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23.12.14, 17:34
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Legende
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Nordkorea Offline - Rätsel über Cyberattacke
Zitat:
Schweigen der Netze
Der Konflikt zwischen den USA und Nordkorea rund um eine mutmaßliche Cyberattacke auf Sony Pictures könnte in die nächste Runde gehen. Nach gegenseitigen Beschuldigungen und Drohungen der beiden Länder fiel das Internet am Montag in Nordkorea für neun Stunden aus. Internetstörungen sind in dem kommunistischen Land keine Seltenheit. Ein solch langer und weitreichender Ausfall ist allerdings außergewöhnlich - und löste Spekulationen über einen möglichen Hackerangriff aus. Die USA dementierten umgehend - ebenso China, dem in der Telekommunikation Nordkoreas eine Schlüsselrolle zukommen soll.
Wer zog den Stecker?
Mitten im Streit mit den USA um einen Hackerangriff auf Sony Pictures ist am Montag das ohnehin störanfällige Internet in Nordkorea stundenlang komplett ausgefallen. Erst nach neuneinhalb Stunden seien die Verbindungen wiederhergestellt worden, schrieb die auf Internetsicherheit spezialisierte US-Analysefirma Dyn Research am Dienstag beim Kurznachrichtendienst Twitter.
Die Störungen lösten Spekulationen über einen möglichen Hackerangriff aus. Auch die südkoreanische Regierung teilte mit, das Internet in dem weitgehend isolierten Nachbarland sei stundenlang unterbrochen gewesen. Es werde überprüft, ob es sich um eine Cyberattacke oder einen internen Systemcheck gehandelt habe, hieß es aus Regierungskreisen in Seoul. Es habe keine Probleme mit nordkoreanischen Propagandawebsites wie Uriminzokkiri und Naenara gegeben, die über Server im Ausland erreichbar sind.
„Von globaler Landkarte des Internets ausradiert“
„Es gibt normalerweise vereinzelte Ausfälle, aber keine länger andauernden Verbindungsprobleme“, sagte Doug Madory, ein leitender Mitarbeiter von Dyn Research, dem US-Nachrichtensender CNN. Er wäre nicht überrascht, wenn gegen das Land eine Art Cyberattacke laufen würde, so Madory kurz nach dem Auftreten der Internetstörungen in Nordkorea. Laut dem Vizechef des Unternehmens, Earl Zmijewski, begannen die Störungen bereits am Wochenende.
Den Experten von Dyn Research zufolge ist Nordkoreas Internet durchaus anfällig für Pannen - doch könnte die Art des Zusammenbruchs auf einen „Angriff von außen“ hindeuten. Es sei, so Matthew Prince, Chef der Sicherheitsfirma CloudFlare, „als wenn Nordkorea von der globalen Landkarte des Internets ausradiert wurde“. Nordkorea selbst äußerte sich bisher noch nicht zu dem Vorfall.
USA dementieren Angriff
Einem Bericht des US-Senders NBC zufolge bestritt ein amerikanischer Regierungsvertreter entschieden, dass die Vereinigten Staaten etwas mit dem Ausfall zu tun hätten. Die USA hatten Nordkorea kürzlich für einen Hackerangriff auf das Unternehmen Sony Pictures verantwortlich gemacht. Der anonyme Angriff und mysteriöse Anschlagsdrohungen auf US-Kinos hatten Sony bewogen, den für kommenden Donnerstag geplanten Filmstart von „The Interview“ abzusagen. Dem Konzern entstand dadurch nach Expertenschätzung ein Schaden von einer halben Milliarde Dollar.
„Wenn sie (Nordkoreas Regierung Anm.) hier behilflich sein wollen, dann sollten sie ihre Schuld eingestehen und Sony entschädigen“, sagte US-Vize-Außenamtssprecherin Marie Harf am Montag in Washington. US-Präsident Barack Obama hatte am Sonntag dem Nachrichtensender CNN gesagt, Nordkorea solle wegen der Cyberattacke auf Sony möglicherweise nach sechs Jahren wieder auf die Liste der Staaten gesetzt werden, die den Terror unterstützten. Pjöngjang verwahrte sich gegen Vorwürfe, für den Hackerangriff verantwortlich zu sein.
Schlüsselstaat China
Der Großteil der Bevölkerung in Nordkorea hat keinen Internetzugang. Gerade einmal etwa 1.000 Internetadressen sind in Nordkorea angemeldet - in einem Land mit immerhin 24 Millionen Einwohnern. Auch im Vergleich mit anderen wirtschaftlich ähnlich schlecht gestellten Ländern bildet Nordkorea immer noch das Schlusslicht. Das Land ist „eines der am wenigsten verbundenen Länder der Welt“, so Matthew Prince, Chef des US-Dienstleisters CloudFlare. Seine Firma spezialisierte sich unter anderem auf den Schutz von Websites vor Internetangriffen.
