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wuko 12.07.17 09:50

Einstiegsgehalt SAP BI Consultant mit Masterabschluss
 
Hi Leute
Ich bin gerade mit meinem Master Strategic Management (zielt auf Unternehmensführung und Marketing ab) fertig geworden und würde eine Stelle als SAP BI Consultant bekommen.
Es handelt sich um ein großes Unternehmen, welches Weltmarktführer in dieser Branche ist.
Im Bachelor habe ich jeden SAP Kurs gemacht, den meine Uni angeboten hat. Allerdings habe ich gar keine Berufserfahrung.

Die Firma bietet mir 1.750€ netto plus Sozialleistungen wie Weggeld etc.
Was haltet ihr davon? Ich hab mir ein Nettogehalt von ~2.000€ vorgestellt.

Ps, ich bin aus Österreich, also 14 Gehälter pro Jahr. Das entspricht ein Jahresnettogehalt von ~25.000€.

Ist der Job unterbezahlt? Soll ich ihn trotzdem annehmen?
Die nächste Lohnerhöhung kommt fix nach einem Jahr Berufspraxis wurde mir erklärt.

Ich freue mich auf eure Antworten.
Lg, Marko

painjester 12.07.17 10:10

Du hast die Möglichkeit, beim Marktführer einzusteigen ... so ganz ohne Berufserfahrung, mit bezahlten Sonderleistungen, Möglichkeit auf Gehaltserhöhung und 14. Monatsgehalt? Und es ist dir zu wenig? Und du fragst hier, wo sogar Weihnachts- und Urlaubsgeld bei den meisten gestrichen ist und viele 2 Jobs haben um die miete zu bezahlen?
Marketing und Unternehmensführung. ..und fragst hier, nicht in einem Businessboard oder ganz verwegene Idee, bei der Lohnabteilung. Sorry, ich hoffe, du erlebst die erste Lohnerhöhung.
Und ja, nimm es an.

wuko 12.07.17 11:09

Danke für die schnelle Antwort.
Ist etwas hart, aber ehrlich.

Mich regts nur bissal auf, dass Produktionsmitarbeiter, welche keine Qualifikationen und zum Teil mangelnde Deutschkentnisse haben, auf ca 2000€ netto im selben Unternehmen kommen.

Und ich hab 5 Jahre studiert, sprech mehrere Sprachen und verdiene weniger. Ist irgendwie nit fair, oder?

Ps: hab selbst Migrationshintergrund. Nicht dass jemand sich wegen den Deutschkentnissen beschwert.

Fietze 12.07.17 12:31

Seit wann ist Wegegeld eine Sozialleistung?
Rechne das zum Netto hinzu und wo landest du dann?
In DE wird die Fahrtkostenerstattung übrigens Pauschal versteuert.

Übrigens: Lehrjahre sind keine Herrenjahre!
Bewähre dich dort 2-5 Jahre und anschließend wirst du woanders mit offenen Armen empfangen.

Thorasan 12.07.17 14:31

Für mich hört es sich ein wenig so an, als ob du brutto mit netto verwechselst.. Unqualifizierte Produktionsmitarbeiter verdienen garantiert keine 2000€ netto.

Ubd du bist so ein typischer "justus". Keine ahnung vom Wert des Geldes, kommst dir toll vor weil du ja studieren warst und denkst nun dir stände sonstwas an geld zu.
Ein Studium ist erstmal nichts weiter als ein besserer schulbesuch. Das ist keine grosse Leistung und erreicht hast du damit noch überhaupt nichts. Du hast nie bewiesen, das du nehr kannst, als Schulbücher lesen. Das hat mit arbeit nichts zu tun.

wuko 12.07.17 14:40

Netto und Brutto kann ich schon unterscheiden, das mit 2000€ netto passt schon. Meine Angaben stimmen zu 100%, hab den Lohnzettel mit eigenen Augen gesehen. Und das ist kein Einzelfall.

