind davon überzeugt und vertrauen auf die "frohe Botschaft" des Evangeliums.
Nur weil viele Menschen an etwas glauben, macht das dieses Märchen noch kein bisschen wahrer.
Zudem nimmt die Religiösität mit höherem Bildungsstand ab. Dazu gibt es viele Studien, z.B. http://www.pewglobal.org/2002/12/19/...althy-nations/
EDIT: Ich will damit nicht sagen, das religiöse Menschen dümmer sind, sondern dass geringe Bildung die Religiösität fördert (das ist ein wichtiger Unterschied).

Zitat:
Wenn dich die Antworten des Christentums auf diese Fragen interessieren, kann ich dir helfen. Ich meine, dass von allen Religionen auf dieser Welt die christliche Ansicht zufriedenstellende Antworten gibt.
Und woher kommen diese Anworten? Woher schöpft die "Christliche Ansicht" ihre Weisheiten? Haben Christen irgendwelche Informationsquellen, die ein Naturwissenschaftler oder ein Philosoph nicht hätte? Die Bibel kann es ja nicht sein, denn da steht allerhand drinnen, was heute kein christlicher Theologe anerkennen würde.
Das beginnt schon im Alten Testament, mit Todesstrafe für Ehebruch, ungehorsame Kinder etc. Oder z.B. dem Konzept der Erbsünde.
Aber auch im Neuen Testamt ist es nicht viel besser. Z.B. sagt Jesus "Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein" (Lukas 14,26) Oder: "Liebe deinen nächsten" galt ursprünglich nur für Juden.
Woher nehmen also Christen die Grundlage für ihre Entscheidung, was sie aus der Bibel ignorieren, und was nicht? Die Bibel selbst kann es ja nicht sein, denn da gibt es keine Hinweise wie: Das ist wörtlich zu nehmen, oder dies ist nicht wörtlich zu nehemen! Jede Interpretation eines Religiösen Textes ist im Grunde genommen ja nur eine Bestätigung von bereits vorhandenen Wertvorstellugen, z.B. dem Humanismus, die sich nicht wegen, sondern trotz der Kirchen entwickelt haben.
Die Bibel (und jede andere religiöse Schrift) ist also nicht als Quelle für Antworten geeignet. Andere Quellen haben Religionen aber auch nicht vorzuweisen. Somit hat Religion auch keine Antworten.

Zitat:
Zitat:
Dass diese Ursache auch noch eine Person sein soll, die psychische Eigenschaften hat wie die Säuger die sich selbst Menschen nennen, mutet fast schon komisch an.
Was ist daran so KOMISCH?
So ziemlich alles, warum kein unpersönlicher Gott, warum überhaupt ein Gott mit Verstand, warum nicht ein Kosmisches Schöpfungsenergie Dingens, warum überhaupt irgendwas übernatürliches?

Zitat:
Gott denkt viel weiter. Nur weil kleine Menschen nicht so weit denken können und sehr ungeduldig sind, sollten wir nicht voreilig urteilen.
Komisch, im ersten Satz deines Posts klang das noch ganz anders: "Es ist Fakt, dass als Ursache des Universums und aller Dinge darin eine überlegene Vernunft steht. Dies verrät uns der gesunde Menschenverstand." Da kam dir eine rationale Erklärung gerade recht.

Zitat:
Der Gedanke, dass Gott ein persönliches Wesen ist, scheint dich ja fast zu ärgern. Die Bibel nennt als seine Haupteigenschaften Liebe, Weisheit, Gerechtigkeit und Macht. Diese sind in diesem Wesen vereint und entsprechend denkt, plant und handelt es. Er ist kreativ tätig, hat einen Sinn für Ordnung, Reinheit und Schönheit, Recht und Unrecht. Er schätzt Fleiß, Freundlichkeit, Geduld, Barmherzigkeit, Sanftmut, Güte. Das Gegenteil von diesen Dingen verabscheut er, also Egoismus, Unordnung, Unreinheit, Bosheit, Gier, Machtstreben, Unrecht, Hass, Stolz, Faulheit, usw.. Er ermahnt uns Menschen, obwohl wir einen freien Willen haben, seinem Willen zu folgen, da er zum Besten des Einzelnen und der Gesamtheit dient.
Nebelkerze.

