"Mega-Aufgabe": Berlin digitalisiert die Meldebescheinungung
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"Mega-Aufgabe": Berlin digitalisiert die Meldebescheinungung
Berliner sollen sich einen Gang zum Bürgeramt sparen können. Es sei ein "starkes Signal", dass Digitalisierung ankommte, heißt es.
Berlins Bürgerämter sind vor allem für ihre besonders langen Wartezeiten auf freie Termine bekannt. Einen davon können sich Einwohnerinnen und Einwohner der Hauptstadt nun hoffentlich sparen: Seit dem 8. November ist die Meldebescheinungung auch online verfügbar. Außerdem wird die Dienstleistung ab sofort kostenlos sein und nicht mehr wie bisher 10 Euro kosten.
Die Funktion wurde am 8. November von Berlins Chief Digital Officer Martina Klement auf der Messe Smart Country Convention in Betrieb genommen. Die digitale Meldebescheinigung wurde vom Land Berlin entwickelt, soll aber auch anderen Bundesländern zur Verfügung gestellt und ab 2024 in weiteren Ländern und Kommunen genutzt werden können.
Eigentlich sollte diese erste digitale Dienstleistung bereits zum 1. Oktober 2023 einsatzbereit sein. Die Deadline wurde aber nicht eingehalten. Die Annahmen zur Einführung einer digitalen An- oder Ummeldung seien wohl etwas zu optimistisch gewesen, sagte Berlins seit April 2023 Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) im Oktober.
Weitere Anträge und Dienstleistungen sollen folgen
Im Jahr 2022 wurden in Berlin laut Deutscher Presse-Agentur 137.000 Meldebescheinigungen ausgestellt. Die Modernisierung der Stadtverwaltung sei eine "Mega-Aufgabe", sagte Klement zu ihrem Amtsantritt.
"Das ist ein starkes Signal, wie die Bürgerämter der Zukunft aussehen können: digitaler und für jeden Bürger einfacher", sagte Tim Richter, Bezirksstadtrat in Steglitz-Zehlendorf. Auch Anträge auf Einbürgerungen, Wohnberechtigungsscheine und Einkommensbescheinigungen sollen bald digital verfügbar sein.
Die Digitalisierung geht in Deutschland insgesamt nur langsam voran. So beschloss die Stadt Köln gerade erst die Abschaffung von Faxgeräten bis 2029.