Vergleichbare Positionen haben ein Mindesgehalt von ~2.000€ netto monatlich.
Und ich hab sehr wohl einige SAP Kurse gemacht, die mich von anderen Justus Studenten abgrenzen.

Ich werd die Stelle annehmen, aber mit dem Gehalt bin ich nit wirklich glücklich. Vielleicht ergibt sich noch was bei anderen Unternehmen.

Trotzdem vielen Dank für eure ehrlichen Meinungen. :)

Tuxtom007 13.07.17 09:38

Zitat:

Zitat von wuko (Beitrag 30388008)
Und ich hab 5 Jahre studiert, sprech mehrere Sprachen und verdiene weniger. Ist irgendwie nit fair, oder?

Bei uns in der Firma heissen die Leute daher meist Fachidioten - haben viel gelernt aber können nichts.

Du wirst in deinem Leben noch viel lernen und dann auch begreifen, das Berufserfahrung durch nichts zu ersetzen ist, den da lernst du fürs leben.

Thorasan 13.07.17 16:32

Zitat:

Zitat von wuko (Beitrag 30388782)
Und ich hab sehr wohl einige SAP Kurse gemacht, die mich von anderen Justus Studenten abgrenzen.

SAP Kurse machen auch jede Langzeitarbeitslose, sogar vom Amt gefördert. Denken dann "boah, geil, SAP, jetzt kann ich voll was leisten.."
Nur leider ist an SAP so richtig gar nix besonderes. Ja, es ist weit verbreitet, ja, es ist idiotensicher nutzbar. Aber mehr auch nicht. Mit arbeiten hat ein SAP Kurs mal überhaupt nichts zu tun.

Du solltest froh sein, mit so einer Einstellung, wie du sie hier zeigst, überhaupt eine Chance zu bekommen. Solltest du da nicht ganz gehörig was ändern, wirst du die Stelle nicht lange haben. Nochmal extra für dich: Ein Studium ist keine besondere Leistung. Es zeigt nur, das du jahrelang rumsitzen und dir Theorie gut merken kannst. Das was in der Firma passiert, das ist das, worauf es ankommt.

wuko 13.07.17 17:06

Ich fürchte ich bin eingebildeter und hochnäsiger rübergekommen als ich wirklich bin.
Natürlich bin ich froh ohne Berufserfahrung einen Job zu bekommen. Zudem hat mich mein Vorgesetzter angerufen und gefragt ob ich ein 12, 14 oder 15 zoll Laptop bevorzuge, ein Headset ist auch schon bestellt.

Womöglich hab ich auch falsche Vorstellungen von diesem Beruf. Im Internet liest man von Einstiegsgehälter 40.000€+
Nach 5 Jahren sind die Jahresgehälter 5-Stellig. Vermutlich alternative Fakten ;-)

AlittleR2D2 13.07.17 18:16

Zitat:

Zitat von Tuxtom007 (Beitrag 30391766)
Bei uns in der Firma heissen die Leute daher meist Fachidioten - haben viel gelernt aber können nichts.

Du wirst in deinem Leben noch viel lernen und dann auch begreifen, das Berufserfahrung durch nichts zu ersetzen ist, den da lernst du fürs leben.

Wenn ich sehe was für Fachidioten von den Hochschulen in unserer Firma ankommen dann räufelt es mir die Zehennägel hoch ! Reine Theoretiker , null Fachwissen und vor allem Beratungsresistent wenn Vorschläge von der arbeitenden Basis kommen ! Ich will nicht alle über einen Kamm scheren , aber ein Trend ist erkennbar !
Die erste SAP Schulung hatte ich vor 20Jahren und in den Folgejahren folgten mehrere Kurse , aber deshalb komme ich nicht auf den Gedanken das ich mehr Geld bekommen sollte ! Das gehört zu meinem Beruf einfach dazu !

