Wenn du mit eigenen Prozenten bei der Versicherung startest (idR. SF 0 mit 190%, evtl. SF 1/2 mit 140% und mit viel Glück SF 1 und 100%) werden 50 € monatlich nur für Haftpflicht schon sportlich. Sinnvoller wäre hier der Weg als Zweitwagen über die Eltern, womit du bei den meisten Gesellschaften auf SF 2 (85%) startest. Damit lassen sich deine Vorstellungen durchaus erreichen.
Wichtig ist, dass du die Finger von allen "Klientel-PKW" lässt. Typische Anfängerwagen wie Golf, Polo und Fiesta sind grade in der KH-Typklasse übermäßig teuer. Auch 3er BMW, Audi A3 und Ähnliche fallen überwiegend teurer aus.
Folgendes kann man als Faustformel für die PKW-Suche anlegen:
1. Je seltener ein PKW von unfallträchtigen Gruppen bewegt wird (ergo auch je seltener du diesen Wagen im Straßenverkehr siehst) desto günstiger fällt idR die KH-Versicherung aus. (Wenig PKW + bessere Fahrer = weniger Unfälle = günstiger)
2. PKW mit zwei Sitzen sind meist günstiger als Wagen mit vier und mehr Sitzplätzen. Das liegt daran, dass bei Personenschäden der Beifahrer nach einem selbstverschuldeten Unfall die KH des eigenen PKW greift. (Weniger Beifahrer = weniger verletzte Personen = günstiger)
3. Leistung ist nur ein Sekundärmerkmal in der Versicherung. Theoretisch kann ein PKW mit 500 PS günstiger in der Haftpflichteinstufung sein als ein Auto mit 50 PS, vorrausgesetzt die Unfallquoten sind entsprechend. Daher ist ein seltener PKW mit etwas höherer Leistung durchaus bezahlbarer als ein 0815-Golf mit wenig Leistung.
Bevor nun aber irgendwer losrennt und sich auf seinen ersten Mustang freut kommt Punkt
4. Ein Import oder Reimport, häufig günstiger in der Anschaffung und bei einigen Modellen mit Seltenheitswert, hat keine Schlüsselnummern nach deutscher Vorgabe. Die Versicherung muss daher anhand sonstiger Merkmale des PKW den Wagen manuell einstufen - und ich habe so manchen Fall gesehen wo dieser Schuss gewaltig nach hinten losgegangen ist (und zwar nicht für die Versicherung).
5. Noch eines zu der Leistung: übermotorisiert darf der Wagen auch nicht sein, denn dann fressen die höheren Steuern und der Benzinverbrauch den anfänglichen Vorteil wieder auf. Aus diesem Grund sollte man auch die Finger von Dieselmotoren lassen. Der Minderverbrauch rechnet sich erst sehr spät.
6. Kurze Anmerkung aus eigener Erfahrung: ich habe vor ein paar Jahren ein kleinen Ford Fiesta Diesel gehabt. Da ich zu dem Zeitpunkt etwa 20.000 km im Jahr abgespult habe, hat sich das durchaus gerechnet. Ich bin dann, durch Zufall, an meinen ersten BMW Z3 gekommen. Und obwohl Roadster, deutlich mehr Leistung und völlig vernunftsfrei habe ich für den BMW massiv weniger Steuern und Versicherung bezahlt, während die Benzinkosten auf Grund des moderaten Verbrauchs nahezu konstant geblieben sind.
7. Nun noch die spannende Frage: wie finde ich heraus wo ich welchen Wagen zu welchen Konditionen am Besten versichern kann ?
Ganz klar: Auto raussuchen, Check24 bemühen, danach zum nächsten Außendienst der unter 1 bis 3 genannten Versicherung fahren und dort nochmal nachrechnen lassen.
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