Es gibt nur einen Provider und nur eine kabelgebundene Verbindung zur Außenwelt - und über beides hält China die letzte Kontrolle. Laut Zmijewski läuft die gesamte Telekommunikation über China Netcom, einer Tochter von China Unicom. „Als Nordkoreas einziger Internetprovider wäre es für China Unicom ein Leichtes, den Zugang zu blockieren.“
China bestritt am Dienstag eine Beteiligung am Ausfall. Berichte über ein Kappen der Verbindung durch China seien „unverantwortlich“, sagte eine Sprecherin der Außenamtes in Peking. Am Sonntag hatte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, mitgeteilt, es sei noch zu früh, um die Anschuldigungen Obamas gegenüber Nordkorea zu bestätigen. Washington hatte Peking zuvor um Mithilfe gebeten, um die nordkoreanischen Hackeraktivitäten zu stoppen. Beide Länder stehen aber selbst im Streit über Hackerangriffe auf US-Unternehmen.
Weltweit platzierte „Implantate“
Laut einem Bericht der „New York Times“ („NYT“) wäre es für die USA durchaus möglich, weitreichende Internetausfälle herbeizuführen. So fänden sich in den von Whistleblower Edward Snowden veröffentlichten Dokumenten Beweise für „Implantate“, die von der USA weltweit an strategisch wichtigen Punkten platziert worden seien - sowohl in Netzwerken als auch auf einzelnen Computern.
Darüber hinaus zeigten andere Snowden-Dokumente, dass die USA mit Huawei einen großen chinesischen Produzenten von Netzwerkgeräten ins Visier genommen hätten. Auch chinesische Regierungsgebäude und militärische Anlagen seien bereits Ziele der US-Cyberspionage geworden, so die „NYT“. Die Zeitung hält aber fest, dass es keine Belege gebe, dass die USA neben Überwachungsaktivitäten auch zu tatsächlichen Cyberattacken übergegangen sind.
Attacke auf Südkoreas AKWs „schwerwiegend“
Offen ist auch nach wie vor, ob der am Montag bekanntgewordene Cyberangriff auf Südkoreas Atomanlagen in irgendeiner Form mit dem Konflikt zwischen den USA und Nordkorea zu tun hat. Seoul will nun die Widerstandsfähigkeit seiner Infrastruktur gegen Cyberterrorismus prüfen. Präsidentin Park Geun Hye habe die Maßnahme bei einer Kabinettssitzung angeordnet, erklärte ihr Büro am Dienstag. Die Internetattacke auf Korea Hydro and Nuclear Power (KHNP) sei schwerwiegend und inakzeptabel, so das Präsidentenbüro.
Der Betreiber der 23 koreanischen Atomkraftwerke hatte den Angriff am Montag bekanntgegeben. Dabei seien keine kritischen Daten gestohlen worden, hieß es. Park machte keine Angaben dazu, wer verantwortlich sein könnte. Spekulationen über eine Beteiligung Nordkoreas standen allerdings schnell im Raum. Südkorea und sein nördlicher Nachbar befinden sich offiziell noch miteinander im Krieg.
Neuerliche Drohung
Nur wenige Stunden nach Parks Stellungnahme, stellte der gleiche Twitter-User, der bereits zuvor die Verantwortung für den Angriff übernommen hatte, eine neue Drohung und weitere Daten ins Netz. „Wir denken, es war der gleiche Nutzer“, sagte ein Behördenvertreter gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Bereits am Montag hatte Seoul allerdings mitgeteilt, dass es sich bei dem Twitter-Profil um eine von den tatsächlichen Angreifern gelegte falsche Fährte handeln dürfte: Die Behörden verfolgten die Botschaften zurück bis zur IP-Adresse eines Privatmannes im Süden des Landes, der - offenbar glaubhaft - erklären konnte, dass seine digitale Identität missbraucht worden sei.
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Hackerangriff auf AKW-Zentrale
Spur endet bei privater IP-Adresse
Die südkoreanische Regierung und KHNP, der Betreiber der südkoreanischen Wasser- und Atomkraftwerke, haben am Montag gemeinsam die Flucht nach vorne angetreten: Bevor die Nachricht auf anderem Weg an die Öffentlichkeit gelangte, räumten sie in einem gemeinsamen Statement einen Hackerangriff auf die Leitstelle aller 23 Nuklearreaktoren in dem Land ein.
Über den Zeitpunkt und die Dauer der Cyberattacke machten Seoul und der Betreiber KHNP keine Angaben. Betont wurde jedoch, dass zu keinem Zeitpunkt die Sicherheit und die Energieversorgung des Landes in Gefahr gewesen seien. Auch seien nur „nicht brisante“ Daten verloren gegangen. Südkoreas Vizeenergieminister Chung Yang Ho sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, er sei überzeugt, die südkoreanischen Atomkraftwerke könnten jeder Infiltration standhalten - es gebe „kein wie auch immer geartetes Risiko“.