@Wuko

Ein Einstiegsgehalt von 40.000€+ ist bei mir 5-stellig !

Thorasan 13.07.17 18:48

Ein Einstiegsgehalt im Internet ist immer brutto, nie netto, weil man das so einfach gar nicht pauschalisieren kann. Steuerklassen, Abzüge usw.
Davon abgesehen das es durchaus Unterschiede beim Einstieg gibt. Ein Studium ist wie gesagt erstmal nichts wert, weil du keinen Plan hast, worauf es ankommt. Wenn Du eine Ausbildung hast, hast du schonmal etwas geleistet, hast während der Betriebsprozesse gelernt - und damit die erste Erfahrung, die aber eben als Lehre, nicht als Berufserfahrung gilt. Nur kannst du als gelernter Facharbeiter dann auch ein ganz anderes Einstiegsgehalt verlangen (und bekommen).
In deinem ersten Post schreibst du 25k als Jahresgehalt (netto) was etwa 60-70k brutto entsprechen würde - das ist deutlich 5stellig. Von daher stimmt die aussage doch. Jahresgehalt ist was anderes als Monatsgehalt.

Spammerman 13.07.17 20:19

Netto kannst du dir ausrechnen, wenn du weiß was brutto reinkommt. Das musst/kannst du verhandeln. Zwar als Einsteiger nur SEHR begrenzt. Aber das ist was wichtig ist.
Deine Steuerklasse ist dann entscheidend für deine Abzüge - und die kennt keiner hier.
Dann noch Krankenkasse, Arbeitslosen... etc.
Und bei der Steuererklärung kannst die Fahrten zur Arbeit ansetzen sowie Bewerbungskosten etc.

Ich denke nicht, dass du auf 60T€ Brutto kommen wirst im ersten Jahr.
Aber fang erstmal an überhaupt zu arbeiten. Wäre auch noch die Frage was du tun sollst.
Consulting heißt ggfs. bei anderen Firmen Klinken putzen oder "beraten". Dann kommen ggfs. Sonderleistungen für Hotel, Übernachtungen, Essen dazu - das bezahlt der Arbeitgeber. Und bis du so weit bist, dass du das kannst ... Glaub mir, die meisten Master von der Hochschule haben null Plan und kosten die ersten 2-3 Jahre oft mehr Geld als sie dem Arbeitgeber bringen. Was ist da deine Erwartung als Lohn/Gehalt? Beweise dich erstmal! Der Rest kommt dann schon noch.

Und dass du nach 5 Jahren in die 100.000er Klasse rutschst - ich denke, das kannst du dir abschminken. Schau mal bei heise.de in den Gehaltsvergleich und komm auf den Boden der Realität zurück.
Für 100T musst du schon bei einem großen Unternehmen in die Management-Klasse aufsteigen. Bei "Sachbearbeitern" ist das fast unmöglich. Und ich weiß wovon ich rede.

painjester 13.07.17 20:36

Zitat:

Zitat von wuko (Beitrag 30393158)
Im Internet liest man von Einstiegsgehälter 40.000€+
Nach 5 Jahren sind die Jahresgehälter 5-Stellig. Vermutlich alternative Fakten ;-)

Betrachte es als Fakenews :)

Jetzt im Ernst. Du kommst mit der Summe sehr gut weg, besonders als Einsteiger. Und vergiss nicht, dass da draußen Tausende sind, die für weniger den Job machen würden.
Und falls wieder mal grübelst, wie wenig du doch verdienst: Frag mal einen Polizisten, was er in den ersten 5 Jahren verdient und wie seine Ausbildung war.

Fietze 14.07.17 08:21

Polizei ist jetzt nicht unbedingt das beste Beispiel. Da das Einstiegsgehalt während der Ausbildung schon recht hoch ist.
Dafür aber hinten raus, nicht unbedingt stark ansteigt.

