Nabend,
wie bei allen anderen Sparten gibt es unter den Versicherern große Unterschiede, auch in der KFZ-Versicherung. Ich kann jetzt also nur mit dem Wissen weiterhelfen, dass ich in unserem Hause anwende... den Namen meines Arbeitgebers lasse ich mal weg, will hier keine Werbung machen.
Generell gilt: Einen Zweitwagen kann deine Oma natürlich anmelden. Ihre 30%, folglich (vermutlich) SF-25, kann sie auf den Zweitwagen nicht anweden, hier greift die Zweitwagenregelung. Wo man hier anfängt ist unterschiedlich, bei uns wird man mit SF-2 (85%) eingestuft. Man kriegt also 2 schadenfreie Jahre "geschenkt". Dadurch, dass deine Oma Versicherungsnehmerin und du der Fahrer bist, ergibt sich eine so genannte "Haltergemeinschaft". Die Versicherungsprämie wird stark ansteigen! Außerdem würde im Falle eines Unfalls (egal ob durch dich oder deine Oma verursacht) die Prämie ansteigen, sprich du bzw. deine Oma wird hochgestuft (nur der Zweitwagen).
Ich würde dir deshalb eher dazu raten, dass du Versicherungsnehmer wirst. In unserem Haus gibt es z.B. die "Kundenkinder-Regel" = Versichert das Kind eines Versicherungsnehmers bei uns ein Auto, kriegt es 2 schadenfreie Jahre geschenkt. Du würdest also bei SF-2 (85%) einsteigen, wenn deine Eltern bei uns versichert wären. Ich denke mal, dass das die ein oder andere Versicherung auch so macht, also einfach mal anrufen und nachfragen. Die Kundenkinder-Regel ist günstiger als die Zweitwagen-Regel (da keine "Haltergemeinschaft"). Außerdem erfährst du dir deine EIGENEN schadenfreien Jahre.
Weitere Möglichkeiten um Geld zu sparen:
1. Man kann aus der Verwandschaft erfahrene Prozente auf sich übertragen. Das wird TB-28 genannt. Man kann jedoch nur soviele SF-Stufen übertragen, wie die Zielperson theoretisch hätte erfahren können. Beispiel: Deine Oma will dir die SF-25 (30%) geben. Du hast seit 10 Jahren den Führerschein. Du erhälst also "nur" Stufe SF-10 (x%). Das kann jedoch im Falle eines Unfalls, wenn du hochgestuft wirst, und jemand in deiner Verwandschaft Prozente rumliegen hat, ein wahrer Segen sein. Ich hoffe das war verständlich, per Text ist das recht schwierig zu erklären.
2. Denke über einen Zweitvertrag nach! Bei vielen Versicherern, wie auch bei uns, ist es so: Je mehr Versicherungen man hat, desto günstiger wird der Vertrag. Die günstige Versicherung ist in der Regel die Rechtschutzversicherung (reine Verkehrs-Rechtschutz). Kurz erklärt: Die Verkehrs-Rechtschutzversicherung übernimmt eventuelle Anwaltskosten und kümmert sich um allen Papierkram nach einem Autounfall. Ich kenne die Preise bei anderen Versicherern nicht, bei uns kostet sowas 40 EUR pro Jahr. Und jetzt geht das Rechnen los, doch in der Regel ist es so:
- 1. Vertragsmöglichkeit: Nur das Auto versichern. Keine Sonderrabatte. = 700 EUR pro Jahr!
- 2. Vertragsmöglichkeit: Auto und Rechtschutzversicherung, dadurch Sonderrabatte! = 500 EUR für das Auto und 40 EUR für die Rechtschutz = 540 EUR pro Jahr.
Du siehst: Man schließt zwar mehr ab und ist besser versichert (meine Rechtschutzversicherung z.B. hat mich schon 2x vor Schlimmerem bewahrt), zahlt aber weniger! Und das nur durch "Mehrvertrags-Rabatte".
3. Raus aus dem ADAC (wenn überhaupt gewünscht) und beim Versicherer nach einem Autoschutzbrief oder Ähnlichem fragen. Kostet max. 10 EUR pro Jahr, hat aber i.d.R. identische Leistungen.
4. Handeln schadet nie, denn Budget hat jeder Versicherer seinen Außendienstlern zur Verfügung gestellt. Beachte aber bitte: Wir können auch nicht zaubern! Hör dir den Preis an, der dir gesagt wird, zieh einfach nochmal 10% ab und schlag es deinem Versicherer vor. Sollte klappen. Aber übertreib es nicht, ich z.B. habe auch schon Kunden vor die Tür gesetzt, weil ich mir auch nicht jeden Scheiss gefallen lasse... es geht um Versicherungen, und nicht um Teppiche auf einem Basar.
Mehr fällt mir momentan nicht ein... sonst melde ich mich nochmal. Und wenn du Fragen hast: Frag!
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