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myGully |
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30.10.12, 10:37
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#1
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unwissend
Registriert seit: Oct 2010
Ort: /home
Beiträge: 706
Bedankt: 1.140
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Kündigung unmöglich: Einmal PayPal - immer PayPal
Zitat:
Kündigung unmöglich
Einmal PayPal - immer PayPal

AP PayPal-Zentrale in San José: Loslassen kennen die nicht
Kündigen ist oft schon schwierig genug. Aber kann man als Kunde sicher sein, dass der ehemalige Vertragspartner danach auch alle Daten löscht? Leider nein: Der US-Bezahldienst PayPal beispielsweise weigert sich standhaft, Tom Königs Akte zu schreddern.
Es gibt Online-Dienste, die lassen sich kaum noch wegdenken aus dem eigenen Leben, wie zum Beispiel Facebook oder PayPal. Sie sind unverzichtbar geworden, und das ist nicht nur meine Meinung. Die genannten Firmen sehen das genauso. Sie sind überzeugt, dass es ohne sie nicht mehr geht.
Ergo nehmen sie Versuche des Nutzers, sich auszuklinken, nicht ernst. Derlei Fluchtversuche sind in den Augen der Anbieter kurzfristige Verirrungen, temporäre Zickigkeiten. Am Ende kriecht der Konsument ja ohnehin zu Kreuze.
Folglich muss man seine Daten auch nicht löschen.
Wer etwa versucht, sein Facebook-Konto zu tilgen, bekommt mitgeteilt, dieses sei nun "deaktiviert". Die Daten bleiben also auf irgendeinem Server, bis in alle Ewigkeit. Das beunruhigt mich nicht sonderlich. Wenn Facebook meine Farmville-Meldungen und all die Videos tanzender Pinguine auf immerdar behalten möchte - sei's drum. Anders verhält es sich bei PayPal. Dort sind meine Kontoinformationen und Kreditkartendaten hinterlegt. Die möchte ich eigentlich gelöscht wissen, wenn ich kündige.
Verhängnisvolle Internet-Bekanntschaft
Wie ich inzwischen jedoch weiß, hat kaum ein Online-Dienst seine Nutzer so lieb wie PayPal. Loslassen kennen die nicht. Im Vergleich mit der Ebay-Tochter besitzt Glenn Close als psychopathische Geliebte im Film "Eine verhängnisvolle Affäre" eine ausgeprägt hohe Trennungskompetenz.
Meine Affäre mit PayPal begann irgendwann um die Jahrtausendwende. Damals verwendete ich den Treuhanddienst vor allem für Ebay-Auktionen. Irgendwann beschloss ich, das Konto zu schließen. Anno 2004 musste man dazu mit einem PayPal-Servicecenter in London telefonieren, wo man mir versicherte, meine Daten würden gelöscht.
Sieben Jahre später legte ich mir ein neues PayPal-Konto an. Dabei bekam ich eine Fehlermeldung: Mein Girokonto sei bereits mit einem anderen Account verknüpft. Daraus lässt sich nur eines folgern: PayPal hatte mein altes Konto nie gelöscht - entgegen meiner Bitte, entgegen anders lautender Zusicherung.
PayPal erklärt dazu: Wenn man sein Konto schließe, versehe die Firma den Account in seiner Datenbank mit dem Status "Geschlossen". "Ihre Kontodaten werden jedoch nicht gelöscht. Dies ist erforderlich, um betrügerische Aktivitäten zu unterbinden." Das stehe so auch in den Nutzungsbedingungen.
Im Bundesdatenschutzgesetz (§35) steht hingegen: "Personenbezogene Daten sind zu löschen, … sobald ihre Kenntnis für die Erfüllung des Zwecks der Speicherung nicht mehr erforderlich ist."
Trotz dieses Ärgernisses blieb ich PayPal-Kunde (ich war es ja offenbar ohnehin die ganze Zeit gewesen). Denn PayPal war inzwischen eben kein obskures Zahlungs-Tool für Ebay-Krämer mehr, sondern so wichtig wie eine Kreditkarte. Ich knirschte also ein bisschen mit den Zähnen und ließ die Sache auf sich beruhen.