EagleEye2004 15.07.17 23:29

Hi,

ich komme gerade aus dieser Branche und bin jetzt mit 5 Jahren und ein paar zerkwetschten Senior Berater (in Deutschland wohl bemerkt).
Angefangen habe ich so mit 40k im Jahr auf 13 Jahresgehälter verteilt und bekomme nun fast schon täglich Angebote im 100k stelligen bereich. Es kommt auf die Nische an auf die man sich spezialisiert hat. Und eines solltest du schon wissen große Gehaltssprünge beim selben Unternehmen kommen eher nicht vor. Und wenn du zu oft die Unternehmen wechselst kommt es nicht unbedingt gut im Lebenslauf an.

Naja ich habe aber auch Informatik studiert da könnte das Gehalt etwas höher am Anfang ausgefallen sein. Also meiner Meinung nimm den Job an und sammle erst mal Berufserfahrung. Den nur durch diese wirst du später auch mehr verdienen, ohne Berufserfahrung hast du nicht wirklich viel Spielraum.

Greetings,
EE

BTW: Du solltest dich generell immer von Brutto sprechen. Nicht was du netto bekommst, den jeder wird anders versteuert (bspw. Kind, Lange Fahrtwege zur Arbeit, Verpflegungspauschalen usw.)

kyorlin 16.07.17 10:25

Nach Berufseinstieg ist einige Male Springen okay, gerade weil am Anfang befristete Verträge winken. Das kann man dann auch recht gut daran Erklären. Bin in den ersten sechs Berufsjahren drei mal gesprungen und habe damit jeweils auch einen adäquaten Sprung im Gehalt gemacht, ist glaube ich auch wichtig für Unternehmen zu sehen, dass du schon mehr als bei einem Unternehmen reingeschnuppert hast.
Man nimmt ja schließlich nicht überall das erstbeste Angebot an.
Für mich wichtig war nur erstens da zu landen, wo ich innerhalb des Unternehmens noch Gehaltssprünge machen kann, und zweitens, für mich fast noch wichtiger, dass du es da die nächsten Jahrzehnte gut aushalten kannst, sprich, das Unternehmensumfeld gut ist.

Da ignoriert man auch die Anrufe der Headhunter, wenn man einen ein einträgliches Einkommen hat und der Arbeitgeber flexibel auf Wunscharbeitszeiten etc. eingeht. Das kommt jedenfalls meinem Familienleben zugute und ich kann mein Kind aufwachsen sehen, wenn ich das mit meiner Kindheit mit zwei selbstständigen Elternteilen vergleiche, bin ich so ziemlich glücklich.

Aber das kommt natürlich auf persönliche Umstände und Präferenzen an.

herrcools 23.07.17 14:46

Also bei meiner Tätigkeit hieß es auch SAP.. haben sie damit schon gearbeitet? Ich sagte nee ich kann aber nen Buch dazu lesen. Da haben auch alle gelacht und meinten: das lernt man am besten während man es benutzt.


Die paar Funktionen da... also ich versteh nicht warum Studenten diese BWL Kurse machen. SAP ist doch gar nichts.

musv 07.08.17 10:00

Zitat:

Zitat von Spammerman (Beitrag 30393831)
Und dass du nach 5 Jahren in die 100.000er Klasse rutschst - ich denke, das kannst du dir abschminken. Schau mal bei heise.de in den Gehaltsvergleich und komm auf den Boden der Realität zurück.

Im SAP-Umfeld sind 100k€ Jahresverdienst durchaus keine Seltenheit. Allerdings sollte man dann schon etwas mehr Erfahrung haben als ein paar SAP-Kurse.

csesraven 08.08.17 06:55

Aber in 5 Jahren macht man keine Sprünge von 40k auf 100k. Der Markt ist zwar absurd, wenn man nach der Ausbildung teilweise 40k verdient aber nicht so kaputt. Zu 60k kommt man schnell, darüber wird die Luft aber dünner und die Kurve flacht sehr stark ab.