Zitat:
Du hast sicherlich in Bezug auf den christlichen Glauben vom "Königreich Gottes" gehört - der zentrale Schwerpunkt des Evangeliums! Dieses Königreich umfasst das gesamte Universum. Und im Vater-Unser-Gebet heißt es auch "dein Königreich komme". Wenn es so weit ist und Gott sein Königreich aufrichtet, wird das ganze Universum mit Leben erfüllt werden. Die zahllosen Galaxien wurden nicht als Dekoration für die Erde erschaffen, sondern um mit Leben gefüllt zu werden. Die Erde ist nur der Anfang eines gigantischen Projekts.
Und das weißt du woher? Aus einem 2000 Jahre alten Text.

Zitat:
Erst muss jedoch endgültig geklärt werden, dass die Herrschaft Gottes die einzig wahre und gerechte Herrschaft ist und er die Autorität besitzt zu herrschen. Denn die Menschen haben gegen ihn rebelliert und wollten sich selbst regieren und verwalten und selbst festlegen, was für sie das Beste ist, was gut und was schlecht ist. Sobald diese Streitfrage gelöst wird, wird Gottes Königreich alle Königreiche der Menschheit beseitigen und wie einst geplant die Führung übernehmen.
Soll das heißen, du hättest gerne einen Gottesstaat?

Zitat:
Zitat:
Zitat:
In einem dieser Planetensysteme befindet sich unser Planet, welchen Gott erst Milliarden von Jahren mit Bakterienkulturen besiedelt hat, um dann 150 Millionen Jahre Dinosaurier dort wohnen zu lassen. Dann hat er mit einem Meteoriten fast alle diese Lebewesen auf einmal getötet, und nur kleine Säuger überleben lassen, aus denen im Laufe der Zeit die Spezies entstand, die sich selbst Menschen nannte.
Also, das glaubst nur du. Du wirfst diesen Unsinn dem Christentum vor, aber keine Gemeinschaft glaubt derartiges. Unterlass diese Unterstellungen, dann siehst du die Dinge klarer und sachlicher.
Wieso, die Punkte die er genannt hat, sind doch alle Richtig? Die Entwicklung unseres Planten war nunmal alles andere als zielgerichtet, und wir, die Menschen, sind alles andere als bedeutend.

Zitat:
Gott erschuf den Menschen als vollkommenes und reines Wesen, dass kein altern, keine Krankheit, Leid, usw. kannte. Der Mensch war also unsterblich und perfekt.
Als das erste Menschenpaar Adam und Eva gegen Gott rebellierten sündigten sie gegen ihn. Sie wollten selbst das Ruder in die Hand nehmen und strebten nach ein Leben ohne Gott. Sie wollten ein Leben, in dem sie festlegen, was gut und was schlecht ist - obwohl dieses Vorrecht nur Gott inne hatte. Gott gewährte es ihnen und er distanzierte sich von ihnen, so verschwanden auch alle Segnungen, die mit ihm waren, Vollkommenheit, Frieden, usw.. Ab da an, begann der Mensch zu altern, krank zu werden, usw. - ein furchtbarer Schaden.
Jetzt mal langsam: Der Mensch entwickelte sich aus Primaten in einer kontinuierlichen Evolution. Da gab es keinen ersten Menschen, oder ein erstes Menschenpaar. Oder bist du ein Kreationist? Die Beweise für die Evolution sind nunmal so gut wie unumstößlich, und da kann kein 2000 Jahre alter Text der Welt, und auch keine 3 Milliarden Menschen, die etwas anderes glauben, was dran ändern.

