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myGully |
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07.11.10, 16:36
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#1
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Newbie
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 73
Bedankt: 13
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Selektivität von LS-Schaltern
hallo mygully, ich befinde mich in einer ausbildung zum elektroniker für betriebstechnik im ersten lehrjahr. Ich muss zur ersten klassenarbeit in bfk mehrere aufgaben zur elektrotechnik bearbeiten. aber bei einer aufgabe hänge ich schon seit längerer zeit und zwar: Beurteilen Sie die Selektivität von LS-Schaltern.
hat zu dieser aufgabe jemand ne gute antwort?
vielen dank im vorraus!
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07.11.10, 16:50
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#2
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Mitglied
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 415
Bedankt: 328
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schau bei [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
besser könnte ich es auch nicht erklären
Aber es kommt bei der Beurteilung auf folgenden Satz drauf an
Zitat:
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Normale Leitungsschutzschalter lösen unabhängig von ihrem Nennstrom bei einem vollständigen Kurzschluss sofort aus. Nur ein selektiver Leitungsschutzschalter kann vor andere Leitungsschutzschalter oder Sicherungen geschaltet werden. Seine elektromagnetische Auslösung ist wie die eines selektiven Fehlerstromschutzschalters auf verzögertes Ansprechen ausgelegt.
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D.h. Normale LS-Schalter sind für selektiven Einsatz ungeeignet bzw. besiten keine selektivität. Nur spezielle SLS-Schalter besitzen eine selektivität (verzögertes Ansprechen)
z.B. eine Schmelzsicherung hat immer Selektivität, da der Draht heiß werden muss um zu schmilzen, das dauert eine gewisse Zeit, deshalb selektiv!
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Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Gedöns. (John Osborne, engl. Dramatiker, *1921)
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07.11.10, 16:58
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#3
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Newbie
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 73
Bedankt: 13
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cool, danke!
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07.11.10, 18:40
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#4
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Mitglied
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 415
Bedankt: 328
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Hier noch ein bisschen Hintergrundwissen zu Selektivität mit Beispielaufgaben.
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Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Gedöns. (John Osborne, engl. Dramatiker, *1921)
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11.11.10, 09:48
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#5
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Anfänger
Registriert seit: Nov 2010
Ort: Saarland
Beiträge: 36
Bedankt: 14
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Also was ich dir noch mitgeben kann zum Thema Selektivität (so wie ich das in der berufsschule gelernt hab) ist dass man immer so absichern muss dass im Fehlerfall immer zuerst die am nächsten gelegene Sicherung ansprechen muss - heißt, wenn ich z.B. einen Raum seperat über einen Sicherungskasten abgesichert habe, beispielsweise mit 16A (z.B. klassenraum) und in diesem Klassenraum wird ein kurzschluss verursacht, dann muss die sicherung im klassenraum auslösen und nicht etwa die in der hauptverteilung (in meinem Beispiel die der Schule)
Das wird erreicht indem man immer 2 stufen höher absichert, beispielsweise wenn ich im klassenraum mit 16A absichere dann in der hauptverteilung nicht auch mit 16A oder 20A sondern mit 32A...
Hoffe ich hab das jetzt richtig rüber gebracht...^^
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11.11.10, 23:49
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#6
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Anfänger
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 1
Bedankt: 1
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Ist aber leider falsch rübergebracht. Das mit den 2 Stufen höher abgesichert gilt nur für Schmelzsicherungen. Bei Leitungsschutzschaltern gibt es keine Selektivität. Vor einen Leitungsschutzschalter muss, um Selektivität zu erreichen, ein verzögerter Leistungsschalter oder ein selektiver Hauptleitungsschutzschalter eingesetzt werden.!
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12.11.10, 23:09
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#7
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Mitglied
Registriert seit: May 2010
Beiträge: 451
Bedankt: 172
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Zitat:
Zitat von schnecky69
Bei Leitungsschutzschaltern gibt es keine Selektivität. Vor einen Leitungsschutzschalter muss, um Selektivität zu erreichen, ein verzögerter Leistungsschalter oder ein selektiver Hauptleitungsschutzschalter eingesetzt werden.!
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Das stimmt nicht ganz. Auch bei Leitungsschutzschalter gibt es eine Selektivität. Man muß hierzu nur die Zeit-Strom-Kennlinie zum Auslöseverhalten des Leitungsschutzschalters des Herstellers beachten. Die Auslöse-Linien der beiden Schutzschalter dürfen sich dabei nicht Überschneiden.