@herrcools: Bedienen oder Entwickeln ist ja auch ein Unterschied.

predator01. 12.08.17 15:41

Nimm es an und sammle Erfahrung. Mehr wirst du nur bekommen, wenn du wirklich zeigst was in dir steckt. Das kommt von alleine.

K:Laus 14.08.17 09:58

Warum schaut man nicht einfach mal im Internet nach ?
[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Schwach, wenn man da erst in einem Forum nachfragen muss - so einen würde ich nicht einstellen.

Vuko 14.08.17 23:11

Ich hatte mich Anfang des Jahres zufällig auch bei einer (sehr) großen SAP Firma beworben:

Kurze Daten zu mir:
Masterabschluss IT (1,4) / 28 Jahre / Hamburg / absolut keine Berufserfahrung im SAP Bereich

Mir wurden dennoch auf anhieb 52k angeboten inkl. Fortbildungen etc. damit ich "SAP schneller lerne"

Keiner meiner Freunde aus dem Studium würde einen Job unter 45k im Jahr auch nur in Betracht ziehen. Besonders mit einem sehr guten Abschluss.

emailnetload 19.08.17 07:29

und deswegen sitzen mittlerweile so viele studierte arbeitslos zuhause......

Gehaltsvorstellungen jenseits von gut und böse.....

@wuko: vielleicht schätzt die firma einfach die Leistung, die diese unqualifizierten arbeiter leisten und belohnt es dass diese sich den arsch aufreisen.

eventuell haben sie auch erkannt, dass es immer weniger "arbeiter" gibt, die wirklich was produktives schaffen. hut ab vor dieser Chefetage, wenn sie wirklich so denken; dann haben sie nämlich erkannt, dass es zu viele studierte fachtrottel gibt, die alle meinen sie müssten ohne praxiserfahrung direkt das dicke geld verdienen.

imm die kohle, freu dich, bild dich weiter.....und hoffe dass der ganze SAP Hype nicht irgendwann die nächsten 50 jahre plötzlich rum ist.

gaston70 19.08.17 16:29

Dann ist das der eine von 100 Personalchefs.
Fakt ist, dass bei den restlichen 99 Forderungen von über 40.000 € Einstiegsgehalt weit unten im Stapel landen.
Wenn ich schon lese. "Zufällig beworben". Wer es glaubt.

mimigotteron 26.08.17 19:25

wie kann man so ein Job ohne Berufserfahrung bekommen? Kein wunder sind die Berater alles Flaschen!

Fickhamster 03.09.17 17:21

Zitat:

Zitat von K:Laus (Beitrag 30517271)
Warum schaut man nicht einfach mal im Internet nach ?
[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Schwach, wenn man da erst in einem Forum nachfragen muss - so einen würde ich nicht einstellen.


Hi K:Laus,

grundsätzlich stimme ich Dir zu, aber der von Dir gepostete Link hat nicht unbedingt viel mit der Fragestellung zu tun. Als SAP BI Consultant ist man nicht zwingend auch SAP Entwickler - und nur um deren Gehälter ging es im Link.



Und um auf den Eingangspost zu antworten:
Bin verwundert dass Du von Netto sprichst, in der Regel werden einem immer Bruttogehälter angeboten. Und im Arbeitsvertrag wird auch Brutto fixiert. Wenn die Einkommenssteuer sich erhöht, ist das dann Dein Problem - und Dein Arbeitgeber muss nicht jedes Jahr mehr für Dich bezahlen. ;-)


Hier mal Daten für BWL Absolventen aus 2015
[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]


Mal mein Beispiel:
Ich hab 2007 an einer Berufsakademie (duales Studium) den Diplom Betriebswirt gemacht. Das Studium ging aber nur 3 Jahre und davon war man die Hälfte der Zeit im Unternehmen. Allerdings hat man in der praktischen Hälfte auch seinen ganzen Urlaub nehmen müssen.