Zitat:
Zitat:
Zitat:
Es ist mir persönlich vollkommen unverständlich wie man an so etwas glauben kann, und bin besorgt darüber, dass die gleichen Menschen Atombomben, chemische und biologische Waffen herstellen können.
Wahre Christen - damit sind Christen gemeint, die sich die Worte Jesu Christi zu Herzen nehmen und umsetzen, nehmen keine Waffen in die Hand, noch stellen sie irgendwelche Waffen her.
Jedoch gibt es auch solche, die den Namen "Christ" missbrauchen, um Menschen in Kriege zu führen, Waffen mit Weihwasser segnen und den Krieg heiligen. Glücklicherweise gibt die christliche Lehre solchen Menschen keine Basis. Sie nutzen nur die Unwissenheit und Blindheit der Menschen aus.
EDIT: Religion gibt immer eine Basis für Kriegstreiberei. Z.B. war der Nordirlandkonflikt sicherlich nicht durch die Religion begründet, aber ohne Religion hätten Kriegstreiber keine so gute Möglichkeit gehabt, die Bevölkerung gegeneinander aufzuhetzen, denn es wäre ja unter Umständen gar nicht möglich gewesen, zwischen verschiedenen Volksgruppen zu unterscheiden. Die Religion lieferte hier auch einen Beitrag: Durch die Unterscheidung von Katholiken und Protestanten war es eben noch einfacher möglich, zwischen Bevölkerungsgruppen zu unterscheiden. Das Gleiche gilt heute in vielen anderen Ländern, z.B. im Irak (Sunniten und Schiiten). Religion hat die Eigenschaft die Menschen voneinander zu trennen, und nicht sie zu vereinen.
Ich will nicht sagen, dass Religion der alleinige Grund für Kriege ist, das war sie vermutlich sehr selten, aber Religion begünstigt Kriege, indem sie zwischen ansonsten ununterscheidbaren Bevölkerungsgruppen Gräben zieht.

Zitat:
Du nennst die Fundamentalisten konsequent, dabei haben ihre Lehren mit der Bibel NICHTS zu tun. Aber weil sie DIR in den Kram passen, sind diese konsequent. Nein, ihre Lehren wurzeln überwiegend in außerbiblische Quellen.
Was er wohl meint, sind Leute, die z.B. die Bibel wörtlich nehmen.

Zitat:
Du kennst das Christentum überhaupt nicht, nur Bruchstücke davon. Du bist nicht in der Lage dir eine sachliche Meinung zu bilden. Das merke ich mit jeder Zeile. Da du nicht einmal die Grundlehren kennst, halte dich doch zurück. Du kannst nicht einmal zwischen den Strömungen unterscheiden. Unterlass es bitte in Zukunft irgendwelche Vorurteile in den Raum zu werfen.
Das Kind in des Kaisers neue Kleider muss auch nichts von Mode wissen, oder Schneider sein, um zu sehen, dass der Kaiser nackt ist. Wenn die Grundfesten jeder Religion bereits Unsinn sind, warum sich dann noch detaillierter mit diesen imaginären Freunden auseinandersetzen? Dazu ist das Leben zu kurz.


Noch ein paar Kommentare zu einigen deiner früheren Posts in diesem Thread:

1. Seite

Zitat:
Alle Laborversuche bis zum heutigen Tag belegen immer wieder,
dass Leben nur von bereits vorhandenem Leben abstammen kann.
Das Nicht-Vorhandensein eines Nachweises für eine Theorie besagt nicht, dass die Theorie widerlegt ist. Wie ich bereits oben geschrieben habe, muss ein Gott, der das Universum erschaffen hat, mindestens so unwahrscheinlich sein, wie das Universum selbst, also ist die Gotteshypothese eine der schlechtesten Hypothesen zur Entstehung des Lebens, die es derzeit gibt, während die Evolutionstheorie derzeit mit Abstand die Beste ist - und eigentlich die Einzige, denn keine Andere Theorie liefert eine Erklärung für die Entstehung des Lebens.
Zudem sollte man bedenken, dass die Erde aus Millionen von Quadratkilometern Ozeanboden besteht, und die Entstehung der ersten Lebensformen Millionen von Jahren dauern konnte. Es dürfte sehr schwer sein, das in einem Experiment nachzustellen.