Rebellion ist zwecklos
Bis Dezember 2010. Da erfuhr ich, PayPal habe Julian Assanges Enthüllungsportal WikiLeaks das Konto gesperrt, damit dieser keine Spenden mehr einwerben könne. Nicht auf richterliche Anweisung, nicht wegen des Verdachts auf Geldwäsche, sondern, (so schien es mir) aus vorauseilendem Gehorsam gegenüber der US-Regierung. Mich ärgerte das. Ich kündigte mein Konto.
Es dauerte nicht lange, bis mich der Nichtbesitz eines PayPal-Kontos in die Bredouille brachte. Eine Software, die ich dringend benötigte, ließ sich nur per PayPal bezahlen, dito ein paar Konzerttickets und ein antiquarisches Buch aus den USA. Also wieder Mitglied werden? Schwierig. Was würde Julian Assange von mir denken?
Glücklicherweise gab es eine Lösung: die PayPal-Einmalzahlung. Damit kann man den Dienst auch ohne Mitgliedsaccount für einzelne Transaktionen verwenden. Ich nutzte also fortan PayPal, ohne bei PayPal zu sein. Digitales Pharisäertum? Ohne Zweifel. Doch wer von euch ohne Sünde ist, der schicke die erste Hate-Mail.
Und dann passierte es: Bei der dritten oder vierten Einmalzahlung stand dort plötzlich: "Sie haben einen PayPal-Account." Darunter befand sich ein orangefarbener Login-Button. Ich klickte ihn.
Und schon war ich drin, mein Konto sah noch genauso aus wie vor der Löschung. Alle Daten waren da, inklusive Girokonto und Kreditkarte. Willkommen im Hotel California des Internet: "You can check out anytime you like, but you can never leave."
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30.10.12, 11:10
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#2
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warum liegt hier Stroh?
Registriert seit: Nov 2010
Beiträge: 86
Bedankt: 155
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Wo ist hier die News? Ich lese nur einen Kommentar..
BTW
Zitat:
Derlei Fluchtversuche sind in den Augen der Anbieter kurzfristige Verirrungen, temporäre Zickigkeiten. Am Ende kriecht der Konsument ja ohnehin zu Kreuze.
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Zitat:
Sieben Jahre später legte ich mir ein neues PayPal-Konto an
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Zitat:
Trotz dieses Ärgernisses blieb ich PayPal-Kunde
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Zitat:
Es dauerte nicht lange, bis mich der Nichtbesitz eines PayPal-Kontos in die Bredouille brachte. Eine Software, die ich dringend benötigte, ließ sich nur per PayPal bezahlen, dito ein paar Konzerttickets und ein antiquarisches Buch aus den USA.
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Ohne jetzt parteiisch zu werden, aber irgendwie verzettelt sich der Herr in Widesprüche..
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30.10.12, 11:27
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#3
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Auf den Punkt
Registriert seit: Feb 2011
Ort: Deutschland
Beiträge: 1.903
Bedankt: 2.107
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Tom König schreibt Kolumnen und keine News. Es geht ihm wohl darum, dass seine Kontodaten entgegen anderslautender Versichungen nicht gelöscht wurden.
Gibt übrigens auch ein Buch von ihm: "Ich bin ein Kunde, holt mich hier raus"
P.S. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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30.10.12, 13:05
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#4
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Stammi
Registriert seit: Jul 2011
Beiträge: 1.247
Bedankt: 1.130
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Dieses Verhalten legen im übrigen auch Game Publisher an den Tag. Da kann man sich auch "abmelden", aber man wird nie in der Datenbank gelöscht!
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Meine Liste was wir nicht brauchen: GVU, GEMA, GEZ, Religionen, Radikale(Rechts o. Links), Kriege, Drogen, Steuerverschwendung, TTIP, Zahnbürste mit Bluetooth, Helene Fischer
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02.11.12, 18:56
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#5
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auf der Suche
Registriert seit: Nov 2011
Ort: Ähm
Beiträge: 242
Bedankt: 138
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Hm, bei Facebook ist mir das auch schon aufgefallen, obwohl mir schon Leute versichert haben, man könne dort sein Konto löschen... da bereue ich es nicht, dass ich dort unter falschem Namen angemeldet bin.
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