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04.05.18, 11:45
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Legende
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Tschechien: Experimente mit Nowitschok
Zitat:
Mit einem Gift aus der Kampfstoffgruppe Nowitschok, bekannt geworden durch die Vergiftung des russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal, ist in Tschechien experimentiert worden. Mit dieser Aussage im tschechischen Fernsehen ließ Präsident Milos Zeman am Donnerstagabend aufhorchen. Zeman berief sich dabei auf einen Bericht des Militärgeheimdienstes. Moskau hatte in der Giftaffäre um Skripal Tschechien ins Spiel gebracht. Die Experimente hätten im November stattgefunden, so Zeman weiter.
„Menge war angeblich klein“
In Tschechien ist ein Nervengift aus der Nowitschok-Klasse nach Angaben der Staatsführung zu Forschungszwecken synthetisiert worden. „Die Menge des hergestellten Gifts war angeblich klein, und es wurde nach den Versuchen vernichtet“, sagte Präsident Milos Zeman Donnerstagabend im Fernsehsender Barrandov.
Ein Nervengift aus der Nowitschok-Klasse war laut britischen Angaben bei dem Anschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter im englischen Salisbury Anfang März verwendet worden. Zeman zufolge dürfte es sich um den Stoff A-234 gehandelt haben, während in Tschechien an der Substanz A-230 geforscht worden sei.
Bericht des Militärgeheimdiensts
Das Experiment habe im November stattgefunden, und zwar in einem militärischen Forschungsinstitut in Brno, der zweitgrößten tschechischen Stadt. „Wir wissen, wo, wir wissen, wann, also wäre es Heuchelei, so zu tun, als ob nichts geschehen wäre“, sagte der 73 Jahre alte Staatschef. Er berief sich dabei auf einen neuen Bericht des tschechischen Militärnachrichtendienstes. Nach Einschätzung von Fachleuten sind nur wenige Labors in der Welt in der Lage, mit derart gefährlichen Nervenkampfstoffen zu arbeiten.
Moskau brachte Tschechien ins Spiel
Großbritannien macht Russland für den Anschlag auf Skripal verantwortlich. Das Außenministerium in Moskau wies das zurück und unterstellte seinerseits Tschechien, Großbritannien, der Slowakei und Schweden, als mögliche Herkunftsländer des verwendeten Kampfstoffs infrage zu kommen. Die Regierung in Prag wies das vehement zurück. „Die Russen haben alle Grenzen überschritten“, sagte beispielsweise Ministerpräsident Andrej Babis von der populistischen ANO-Partei.
Zeman, der im Jänner vom Volk für eine zweite fünfjährige Amtszeit wiedergewählt wurde, gilt als russlandfreundlich - und liegt damit bisweilen mit der Regierung von Babis über Kreuz. Im November war er im Schwarzmeer-Kurort Sotschi mit Russlands Präsident Wladimir Putin zusammengekommen. Einen Monat zuvor hatte er die völkerrechtswidrige Annexion der Krim durch Russland in einer Rede vor dem Europarat als „vollendete Tatsache“ bezeichnet.
Forschung zu Abwehrzwecken erlaubt
Die Nowitschok-Gruppe (russisch für Neuling) war in der früheren Sowjetunion entwickelt worden. Tschechien betreibt im südmährischen Vyskov ein NATO-Kompetenzzentrum zur Abwehr von ABC-Waffen, also atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen. Der frühere Warschauer-Pakt-Staat ist seit 1999 Mitglied des transatlantischen Bündnisses. Die internationale Chemiewaffenkonvention verbietet unter anderem die Entwicklung und den Besitz von Chemiewaffen, schließt aber die Forschung zu Abwehrzwecken nicht aus, solange bestimmte Bedingungen und Meldepflichten erfüllt sind.
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