Zitat:
Ich weiss ja nicht, was für eine Gottesvorstellung hier einige haben. Aber wir reden von keinem launenhaften Rentner mit meterlangem Bart, der sich auf seinen Wolken langweilt. Aber ich spreche hier von einer unsichtbaren, unbeschreiblichen, hochintelligenten, mächtigen, kreativen, außerirdischen Intelligenz.
Offensichtlich soll der Religionskritiker denunziert werden, indem ihm vorgeworfen wird, er habe ja keine Ahnung von der Religion, und er kritisiere nur eine Art von Karikatur der Religion, die in Wirklichkeit von ernsthaften Theologen ja längst nicht mehr ernstgenommen werde.
In Wirklichkeit ist es ja so, dass die wahren Vorstellungen der Gläubigen nicht minder kindisch sind. Beginnend mit detaillierten Beschreibungen der Charaktereigenschaften Gottes, hin zur Erschaffung der ersten Menschen oder der heiligen Dreifaltigkeit. Dies sind logischerweise alles Dinge, die sie gar nicht wissen können, und die vollkommen jeder rationalen Begründung entbehren, trotzdem ist es für die Religionsanhänger kein Problem, sie anstandslos zu akzeptieren, und jede noch so große Inkonsistenz darin einfach zu übersehen. Gleichzeitig stürzen sie sich aber begierig auf jede rationale, oder wissenschaftliche Begründung, die ihrer Meinung nach auf die Existenz Gottes schließen lässt.

Zitat:
Die Wissenschaft ist nicht dazu in der Lage Gott zu beweisen oder zu widerlegen.
Aber die Wissenschaft verfügt über das Prinzip der Wahrscheinlichkeit: Wie ich ganz am Anfang meines Posts bereits geschrieben habe, ist ein Schöpfer des Universums sehr viel unwahrscheinlicher als das Universum selbst. Somit ist die Existenz Gottes so gut wie ausgeschlossen.

Zitat:
Nur das Messbare nimmt die Wissenschaft wahr. Moral, Ästhetik, Liebe, Poesie usw. lassen sich auch nicht von der Wissenschaft messen. Die Behauptung, dass nur das Messbare existiert, sollte deswegen von allen abgelehnt werden. Allein in diesen unendlichen Weiten des Universums so eine Aussage zu treffen, zeugt von Ignoranz.
Natürlich ist Moral, Ästhetik und Liebe messbar: Unser Gehirn tut es ständig. Das Gehirn ist ein unglaublich kompliziertes neuronales Netzwerk, das dazu geschaffen ist, Sinneseindrücke zu kategorisieren und auszuwerten. Dabei ist es bei seiner Arbeit nicht auf explizite Regeln oder Gesetze angewiesen, stattdessen lernt es implizit: Man trainiert ihm ein Verhalten an. Indem wir von Kindheit an dazu erzogen werden, bestimmte Dinge als ästhetisch, oder moralisch zu empfinden, lernt unser Gehirn entsprechend. Somit sind auch diese Begriffe messbar. Der einzige Unterschied zu Physikalischen Konzepten wie z.B. Spannung, Strom, Luftdruck etc. ist, dass in diesen Fällen keine eindeutige Definition vorliegt. Moral, Ästhetik und Liebe liegen im Auge des Betrachters, bzw. sind implizit in den derzeit ca. 6 Milliarden menschlichen Gehirnen definiert (jedesmal anders). Doch das entrückt sie noch lange nicht der Wissenschaft, und bringt sie schon garnicht in das Revier der Religion.
Und nochmal: Aus welchem Grund sollte man annehmen, dass eine Fragestellung, die nicht von der Naturwissenschaft oder der Philosophie erfassbar ist, überhaupt in das Gehege von irgend jemand Aderem fällt (und dass diese Fragestellung überhaupt sinnvoll ist)?

Zitat:
An dieser Stelle möchte ich daher Albert Einstein zitieren:
„Sie werden schwerlich einen tiefer schürfenden wissenschaftlichen Geist finden, dem nicht eine eigentümliche Religiosität eigen ist. Religiosität liegt im verzückten Staunen über die Harmonie der Naturgesetzlichkeit, in der sich eine so überlegene Vernunft offenbart, dass alles Sinnvolle menschlichen Denkens und Anordnens dagegen ein gänzlich nichtiger Abglanz ist.“
Da von Leuten wie dir immer wieder verbreitet wird, Einstein und viele andere große Wissenschaftler hätten an einen persönlichen Gott geglaubt, hier mal eine Klarstellung von Einstein selbst: http://de.wikipedia.org/wiki/Deismus#Sonstiges

Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass die meisten großen Wissenschaftler des 20./21. Jhdt. Atheisten, oder zumindest Agnostiker waren/sind, nur konnten/können sie es wegen der gesellschaftlichen Ächtung von Atheisten in den USA nicht offen zugeben. (Die Realität in den USA ist die, dass dieses Land immer mehr in Richtung eines Gottesstaats wandert, aber das ist nicht das Thema dieses Posts).
Die meisten Wissenschaftler sind mit Sicherheit nur im Sinne Einsteins religiös, aber dies hat nichts mit einem persönlichen Gott zu tun. Im Sinne Einsteins ist das Wort Gott eine mystische Beschreibung des Kosmos. (So sind Einsteins Zitate wie "Gott Würfelt nicht" zu verstehen)

EDIT: Wenn ich darüber nachdenke, soll mit diesem Argument (Einsteins Glaube) wohl bei allen unbedarften Nicht-Gläubigen ein Schuldgefühl hervorgerufen werden - nach dem Motto: Du glaubst also, du bist schlauer als Einstein?! Dies ist ja nichts weiter als einer der typischen (und zu erwartenden) Scheinargumente von Glaubensvertretern in der öffentlichen Debatte. Man schmückt sich mit fremden Federn. (Nicht persönlich nehmen Atanaris, ich meine mit den Religionsvertretern natürlich nicht dich konkret. Dir sollte nur klar sein, dass auch du in diesem Fall auf sie hereingefallen bist.)

Seite 2

Zitat:
2. Eine Zelle kann unmöglich überleben, wenn auch nur ein einziges ihrer Bestandteile fehlt. Erst recht überlebt sie keine Phase, wo sie keine Membran hatte.
Was du wohl meinst, ist Irreduzible Komplexität. (http://de.wikipedia.org/wiki/Irreduz...mplexit%C3%A4t) Der Nachweis für eine solche Irreduzible Komplexität wurde natürlich noch nicht erbracht. Zudem: Nicht immer muss sich in der Evolution die Komplexität erhöhen, sie kann sich auch reduzieren. Wenn also ein Organismus nicht vereinfacht werden kann, hat er sich wohl aus einem komplexeren Organismus heraus entwickelt, welcher selbst nicht "Irreduzibel Komplex" ist.
Was hier im Grunde aber das einzig wichtige ist: Eine solche "Irreduzible Komplexität" wurde noch nie irgendwo nachgewiesen.
EDIT: Wie soll ein solcher Nachweis auch gelingen? Dazu müsste man alle möglichen (evolutionären) Entstehungswege eines Organismus kennen, und zeigen, dass diese nicht möglich sind. Das ganze Argument ist im Grunde nichts weiter als der Versuch, naturwissenschaftliche ungebildete Menschen irgendwie weiszumachen, man hätte wissenschaftliche Argumente. Hat man aber nicht, das Argument der Irreduziblen Komplexität ist nichts weiter als Pseudowissenschaft.
EDIT2: Wegen der Membran: Auch hierzu gibt es logischerweise Theorien, z.B. ist bekannt, dass sich im Wasser solche Membranen spontan bilden können, und dass solche Membranen die ersten sich reproduzierenden Einheiten gewesen sein könnten (http://en.wikipedia.org/wiki/Abiogenesis#Lipid_world).

Zitat:
3. Er berücksichtigt nicht die Zeit. Zellen zerfallen heute im Sekundentakt. Dabei gilt die heutige Zelle als weit aus entwickelter als die Urzelle.
Komplexer bedeutet natürlich nicht widerstandsfähiger, eher das Gegenteil: Bakterien sind extrem widerstandsfähig, kompliziert aufgebaute Organismen wie der Mensch brauchen dagegen schon extrem lebensfreundliche Umgebungen, um zu existieren.

Zitat:
4. Die meisten Zelltypen und ihre Bausteine zerfallen und sterben bei Temperaturen ab 40°C und aufwärts. Und diese labile Urzelle (angenommen sie käme überhaupt zustande) soll vulkanische Hitze, Blitze und *******r Sonneneinstrahlung getrotzt haben...
Es ist aber genau nicht so, wie du schreibst. Von den evolutionär ältesten Lebewesen (bzw Lebewesen, welche den urzeitlichen Lebewesen am meisten ähneln), die wir kennen, leben viele unter *******n Bedingungen, wie z.b. an den Schwarzen Rauchern (http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz...ion_des_Lebens oder http://de.wikipedia.org/wiki/Chemisc...ersh.C3.A4user)
Und ich sage es nocheinmal: Komplexe Lebensformen sind eher anfällig für ******* Umweltbedingungen, während einfahche Lebensformen auch mit Extremsituationen zurechtkommen - wie z.B. Bakterien auf den Brennstäben von Atomkraftwerken.