Zitat:
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Das mit den 2 Stufen höher abgesichert gilt nur für Schmelzsicherungen.
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Gilt streng genommen nur für Schmelzsicherungen des selben Herstellers und gleichen Alters der Sicherungen. Durch Alterung, insbesondere aber durch Belastungen mit Kurzschlüssen die nicht zum Abschalten führen, werden Schmelzsicherungen immer Flinker.
Zitat:
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Und wie is das, wenn man ne Schmelzsicherung vor nen B16 hängt? Gilt da die 2-Stufen-höher-Regel wieder?
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Im Grunde schon. Allerdings nur für B-Automaten. Bei C-Automaten sieht es schon wieder anders aus. Streng genommen muß man auch hier immer die Kennlinien der Hersteller beachten..
Im übrigen ein Selektiver Leitungsschutzschalter (SLS-Schalter) oder auch Selektiver Hauptleitungsschutzschalter (SH-Schalter) von 63 Ampere ist zu einer NH-Sicherung von ebenfalls 63 Ampere noch Selektiv. Das heißt, der SLS-/SH-Schalter löst bei Überlast- und im Kurzschlußfall vor der NH-Sicherung aus.
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14.11.10, 18:42
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#8
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Mitglied
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 415
Bedankt: 328
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Zitat:
Zitat von Dr.Anton
Das stimmt nicht ganz. Auch bei Leitungsschutzschalter gibt es eine Selektivität. Man muß hierzu nur die Zeit-Strom-Kennlinie zum Auslöseverhalten des Leitungsschutzschalters des Herstellers beachten. Die Auslöse-Linien der beiden Schutzschalter dürfen sich dabei nicht Überschneiden.
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Ich bezweifle aber dass LS Schalter Selektiv eingesetzt werden dürfen... Man muss sich mal überlegen, dass die zeitliche Verzögerung bei LS schaltern so klein ist dass das überhaupt keinen Sinn machen würde, denn man geht ja immer vom schlechtesten Fall aus und dass ist der Kurzschluss! Und beim Kurzschluss hat meiner Meinung nach ein LS schalter keine selektivität! Mir ist auch klar, dass ein B16A LS Schalter bei einem Strom von z.B. 18A nicht gleich auslößt, aber wie schon gesagt man geht ja von einem Kurzschluss aus, wie ich auch schon in meinem ersten Post von Wiki zitiert habe. Für was hat man denn SLS Schalter? Meiner Meinung nach ist das eine schlechte Bastler Notlösung die man nicht anwenden sollte! Wenn man keine SLS Schalter hat dann am besten die gute alte NEOZED D02 Schmelzsicherungen verwenden, wenn die auch nicht zur Hand sind dann kann man auch gleich einen modernen SLS Schalter kaufen.
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Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Gedöns. (John Osborne, engl. Dramatiker, *1921)
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17.11.10, 18:20
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#9
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Mitglied
Registriert seit: May 2010
Beiträge: 451
Bedankt: 172
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Die Frage der Selektivität ist leider sehr komplex. Aber trotzdem funktioniert Selektivität auch mit Leitungsschutzschaltern. Man muß nur wie geschrieben die Auslösekurven beachten. Leider habe ich vergessen zu Erwähnen das man natürlich auch noch die Netzimpedanz beachten muß.
Denn der Kurzschlußstrom ist ja nicht in jeden Bereich der Anlage gleich. So ist er in der Nähe der Spannungsquelle, Trafo, am größten. Beim Verbraucher an einer langen Leitung wird er erheblich kleiner.
Jetzt muß man auch noch beachten, wie hoch man die Ausfallsicherheit setzen will. Ob man zum Beispiel auch den Kurzschluß in der Verteilung Selektiv abschalten will, oder doch nur Kurzschlüße beim Verbraucher. Entsprechend kann man die Anlage ausrichten. Ist meist ja auch eine Kostenfrage.
Ein Leitungsschutzschalter Typ B löst im Falle eines Kurzschlußes bei etwa 3-5fachen Nennstrom aus. Ein Leitungsschutzschalter Typ C löst im Falle eines Kurzschlußes bei etwa 5-10fachen Nennstrom aus.
Das heißt, wenn wir den Mittelwert nehmen, das
ein 16 Ampere Leitungsschutzschalter Typ B bei 4x16A bei etwa 64 Ampere sofort aus löst.
Ein 40 Ampere Leitungsschutzschalter Typ B bei 4x40A aber erst bei bei etwa 160 Ampere.
Ein 40 Ampere Leitungsschutzschalter Typ C bei 7,5x40A sogar erst bei 300 Ampere.
