Verkauf sinkt auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung - Alkoholfreie Getränke legen in der Verbrauchergunst deutlich zu
Das schlechte Wetter hat den Brauern zu schaffen gemacht
Bier ist Deutschland. Mit diesem Spruch werben die heimischen Brauer seit einigen Monaten für den Bierstandort Bundesrepublik. Und von ungefähr kommt dieser Slogan tatsächlich nicht. Immerhin gibt es hierzulande über 1300 Brauereien und damit so viele wie in keinem anderen Land der Welt. Diese Brauereien allerdings bekommen zunehmend Probleme. Denn den Deutschen schmeckt ihr Bier offenbar nicht mehr. Der Konsum jedenfalls ist 2010 wie schon in den Jahren zuvor erneut zurückgegangen. Nur noch 98,3 Millionen Hektoliter konnten die heimischen Brauer im vergangenen Jahr verkaufen, meldet das Statistische Bundesamt. Das ist der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung.
Unter dem Strich reduzierte sich der Bierausstoß um 1,7 Prozent. Ohne die überraschend guten Exportzahlen wären es sogar fast drei Prozent gewesen. "Der kalte Jahresbeginn und die verregnete zweite Jahreshälfte haben der Branche zu schaffen gemacht", begründet Peter Hahn, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes (DBB). Diese beiden Faktoren habe selbst der sprunghaft angestiegene Bierverkauf während der Fußball-Weltmeisterschaft - in den vier Turnierwochen lagen die Verkaufszahlen fast acht Prozent über dem Vergleichswert aus dem Vorjahr - nicht wettmachen können. "Bier ist eben ein wetterabhängiges Produkt", sagt Hahn.