[ziesell]

Beteiligung bestritten: Kasperskys KI angeblich in russischen Militärdrohnen

Kaspersky wird beschuldigt, KI für russische Militärdrohnen zur Verfügung zu stellen. Das Unternehmen bestreitet das.



Das Cybersecurity-Unternehmen Kaspersky sieht sich mit brisanten Anschuldigungen konfrontiert. Die Freiwilligengruppe Informnapalm behauptet laut The Register, Kasperskys KI-Technologie sei für die Entwicklung russischer Drohnen im Ukrainekonflikt verwendet worden.

Das Unternehmen weist die Vorwürfe entschieden zurück und spricht von "unbegründeten, falschen Behauptungen". Doch gestohlene Dokumente deuten auf eine Verstrickung mit dem Drohnenhersteller Albatross hin.

Laut Informnapalm geht die Verbindung zwischen Kaspersky und dem russischen Drohnenhersteller Albatross auf das Jahr 2018 zurück, als eine Gruppe von Personen ALB-search gründete, um an einem Wettbewerb für Such- und Rettungsdrohnentechnologie teilzunehmen. Mehrere Mitglieder dieser Gruppe sollen später Führungspositionen bei Albatross innegehabt haben, während andere, die bei Kaspersky angestellt waren, dort maßgeblich an der Entwicklung der Spionagedrohnen beteiligt gewesen sein sollen.

Kasperskys Antwort: Eingeschränkte Zusammenarbeit

Kaspersky wies die Vorwürfe gegenüber The Register größtenteils zurück und erklärte, der Artikel beruhe auf "zahlreichen falschen Behauptungen sowie auf sachlichen Ungenauigkeiten und Spekulationen". Das Unternehmen räumte eine begrenzte, experimentelle Zusammenarbeit mit Albatross auf Laborebene ein, behauptete aber, dass das Pilotprojekt lediglich auf humanitäre Maßnahmen abzielte.

Kaspersky bestätigte, dass zwei seiner Mitarbeiter, Vladimir Turov und Vladimir Kleshnin, an Albatross beteiligt gewesen seien, stellte aber klar, dass ihre Arbeit mit dem Drohnenhersteller vor ihrer Anstellung bei der Cybersicherheitsfirma stattgefunden habe. Das Unternehmen gab außerdem bekannt, dass es mit Albatross eine Vertriebsvereinbarung für die unternehmenseigenen Anti-Drohnenlösungen abgeschlossen hatte, die 2022 auslief.

In dem Bericht von Informnapalm, der sich auf gestohlene Dokumente von Albatross stützt, wird behauptet, dass Kasperskys Technologie für neuronale Netze maßgeblich an der Entwicklung von Drohnen beteiligt gewesen sei, die in der Lage seien, die Anwesenheit von Menschen mithilfe von Kameras und Mikrofonen an Bord zu erkennen. Diese Technik kann sich sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich einsetzen.

"Kaspersky Lab nutzt Albatross-Drohnen als Träger für seine intelligenten Systeme", heißt es angeblich in der durchgesickerten Präsentation. "Im Rahmen einer Partnerschaft mit dem russischen Flugzeughersteller Albatross wurden bereits Lösungen von Kaspersky Neural Networks auf den Albatross-M5-Starrflügler-Drohnen und Albatross D1 Quadcoptern installiert."

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