(cze) - Kleine Zusatzprogramme für das iPhone sind der letzte Schrei. Mittlerweile gibt es rund 100.000 dieser sogenannten Apps, mit denen man Nachrichten lesen oder spielen kann. Doch nun werden die Anwendungen auch verstärkt im Krieg benutzt.
Bereits Anfang 2009 brachte der US-amerikanische Waffenhersteller Knight's Armament Company das passende App zu seinen Gewehren heraus: Mithilfe von "Bullet Flight" können die Soldaten Faktoren die Windrichtung und -geschwindigkeit oder die Erdrotation einstellen und dahingehend ihr Zielfernrohr justieren.
Laut dem Hersteller wird die Anwendung von Scharfschützen der US-Armee in Afghanistan und im Irak benutzt. Sie kann problemlos beispielsweise über iTunes heruntergeladen werden und kostet in der Militärversion 23,99 Euro.
Mitte Dezember kündigte zudem der US-Rüstungskonzern Raytheon an, eine ganze Reihe neuer militärischer Apps auf den Markt bringen zu wollen. So zum Beispiel den "One Force Tracker", der anhand von Satellitenbildern und GPS in Echtzeit die Positionen von Personen und Fahrzeugen auf einer Karte anzeigt, wie die "New York Times" berichtet.
Laut dem britischen "Guardian" ist es nicht das erste Mal, dass Raytheon die Unterhaltungsindustrie als Vorbild für militärische Anwendungen benutzt: Die Controller, mit denen unbemannte Überwachungsdrohnen in Krisengebieten gesteuert werden, basieren demnach auf dem Joystick der Xbox 360.