[ziesell]

Schwarz-Gruppe: Lidl-Cloud will Amazons AWS Konkurrenz machen

Der neue Bereich Schwarz Digits wird Cloud-Dienste und IT Security anbieten. Zur Schwarz-Gruppe gehören Lidl und Kaufland.



Der Handelskonzern Schwarz-Gruppe, zu dem Lidl und Kaufland gehören, will Amazon und anderen US-Konzernen im Cloud-Geschäft Konkurrenz machen. Wie Schwarz-Chef Gerd Chrzanowski dem Handelsblatt sagte, gründet das Unternehmen unter dem Namen Schwarz Digits eine neue Digitaleinheit, die Cloud-Dienste und IT-Security anbieten wird. "Wir wollen alle unterstützen, die diese komplexen Themen nicht allein angehen können, die sich aber nicht abhängig machen wollen von großen Konzernen außerhalb Europas", sagte Chrzanowski. Gemeint sind US-Anbieter wie Amazon Web Services, die Google Cloud Platform oder Microsoft Azure.

Vor rund anderthalb Jahren hatte die Schwarz-Gruppe ihre Cloud für andere Unternehmen geöffnet. Der Schwarz-Chef sieht ein großes Geschäftspotenzial in dem neuen Markt. "Wir sind überzeugt, dass Schwarz Digits in den nächsten Jahren die Marktposition für IT-Lösungen und digitale Dienstleistungen erfolgreich ausbauen kann." Schwarz werde wettbewerbsfähige Preisstaffelungen anbieten, "vor allem für Mittelständler, öffentliche Verwaltungen und Gesundheitsdienstleister". Schon jetzt habe das Unternehmen eine "deutlich dreistellige Zahl von Partnern" auf seiner Cloud, mit denen die Produkte entwickelt worden seien.

Schwarz Digits: IT-Leiter aus dem Mittelstand sind Zielgruppe

Dass die Schwarz-Gruppe aus dem Discounter-Bereich kommt, sei sogar ein Vorteil für den neuen Bereich, sagte Chrzanowski. "Ich hoffe geradezu, dass wir den Discounter-Spirit in dieser neuen Gesellschaft haben", betonte er. Das werde "jeden IT-Leiter im Mittelstand ansprechen".

Neben den Marken Lidl und Kaufland soll Schwarz Digits nun für IT und Digitales stehen. Um möglichst unabhängig von außereuropäischen Anbietern zu sein, haben die Unternehmen der Schwarz Gruppe beschlossen, hier selbst zu entwickeln. Christian Müller, Co-CEO Schwarz Digits, erklärte, dass nur für die eigene IT-Infrastruktur stabil funktionierende Produkte extern angeboten würden – "beispielsweise unsere Stackit Cloud oder das Cyber Sicherheitsangebot von XM Cyber".

Im März 2023 hatte Müller sich noch zurückhaltend geäußert: "Unser Ziel ist nicht, das nächste Amazon oder Google zu werden. Wenn es passiert, dann passiert es. Aber wir streben das nicht an." Es seien schon viele Mittelstandskunden auf Stackit unterwegs.

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