Da ich einigen Monaten mein Abitur in der Hand halten werde, frag ich mich solangsam, wo der Weg eigentlich hinführen soll.
Ich habe mich für den Weg des Game Designers entschieden und habe von der HTW in Berlin gehört. Hat jemand Erfahrung mit der Schule oder dem Studiengang an sich gemacht?
Wie hoch sind die Anforderungen und Chancen für die Aufnahme durch die eingereichte Hausaufgabe und dem Bewerbungsgespräch?
Ich möchte mich so spät wie möglich spezialiesieren und so viel wie möglich lernen.
Da ich nicht das Geld für eine private Hochschule habe, will ich auf eine Fachhochschule oder eine Universität. Ist die HTW in Berlin überhaupt die beste Stelle für mich?
Wie sehen meine Möglichkeiten nach dem Studium (nur Bachelor, da es anscheinend keinen Master-Studiengang in Deutschland gibt - wenn doch klärt mich auf) aus?
Nehmen Spielehersteller (praktisch) unerfahrene Game Designer an? Wie viel verdient man? Wo sollte ich neben dem Studium arbeiten, um schon Erfahrung in dieser Richtung zu sammeln?
Mir ist bewusst, dass ich viele Fragen stelle, die den Eindruck erwecken, ich hätte kaum Ahnung.
Das Problem ist nur, in Deutschland gibt es kaum planbare Laufbahnen für diesen Beruf. Deshalb richten sich meine Fragen hauptsächlich an Leute, die selber schon an der HTW waren, oder genug über den Beruf des Game Designers wissen und mir weiterhelfen können.
Wenn du schon dein Abitur hast, dann würde ich empfehlen, dass du dir einen Studiengang in der Richtung suchst, wo du mindestens bis zum Master-Abschluss kommst.
Medieninformatik z.B. geht auch in Richtung Game Design, hier mal eine entnahme der Beschreibung des Studiengangs aus meiner Universität:
Medieninformatik
Der Fachbereich Medieninformatik bietet eine Vielfalt von medienrelevanten Veranstaltungen an, die im Wesentlichen die Themenbereiche "Human-Computer Interaction", "Multimedia und Internet-Programmierung" und "Multimediatechnik" abdecken.
Im Themenbereich Human-Computer Interaction (HCI) werden Grundlagen und praktische Anwendungen der Interaktion zwischen Mensch und Computer gelehrt, die vor allem auf der menschlichen Wahrnehmung und Informationsverarbeitung beruhen.
Die Studierenden lernen Methoden und Richtlinien für die optimale Gestaltung von Benutzerschnittstellen kennen, die bei der Entwicklung von Software-, Web- und mobilen Anwendungen wichtig sind.
Themen der HCI sind unter anderem:
Gestaltung von Webanwendungen
Usability und Barrierefreiheit von Software, Web- und mobilen Anwendungen
Methoden des Usability Engineering
Ein- und Ausgabegeräte, Interaktionsformen
Multi-Touch Anwendungen
Die Module "Grundlagen der Mensch-Computer Interaktion" und "Gestaltung digitaler Medien" sind Pflicht; weitere Module können hinzugewählt werden (zum Beispiel "Usability Engineering").
Der Themenbereich Multimedia- und Internet-Programmierung führt in aktuelle Techniken und Standards für die Internetprogrammierung ein, die interaktive webbasierte Multimediaanwendungen ermöglichen. Besondere Bedeutung haben diese Techniken für e-Commerce-Anwendungen, aber auch für Informationssysteme, e-Learning und webbasierte Kommunikation.
Weitere Themen sind:
XHTML und CSS2
Dynamische Web-Sites mit CGI und Perl
PHP und Datenbankanbindung
Ruby on Rails
Web 2.0
Folgende Module sind Pflicht: "Einführung in Internettechnologien" und "Grundlagen der Webentwicklung". Darüber hinaus können Wahlpflichtmodule gewählt werden, zum Beispiel Module zum Thema Datenbanken.
Im Themenbereich Multimediatechnik werden Grundlagen für die Verarbeitung digitaler Audio- und Videodaten vermittelt.
