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BLACKY74 17.07.18 17:04

Netzwerk Openbook Wie Facebook, aber ohne Datenhandel
 
Zitat:

Openbook will die datenschutzfreundliche Alternative zu Facebook werden: ohne Werbung, ohne Nutzerdaten zu sammeln. Nicht nur in puncto Finanzierung dürfte es ein neues Netzwerk schwer haben.

Von David Zajonz, WDR

Mit seinen 22 Jahren ist Joel Hernández vergleichsweise alt für die Gründung eines sozialen Netzwerks. Sein Konkurrent Mark Zuckerberg war gerade mal 19, als die erste Version von Facebook online ging. "Ich fühle mich nicht alt im Vergleich zu ihm", lacht Hernández. Mit 18 Jahren habe er angefangen, in einem Softwareunternehmen zu arbeiten: "Ich glaube, diese zusätzlichen Jahre an Erfahrung helfen mir."

Jetzt will Hernández mit seinem Projekt Openbook durchstarten. Gerade läuft die Crowdfunding-Kampagne dafür an. Damit wollen sein Team und er Geld von potentiellen Nutzern und anderen Unterstützern einsammeln. In etwa einem halben Jahr soll es eine erste Version des Netzwerks geben.

Datenschutz-Grundverordnung als Chance

Openbook sitzt in den Niederlanden und setzt voll auf das Thema Datenschutz. "Wir wollen Nutzerdaten nicht zu Geld machen", verspricht Hernández. Beim Angriff auf Facebook hilft den Gründern die neue Datenschutzgrundverordnung der EU. Durch sie sind große Plattformen dazu verpflichtet, Nutzern Zugang zu ihren Daten zu geben und so den Wechsel zu einem Wettbewerber zu erleichtern. Facebook-Nutzer könnten Inhalte, wie zum Beispiel Fotos, also einfach zu einer anderen Plattform mitnehmen.

Fast zeitgleich zum Openbook-Crowdfunding startet in den USA ein Projekt mit dem Namen "Open Book Challenge". Darin sucht der Investor Jason Calacanis Gründer-Teams, die eine Facebook-Alternative entwickeln wollen. Ein ähnliches Vorhaben wie das von Joel Hernández. Selbst der Name ist nahezu gleich. Reiner Zufall, versichert Hernández. Zufall oder ein Zeichen: Datenschutzfreundliche Antworten auf Facebook scheinen Konjunktur zu haben.

Facebook-Herausforderer haben es schwer

Social-Media-Berater Felix Beilharz bezweifelt allerdings, dass das Alleinstellungsmerkmal Datenschutz ausreichen wird, um genug Internetnutzer zu einem Wechsel zu bewegen. Ein neuer Wettbewerber müsse sich durch neue Funktionen klar von Facebook abheben. Das sei aber nicht so einfach, sagt Beilharz: "Facebook bietet jetzt schon Videochats, Live-Streaming von TV-Sendern, Gruppenkommunikation und vieles andere. Für Openbook wird es schwer, hier etwas Neues anzubieten."

Der Berater erinnert an den Facebook-Herausforderer Vero, der ebenfalls ohne Werbung auskommen will. Anfang des Jahres gab es einen kurzen Hype um die App. Dieser ist inzwischen verpufft. "Vero war Facebook einfach zu ähnlich", analysiert Beilharz.

Geschäftsmodell noch vage

Selbst wenn es Openbook gelingen sollte, Nutzer zu gewinnen, bleibt die Frage, wie das Unternehmen Geld verdienen will. Facebooks Geschäftsmodell ist darauf ausgelegt, durch die Verwendung von Nutzerdaten zielgenaue Werbeangebote zu verkaufen. Openbook hingegen will die Daten seiner Nutzer schützen und komplett auf Werbung verzichten. Auch eine Abogebühr wollen die Gründer nicht erheben.

Wo also soll das Geld herkommen? Zunächst gehe es darum, Nutzer in das Netzwerk zu ziehen, sagt Openbook-Gründer Hernández. Langfristig wolle man dann eine Art digitalen Geldbeutel einführen. Damit soll es möglich werden, in der digitalen und in der realen Welt zu bezahlen - von Konzertkarten bis zum Kaffee in der Bäckerei. Mit diesem System will Openbook Geld verdienen.

Dank der strengen Datenschutz-Maßnahmen könne den Nutzern dabei besonders viel Sicherheit geboten werden. Bis dieses Geschäftsmodell konkreter wird, ist es noch ein langer Weg. Sollte sein Projekt irgendwann ein Erfolg werden, will Hernández seinen Facebook-Account abschalten. Noch hat er ihn - trotz der Probleme mit dem Datenschutz.
Quelle:[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

mysteryy 17.07.18 19:39

Zitat:

Openbook will die datenschutzfreundliche Alternative zu Facebook werden: ohne Werbung, ohne Nutzerdaten zu sammeln.
Da wäre ich sofort dabei! Leider ist vielen noch nicht wirklich bewusst, wozu die Datensammlerei führen kann/wird.. Würde eine datenschutzfreundliche Alternative sehr begrüßen!


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