Bin anschließend auch beim gleichen Unternehmen geblieben und hab mit 36.000 brutto angefangen. Aber 36k brutto 2007 sind heute inflationsbereinigt dann auch gut 40k.

Mein damaliger Arbeitgeber hat eher schlecht bezahlt, schon im dualen Studium. Aber ich wusste was mich erwartet und das Gesamtpaket war zu der Zeit für mich in Ordnung.

Die dadurch gewonnene Berufserfahrung macht auf jeden Fall einen Unterschied, ich bin damals durch alle Abteilungen durchgeschleust worden und hab zum Beispiel Personalabrechnungen, Monatsabschlüsse im FI oder CO gemacht. Wenn ich heute Werkstudenten oder Praktikanten betreue, greif ich mir schon an den Kopf, wie wenig Plan die noch haben. Andererseits: Woher soll denn die Berufserfahrung kommen, sie sind halt noch ganz am Anfang, da ist man halt noch grün hinter den Öhrchen. Da spielt es dann auch keine Rolle das sie wahrscheinlich eine Menge Wissen, von dem ich keine Ahnung habe - weil ich es nicht gelernt oder einfach wieder vergessen habe - weil ich es in meinen verschiedenen Stationen nach dem Studium, nie gebraucht habe.

Ich bin jetzt knapp Mitte 30 und der ein oder andere Freund aus Studienzeiten hat die 100k Jahresgehalt schon überschritten. Ich nicht - ich hab aber inzwischen auch ne planbare Arbeitswoche mit einer Arbeitszeit von knapp unter 40 Stunden, außerdem keine Personalverantwortung oder Reisetätigkeit.

Ich kann mich also absolut nicht beklagen, keine 100k zu verdienen.

Ab einem gewissen Gehaltslevel überlegt man sich zweimal, ob es sich lohnt, sich z.B. auf eine Team- oder Abteilungsleiterstelle zu bewerben. Ja, es gibt mehr Geld - aber auch mehr Arbeit. Und wenn ich die Wahl habe zwischen 70k brutto und 40h pro Woche oder 85k brutto und 50h Woche - dann hab ich lieber weniger Geld und mehr Zeit. Von 15k brutto zusätzlich bleiben dann auch nur noch etwa 7,5k netto übrig. Das sind dann 625 netto zusätzlich pro Monat für 40 Stunden zusätzliche Arbeit. Die 625 netto mehr bringen mir persönlich jetzt keinen großen zusätzlichen Nutzen.

Und nen 50h Job hatte ich auch schon, inklusive Mo-Fr im Hotel übernachten. Ich hab also den Vergleich und ich ziehe die 40h vor.


Viele Grüße,
Fickhamster

wuko 15.09.17 14:20

Für alle die es interessiert ein kleines Update:

Ich habe die Stelle angenommen. Sehr nette Kollegen, viele kleine Sozialleistungen. Sogar eine Beteiligung am Unternehmenserfolg ist inbegriffen.
Ich werde hin und wieder auf kleine Dienstreisen geschickt, allerdings wird wirklich ALLES notwendige bezahlt und die Fahrtdauer wird zusätzlich ausbezahlt.

Zusammengefasst: Mir gefällt es gut, ich lerne viel und arbeite in einem sehr freundlichen Umfeld. Ich hoffe darauf, dass der Lohn in Zukunft noch steigen wird. Aber ist auch irgendwie verständlich, dass man jemanden, der keine Erfahrung hat, nicht sofort das höhere Gehalt zahlen kann.
Und mittlerweilie habe ich auch begriffen, dass meine SAP Kurse und das Wissen von der Uni nur oberflächlich sind und ich noch einiges dazuleren muss.