Themen sind unter anderem:
Kompressionstechniken für Multimediadaten, Speichermedien, Datennetze und Kommunikationssysteme
Mobile Kommunikation, digitale Fernseh- und Videotechnik
Bildtelefonie und Videokonferenzen
Neue Entwicklungen wie Multi-View-Übertragung und 3D-TV
Folgende Module sind Pflicht: "Grundlagen der Multimediatechnik" und "Anwendungen der Multimediatechnik". Darüber hinaus können Wahlpflichtmodule gewählt werden, zum Beispiel "Bildverarbeitung".
Studierende müssen einen Profilbereich mit insgesamt 24 Leistungspunkten belegen. Aus den anderen Profilbereichen können (falls gewünscht) einzelne Module ausgewählt und im Fachbereich Medieninformatik angerechnet werden.
Zurzeit werden in Tübingen folgende Profilbereiche angeboten:
Profilbereich Computergrafik & Special Effects
Durch den Bereich Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) ist die Universität Tübingen in Forschung und Lehre weltweit bekannt geworden, und ist im Bereich der grafischen Datenverarbeitung führend in Deutschland. Für Studierende der Medieninformatik, die diesen Profilbereich belegen wollen, werden neben einer soliden theoretischen Grundausbildung neueste Technologien und Erkenntnisse gelehrt, sowie viele praktische Übungen angeboten (z.B. in Form eines Computerspiele-Praktikums).
Zentrale Themenbereiche sind der Entwurf und die Realisierung graphisch-interaktiver Anwendungen. Hierzu gehört die Entwicklung und Umsetzung grafischer Algorithmen und die Programmierung moderner Grafikkarten für die Darstellung von 3D-Modellen und 3D-Animationen. Weitere grundlegende Themen sind Modellierung und Simulation sowie Bildverarbeitung und Computer Vision, wo es unter anderem um den Einsatz von Kameras in grafischen Anwendungen geht. Aufbauend auf den Grundlagen werden spezielle Themen wie die Darstellung sehr großer Szenen, das photorealistische Rendering, virtuelle Realität, Visualisierung wissenschaftlicher Daten oder Volumenvisualisierung behandelt.
Ansonsten würde ich dir empfehlen, eine Studienberatung, an der Hochschule zu der du willst, in betracht zu ziehen.
Die Leute dort können dich besser beraten als wenn du darauf wartest, hier im Forum jemanden zu finden, der zufällig Game Design studiert hat.
Ich würde mich auf keinen Fall auf Game Design festlegen. Ich hatte auch mal drüber nachgedacht, hier mal ein paar Infos zur Erläuterung, wieso ich es dann doch nicht getan habe:
1. Du spezialisiert dich ganz extrem - wie VividStyle richtig anmerkte, mit Medieninformatik legst du ähnliche Grundlagen, hast aber einen Abschluss, mit dem dir ein deutlich breiteres Berufsfeld offen liegt. "Zur Not" könntest du damit auch als normaler Programmierer/Software-Entwickler irgendwo arbeiten.
2. In die Branche wollen sehr, sehr viele Leute rein und es gibt im Vergleich relativ wenig Stellen. Solange du kein absolutes Übergenie bist, wirst du immer ein relativ mageres Gehalt bekommen. Vor zwei, drei Jahren war der Vergleich ca. 30k Einstiegsgehalt im Vergleich zu 40k eines normalen Informatik-Absolventen.
3. (Folgt aus 2.) Ein Bekannter von mir hat Medieninformatik studiert und wollte sein Fachpraktikum als Game Programmer machen. Er hat ein halbes Jahr gesucht, über 50 Firmen angeschrieben. Schlussendlich hat er genau eine Stelle gefunden, bei einer unbedeutenden Firma, die hauptsächlich relativ unspektakuläre Auftragsarbeiten macht - Einführungsspiele für neue Azubis und so was. Einer seiner Kollegen dort hat neben der Uni eine eigene 3D-Spieleengine geschrieben, und der war nicht mal Lead Programmer in der Firma, sondern auch ganz normaler Programmierer!
Selbst von Absolventen der Games Academy hörte man öfter, dass die hauptsächlich in irgendwelchen Handy-Spiel-Klitschen landen (das war zu den Zeiten, als Jamba & co. grade aktuell waren).