Wenn wir jetzt eine Netzimpedanz von zum Beispiel umgerechnet von 120 Ampere haben, dann löst der 16 Ampere Leitungsschutzschalter von Typ B innerhalb von 0,1 Sekunden aus. Der 40 Ampere Leitungsschutzschalter von Typ B aber nicht. Denn sein Kurzschlußstrom wird nicht erreicht.
Nimmt man als Vorsicherung einen Leitungsschutzschalter vom Typ C. dann währe Subjektivität noch bis mindestens 200 Ampere Kurzschlußstrom gegeben.
Zu beachten ist übrigens auch bei Schmelzsicherungen die gegebene Netzimpedanz, bzw. der mögliche Kurzschlußstrom der zum fließen kommt. Denn die Regel mit den 2 Stufen abstand für Kurzschlußselektivität gilt nur für kleine Kurzschlußströme. Wird der mögliche Kurzschlußstrom größer, dann muß man zum Einhalten der Selektivität den Abstand zur Vorsicherung vergrößern.
Zur Sicherheit. Die Betrachtung Personen und Leitungsschutz habe ich oben mal aus gelassen. Je nach dem muß man einen Fehlerstromschutzschalter ein setzten, oder die Leitungsquerschnitte vergrößern. Auch darf man die maximale Abschaltvermögen im Kurzschlußfall der jeweiligen Schutzorgane nicht vergessen. Das ist aber ein anderes Thema.
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12.11.10, 08:36
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#10
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Anfänger
Registriert seit: Nov 2010
Ort: Saarland
Beiträge: 36
Bedankt: 14
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Aha... interessant - weil wir bekamen gesagt dass das bei allen sicherungen also auch automaten der fall sein muss - da sonst nicht gewährleistet ist dass im fehlerfall auch der richtige auslöst... und ich hab anfang diesen jahres ausgelernt...
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12.11.10, 09:11
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#11
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Banned
Registriert seit: Dec 2009
Beiträge: 480
Bedankt: 493
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Und wie is das, wenn man ne Schmelzsicherung vor nen B16 hängt? Gilt da die 2-Stufen-höher-Regel wieder?
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14.11.10, 21:47
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#12
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Banned
Registriert seit: Dec 2009
Beiträge: 480
Bedankt: 493
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Zitat:
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Meiner Meinung nach ist das eine schlechte Bastler Notlösung die man nicht anwenden sollte! Wenn man keine SLS Schalter hat dann am besten die gute alte NEOZED D02 Schmelzsicherungen verwenden, wenn die auch nicht zur Hand sind dann kann man auch gleich einen modernen SLS Schalter kaufen.
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Naja, Preisunterschied Neozed-Element 3p inkl. Einsätze vs. SLS-Schalter 16A 3p ~150 Euro?
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14.11.10, 22:00
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#13
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Mitglied
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 415
Bedankt: 328
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Zitat:
Zitat von tox1c60
Naja, Preisunterschied Neozed-Element 3p inkl. Einsätze vs. SLS-Schalter 16A 3p ~150 Euro? 
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Quatsch!!! nen SLS Schalter von ABB bekommt man schon für 90€
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und den braucht man ja nur 1x!
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14.11.10, 22:17
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#14
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Banned
Registriert seit: Dec 2009
Beiträge: 480
Bedankt: 493
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Hatte falsch geguckt, aber Neozed-Element = 5 Euro, Einsätze inkl. Schraubkappe und Passring = 5 Euro, macht immer noch 80 Euro Preisunterschied.
Wollte ich daheim nur meine Gartenhütte vorsichern wollte, würde ich ganz klar Neozed nehmen.
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17.11.10, 22:45
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#15
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Mitglied
Registriert seit: May 2010
Beiträge: 451
Bedankt: 172
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Das was du da jetzt meinst ist bei Personenschutz durch Überstromschutzorgan von Bedeutung. Hier muß man auf Nummer sicher gehen und mit genug Reserve rechnen. Und wie oben schon geschrieben, als Alternative wenn die Schleifenimpedanz zu hoch wird, kann man den Personenschutz auch durch zum Beispiel Fehlerstromschutz erreichen.
Bei der Selektivität kann man ruhig mit Mittelwerten rechnen. Kommt aber auch drauf an, wie Ausfallsicher eine Anlage sein soll oder sein muß
Für alle Fachleute unter uns, oder alle die es noch werden wollen kann ich folgende Fachforen empfehlen:
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Dort werden auch Fragen von Auszubildenden sehr gerne Fachgerecht beantwortet. .
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