Vielen Dank an all die ehrlichen Antworten :)

freakpor 19.09.17 18:44

Einstiegsgehälter sind ein schwere Sache, im technischen Bereich sollte 40k (BA) und mehr drin sein. Kommt aber auch auf die Firma drauf an und auf dein Aufgabengebiet und den Standort. Habe mit ein mäßigen Bachlor als Softwareentwickler 43k rausgeholt ohne große Erfahrung in BW. Ein bekannter mit guten/sehr guten Master (Physik optik) fing mit 38 k an in Süd NS. Meine EX fing in der gleichen Region mit 20k an Spedition Mag. sehr gute Note.

zero_tolerance 19.09.17 22:38

Zitat:

Zitat von csesraven (Beitrag 30493800)
Aber in 5 Jahren macht man keine Sprünge von 40k auf 100k.

Auch wenn mir das sicher nur die wenigsten glauben werden. Ich habe genau das mehr oder minder schwarz auf weis mit eigenen Augen gesehen.

Job im SAP Umfeld (weitläufig) - SAP aber im Studium niemals live gesehen, BWL im Hauptfach.

1. Jahr ~40K Brutto/Jahr fix + ~10k Brutto leistungsbezogen (40h/Woche)
2. Jahr ~40K Brutto/Jahr fix + ~80k Brutto leistungsbezogen (60h/Woche)
3. Jahr ~60k Brutto/Jahr fix + ~100k Brutto leistungsbezogen (70h Woche)
4. Jahr ~100k Brutto/Jahr fix + ~100k Brutto leistungsbezogen (nur noch auf Arbeit)
5. Jahr ~ 4. Jahr

+ Spesenkonto, Firmenfahrzeug,....

Bis jetzt verdaut er es noch sehr gut, der leistungsbezogene Ansatz ist halt echt ein super Anreiz. Mehr geht jetzt halt (glaube ich zumindest) echt nimmer und der Burnout müsste auch irgendwann kommen. Aber grundsätzlich geht das mit dem 6 stelligen Gehalt nach bzw. sogar vor 5 Jahren.............

gaston70 20.09.17 18:31

Und wenn du auf Provision bist geht das sogar innerhalb von einem Jahr.
Ausserdem heisst es ja nicht umsonst "leistungsbezogen". Sobald du die Leisung nicht bringst bist du eben "nur" bei 60.000 €.
Abgesehen davon. Selbst bei 200.000 € wäre das bei einer 80 Stunden Woche ein Stundenlohn von gerade einmal 55,55 € bezogen auf 220 Werktage á 16h am Tag.
Wenn er nun seine Leistung nicht erreicht und nur bei 100.000 rauskommt aber trotzdem die 80 Stunden geleistet hat sieht das Ganze noch viel schlechter aus.
Abgesehen davon ist die Aussage schon sehr fragwürdig. Wenn man mal in der Region angekommen ist, schaut man nicht mehr nach einer Wochenarbeitszeit.
Ich kenne Servicetechniker die aber locker auf 70€ - 100€ kommen.
Man muss bei diesen Sachen immer zwischen Zielgehalt und Fixum unterscheiden.
Aber ja, es gibt solche Gehälter und sie sind extrem selten.

csesraven 21.09.17 09:02

Zitat:

Zitat von zero_tolerance (Beitrag 30671972)
Auch wenn mir das sicher nur die wenigsten glauben werden. Ich habe genau das mehr oder minder schwarz auf weis mit eigenen Augen gesehen.

Job im SAP Umfeld (weitläufig) - SAP aber im Studium niemals live gesehen, BWL im Hauptfach.

1. Jahr ~40K Brutto/Jahr fix + ~10k Brutto leistungsbezogen (40h/Woche)
2. Jahr ~40K Brutto/Jahr fix + ~80k Brutto leistungsbezogen (60h/Woche)

hmm...Ich bin auch dauernd bei anderen Kunden im Consulting und hin und wieder sind auch SAP Leute dabei. Natürlich spricht man nicht über das Gehalt aber dennoch. Abgesehen davon, würde es mich extrem wundern, wenn jemand der 1 Jahr Berufserfahrung hat, einen derart hohen leistungsbezogenen Anteil hat. Bei PWC und Co fängt das bei ca. 5-10% an. Wobei die echt schlecht bezahlen. Weiter ist es ca beim dreifachen von allen im Internet verfügbaren Informationen. Aber möglich ist es vll.