Ja, mir ist auch bewusst, dass ein Programmer etwas anderes ist als ein Designer. Die Problematik ansich ist aber in der Branche ähnlich. Ich würde dir daher empfehlen, etwas solideres zu studieren (z.B. eben Medieninformatik) und nebenher sehr viel selbst zu entwickeln. Ich habe mal den Tipp gehört, dass du deine Chancen sehr gut steigern kannst, wenn du bei der Bewerbung schon einiges an eigenen Projekten vorzuweisen hast.
In die Gamerecke in Deutschland zu kommen ist schier unmöglich oder einfach katastrophal schwierig. Ein Freund hat Medieninformatik studiert und dort seinen Master gemacht. Eine Stelle hat er bis jetzt nicht gefunden. Dieser wird sich halt anderweitig umsehen, Spiele zu programmieren ist aber leider keine zukunftsweisende Idee in Deutschland.
Studiere es einfach und halte ein Auge offen was das Spielen angeht. Evtl mit 1 2 Freunden ein kleines eigenes Spiel online erstellen und anbieten.
Ich studiere Elektro- Informationstechnik mit Schwerpunkt Medieninformatik und Kommunikationssysteme... Es macht mir derzeit Spaß und ich fange mit Programmieren an.
Ich persönlich finde derzeit, dass es besser wäre sich normal zu entwickeln. Ich habe mir die Projekte der Bachelorstudenten angeschaut und die waren nicht ohne! Sehr interessant!
Einer bekam eine Einstellung bei Mitsubishi mit festem Arbeitsplatz und Vertrag, dazu wurde sein Projekt genommen und seine geschriebenen Programme auf verschiedene Standorte übernommen.
Nun der Witz... Dieses Programm ist eine Automatisierung für Kläranlagen
Nach weiteren Rechernen seh' ich es mittlerweile ein, dass es wirklich schwierig ist sicher in die Spielebranche einzusteigen.
Thx an alle 3 Antworten!
Ich werde wohl zunächst Telekommunikation und Medieninformatik studieren. Evtl. ein duales Studium.
Nebenbei gehe ich dann noch weiter auf Programmierungen von Spielen ein.
Ich denke ich finde da im Nachhinein einen Weg für einen Spielehersteller zu arbeiten, was mir dann vielleicht weitere Türen öffnet.
Wenn es nicht klappt, habe ich ja trotzdem noch viele Möglichkeiten an Reichtum, Macht und Ruhm zu kommen!
Ich weiß, es ist nen weilchen her, das hier sich jemand zu gemeldet hat, aber um noch einen weiteren interessanten Studiengang hier einzubringen, meld ich mich mal. Ich studiere derzeit Computervisualistik. Ist sehr ähnlich zu Medieninformatik, jedoch mit Anmerkung: Computervisualistik schließt die Medieninformatik praktisch mit ein. In der Computervisualistik, kann man auch in die Industrie, oder die Medizin gehen, oder aber auch in Richtung Spiele. Den Schwerpunkt zu den Bereichen kann man ab dem 4. Semester wählen, dann hat man halt einen Schwerpunkt im Studium, auf den man sich fortan konzentriert. Vorher lernen alle erstmal zusammen die Grundlagen.
Generell ist auch noch anzumerken zu dem was hier alle schon sagen das Spieleprogrammiere im Vergleich zu anderen Programmierern sehr schlecht verdienen. Liegt halt daran das das Feld so unglaublich überlaufen ist weil da sehr viele rein wollen.
Außerdem muss dir klar sein was programmierer bei Computerspielen bedeutet. Du bist kein Designer der Levels oder so entwirft. Du bist dafür da das technische Spiel zu erstellen. Bedeutet du kümmsert dich um Codezeilen und Algorithmen noch und nöcher.
Ich habe Game Design & Development am QANTM College studiert und kann dir sagen dass die Recruiter bzw. Talentscouts einzig und allein auf dein Portfolio schauen.
Klar ist die Ausbildung/das Studium hilfreich aber eher nebensächlich wenn es um's Design geht.
Als Programmierer sieht das z.B. anders aus da wird sehr wohl auf das Studium geachtet.
Bei der Bezahlung kommt es drauf an welche Position du bekommst und wie gut du bist.
Wenn du jetzt z.B. direkt als Lead Game Designer wo einsteigst bekommst du schon sehr viel Geld aber die Chance ist gleich 0.
Niemand gibt einem "newcomer" so eine Position.
Du kannst dich gerne per PM bei mir melden und wir quatschen über Skype oder Teamspeak.