Zitat:
6. Dawkins vergisst, dass die Energie, die für die Aufspaltung der chemischen Verbindungen verantwortlich gewesen sein soll, die entstandenen Aminosäuren definitiv und noch schneller vernichtet hätte.
Es ist eine absolute Anmaßung von dir, Dawkins vorzuwerfen, er hätte die zerstörung der Aminosäuren einfach so "vergessen", und lässt tief blicken. Welche Qualifikation hast du vorzuweisen, um so etwas beurteilen zu können? Auserdem ist es gar nicht so wichtig:
Wie ja bereits erwähnt, gibt es die Theorie, dass das Leben am Ozeanboden an den schwarzen Rauchern entstand. Einerseits ist dort ist genug Energie für die Bildung von Organischen Molekülen vorhanden, andererseits gibt es ein Temperaturgefälle, sodass ab einer bestimmten Entfernung zum Schlot keine so hohe Temperatur mehr herrscht, wodurch gebildete Moleküle nicht sofort zerstört würden.

Zitat:
Also 20 Aminosäuren werden benötigt, aber außer diesen 20 gibt es ja noch über 100!

Diese werden in linkshändig und rechtshändig eingeteilt. (Chiralität)
Die 20 Aminosäuren für die Entstehung von Leben sind ALLE LINKSHÄNDIG.

Sollen die sich das selbst so ausgesucht haben?
Heute gibt es die Theorie, dass die ersten Lebensformen weder Proteine, noch DNA benutzten, sonder z.B. RNA, was die Aufgaben von DNA und Proteinen ebenfalls erfüllen kann (und das auch heute noch tut, z.B. Teile des Ribosoms bestehen aus RNA, und es gibt ja auch RNA-Viren). (http://de.wikipedia.org/wiki/RNA-Welt-Hypothese)
Die Bildung von RNA scheint auf der Ur-Erde wesentlich wahrscheinlicher gewesen zu sein, als die von komplexen Proteinen oder DNA.

Zitat:
7. Wenn man davon ausgeht, dass die Aminosäuren das Meer erreicht hätten und durch Zufall die hochintensive Sonneneinstrahlung überlebt hätten, dann würden sie erst recht keine Moleküle bilden können, da doch im Wasser nicht genügend Energie für weitere Reaktionen da ist und außerdem behindert Wasser das Wachstum von Moleküle enorm. (lernt man doch schon in der 11. Klasse Bio)

Das Wasser löst diese wahrscheinlich sogar auf.

Diese Theorie ist daher völlig widersprüchlich. Aminosäuren müssten aus dem Wasser heraus, um größere Proteine bilden zu können. Und wären sie draußen hätte sie das ******* UV-Licht sofort vernichtet. Für diese Theorie bleibt daher kein Raum.
Mir ist nicht ganz klar, was du mit der Behinderung des Molekülwachstums meinst. Organische Makromoleküle können im Wasser entstehen, soviel ist klar, die einzige Frage ist doch, wie viele solcher Moleküle entstanden auf der Ur-Erde? Selbst wenn es langsam vonstatten ging, hatte das Leben, wie bereits erwähnt, Millionen von Jahren und Millionen von Quadratkilometern Ozeanboden zur Verfügung, sodass die "Produktionsrate" von organischen Molekülen vielleicht gar nicht so wichtig war.

Zitat:
Und als ob das schon nicht genügt...
Die Proteine sind aus sehr komplexen Molekülen zusammengesetzt. Von diesen Proteinen dienen einige als Bausteine und andere als Enzyme. Und eine Zelle benötigt ca. 2000 dieser Enzyme. Dass also eine einzige Zelle entsteht, ist dermaßen unwahrscheinlich, dass kann man schon nicht mehr mit Beispielen veranschaulichen.
Wieder die Theorie der Irreduziblen Komplexität.
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