Thema "Leistungsbezogen": Häufig handelt man einfach einen "schaffbaren" Abschluss aus. Dazu muss man nicht nochmal 40h zusätzlich arbeiten sondern seine Arbeit einfach gut machen.

Bei Provision muss ich passen, da kenn ich nix

gaston70 21.09.17 17:59

[QUOTE
Thema "Leistungsbezogen": Häufig handelt man einfach einen "schaffbaren" Abschluss aus. Dazu muss man nicht nochmal 40h zusätzlich arbeiten sondern seine Arbeit einfach gut machen.

Bei Provision muss ich passen, da kenn ich nix[/QUOTE]

Beim Leistungsbezogenen Anteil gibt es in der Regel sehr wenig Verhandlungsspielraum.
Welcher Chef ist den bitte so doof ? Och ja, dieses Jahr dürfen Sie mal etwas weniger machen. Sie bekommen aber trotzdem den vollen Bonus..... :rolleyes:

Aber ich bin da bei dir. Das Beispiel ist schon sehr abwegig. Wer so viele Wochenstunden zusammenbekommt sollte eher mal eine Schulung Zeitmanagement machen. Oder er ist einfach nicht der richtige für den Job. Wer das im Griff hat sollte sogar mit weniger Stunden auf seinen Plan kommen und noch Zeit für die persönliche Weiterentwicklung im Unternehmen finden.

csesraven 21.09.17 23:22

Zitat:

Zitat von gaston70 (Beitrag 30679658)

Beim Leistungsbezogenen Anteil gibt es in der Regel sehr wenig Verhandlungsspielraum.
Welcher Chef ist den bitte so doof ? Och ja, dieses Jahr dürfen Sie mal etwas weniger machen. Sie bekommen aber trotzdem den vollen Bonus..... :rolleyes:

Bei mir war es immer ziemlich genau anders rum. Da hieß es eine Auslastung von X % war letztes Jahr fakturierbar, wenn es dabei bleibt bekomme ich den Bonus. Das ging auch mal 1 Jahr nach unten, weil ein großes internes Projekt meine Auslastung planbar nach unten gedrückt hat.

zero_tolerance 23.09.17 01:11

Zitat:

Zitat von gaston70 (Beitrag 30679658)
[QUOTE
Aber ich bin da bei dir. Das Beispiel ist schon sehr abwegig. Wer so viele Wochenstunden zusammenbekommt sollte eher mal eine Schulung Zeitmanagement machen. Oder er ist einfach nicht der richtige für den Job. Wer das im Griff hat sollte sogar mit weniger Stunden auf seinen Plan kommen und noch Zeit für die persönliche Weiterentwicklung im Unternehmen finden.

Na sag das mal einer Prostituierten, die nach abrechenbaren Stunden bezahlt wird.......................

wuko 12.05.23 19:18

knapp 5 Jahre später:
Immer noch als (Senior) SAP BW Berater tätig - allerdings nun für ein Beratungshaus.
Jahresgehalt liegt bei ca 88k, gegen Jahresende werden es wohl um die 95k.
Ich bin froh damals diese Diskussion gestartet zu haben, die meisten Beiträge haben sich als wahr erwiesen.
Keine Ahnung wie ich auf diesen alten Post gekommen bin, aber ich konnte es mir nicht verkneifen was darunterzuschreiben :-D

Ich spiele mit dem Gedanken mich selbstständig zu machen, geht ja relativ risikofrei in dieser Branche (außer einen Laptop habe ich keine nennenswerten Investitionskosten am Anfang).

Mal schauen was in den nächsten 5 Jahren passiert... Ich melde mich dann 2028 wieder


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