Gefahr für AKWs „zu 100 Prozent unmöglich“?
Die Steuerung der Atomkraftwerke selbst sei „komplett unabhängig und in sich geschlossen“, betonte die Leitung von KHNP. Dass ein Hacker die Reaktoren beeinflussen könnte, sei „zu 100 Prozent unmöglich“. Weder die südkoreanische Regierung noch KHNP wollten Aussagen dazu machen, woher der Angriff kam. Der Energieversorger erklärte lediglich, dass offenbar „Elemente“ verantwortlich seien, „die soziale Unruhe verbreiten wollen“. Trotzdem ordnete KHNP danach zweitägige Übungen zur Abwehr von Cyberattacken an vier Reaktorstandorten im Land an.
Unter Verdacht steht vor allem Nordkorea. Die Diktatur steht unter Verdacht, bei einem Hack auf die Filmfirma Sony Pictures Massen an brisanten Daten erbeutet und im Netz veröffentlicht zu haben. Südkorea und Nordkorea befinden sich offiziell noch miteinander im Krieg. Dass im Internet ökologisch motivierte Bekennerbotschaften für den Cyberangriff veröffentlicht wurden, ändert an dem Verdacht im Hinblick auf Pjöngjang nichts - im Gegenteil.
China verbittet sich Cyberattacken
Dass ein Twitter-User die Verantwortung für den Cyberangriff auf die AKW-Leitstelle übernommen haben soll und die Schließung von drei veralteten südkoreanischen Reaktoren verlange, sieht nach einer von den tatsächlichen Angreifern gelegten falschen Fährte aus: Die Behörden verfolgten die Botschaften zurück bis zur IP-Adresse eines Privatmannes im Süden des Landes, der - offenbar glaubhaft - erklären konnte, dass seine digitale Identität missbraucht worden sei.
Durch den Hackerangriff wird die Frage immer drängender, ob die nordkoreanischen Fähigkeiten zu Cyberattacken bisher unterschätzt wurden. Bemerkenswert ist auch, dass China als einer der wenigen Verbündeten der Diktatur von Machthaber Kim Jong Un am Montag demonstrativ Stellung gegen „jegliche Form von Cyberattacken und Cyberterrorismus“ bezog. Diese „relevante Haltung“ habe man zuletzt in einem Gespräch mit US-Außenminister John Kerry unterstrichen, erklärte das chinesische Außenministerium.
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Nordkorea beschäftigt UNO-Sicherheitsrat
Erstmals Menschenrechte Thema
Der UNO-Sicherheitsrat hat sich erstmals in seiner Geschichte mit den Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea beschäftigt. Das zeige, dass „die großangelegten und systematischen Menschenrechtsverletzungen der nordkoreanischen Regierung“ zunehmend als Gefahr für den internationalen Frieden erkannt würden, sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen (UNO), Samantha Power.
Power bezeichnete das Land als „gelebten Alptraum“ und unterstützte die „Empfehlung“ der UNO-Vollversammlung von vergangener Woche, Pjöngjang wegen seiner systematischen Menschenrechtsverletzungen vor den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag zu bringen. Diese anhaltenden Verletzungen stellten eine „Gefahr für den internationalen Frieden“ dar, sagte sie. Auch andere westliche Staaten wie Frankreich, Australien und Großbritannien sprachen sich für eine Einschaltung des Haager Gerichts aus. Nach Einschätzung von UNO-Diplomaten wird jedoch China als einziger Verbündeter Pjöngjangs sein Veto dagegen einlegen.
Nordkorea blieb Sitzung fern
China hatte zuvor die Sondersitzung zu verhindern versucht, war aber überstimmt worden. Bei einem Votum sprachen sich elf der 15 Ratsmitglieder für das Treffen aus, Nigeria und der Tschad enthielten sich - nur China und Russland stimmten dagegen. Der Vertreter Nordkoreas blieb der Sitzung fern, obwohl er nach den UNO-Verfahrensregeln das Recht zu einer Stellungnahme gehabt hätte.
Schwere Vorwürfe
Bisher hatte sich der UNO-Sicherheitsrat stets auf Nordkoreas umstrittenes Atomprogramm als Gefahr für die internationale Sicherheit konzentriert. Dass er sich nun erstmals mit der Menschenrechtslage in dem Land beschäftigte, bezeichnete Human Rights Watch (HRW) als wichtigen Wendepunkt - auch wenn zunächst keine Entscheidungen getroffen wurden.
„Der Rat hat der Führung in Pjöngjang heute zu verstehen gegeben, dass die seit Jahrzehnten anhaltenden Grausamkeiten gegenüber ihrem Volk enden müssen“, sagte HRW-Chef Kenneth Roth. Bereits in einem UNO-Untersuchungsbericht vom Februar waren Nordkorea schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen worden: Darin wird detailliert das System von Gefangenenlagern mit Folter, standrechtlichen Hinrichtungen und Vergewaltigungen beschrieben.
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