01.05.23, 13:03
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Streuner
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Trentino in Norditalien
Zitat:
Wanderer finden Kadaver von »Problembär« M62
Seit dem tödlichen Angriff einer Bärin auf einen Jogger ist die norditalienische Provinz Trentino in Aufruhr. Nun wurde dort ein toter Bär entdeckt. Die Untersuchungen zur genauen Ursache laufen.
01.05.2023, 02.04 Uhr
Im norditalienischen Trentino ist der Kadaver eines Bären gefunden worden. Wanderer hätten den bereits verwesenden Körper in einem schwer zugänglichen Gebiet zwischen dem Molvenosee und der kleinen Gemeinde San Lorenzo Dorsino gefunden: Das teilte die Provinz Trentino am Sonntag mit. Bei dem Tier handelt es sich demnach um M62 – ein in der Region bereits auffällig gewordener und als »problematisch« eingestufter Bär.
Die Identität des Tieres konnte mittels der Ohrmarken festgestellt werden. Der Trentiner Forstkorps geht anhand der Wunden von dem Angriff eines anderen ausgewachsenen Bären aus. In einer Untersuchung des Kadavers soll nun die genaue Todesursache herausgefunden werden, wie die Provinz weiter mitteilte.
M62 galt als »problematisch«, weil das Tier im Laufe der Zeit immer weniger Scheu vor dem Menschen gezeigt hatte. Tierschutzvereine meldeten sich bereits und forderten, an der weiteren Klärung der Todesursache beteiligt zu werden.
Das Trentino ist bei Wanderern und Touristen beliebt. Anfang April hatte dort eine »Problembärin« einen 26-jährigen Jogger attackiert und tödlich verletzt. Seit dem Angriff des Bärenweibchen JJ4 auf den jungen Mann ist in Italien eine Debatte über das Zusammenleben von Bär und Mensch entbrannt. Die Provinz will etwa die Zahl der Bären in dem norditalienischen Gebiet halbieren. Sie plädierte zudem für die Tötung aggressiver Bären.
Tierschützer kritisieren hingegen die Pläne und plädieren für die Einrichtung von Wildtierkorridoren oder die Sensibilisierung der Bevölkerung im Umgang mit wilden Tieren.
JJ4 ist auch unter dem Namen Gaia bekannt und die Schwester des 2006 in Bayern getöteten »Problembären« Bruno. JJ4 wurde Mitte April in Norditalien eingefangen und befindet sich seitdem in einem abgesperrten Wildgehege. Die Provinzregierung hatte Ende vergangener Woche zum zweiten Mal die Tötung der 17 Jahre alten Bärin angeordnet. In einem entsprechenden Dekret hieß es, es sei als Vorsichtsmaßnahme für die öffentliche Sicherheit »vernünftig, das Tier zu töten, anstatt auch nur das geringste Risiko in Kauf zu nehmen, dass es wieder mit Menschen in Kontakt kommt«.
Über das Schicksal der Bärin entscheidet am 11. Mai das Verwaltungsgericht von Trient.
aar/dpa
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Quelle: Spiegel
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