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Irgendwie widersprüchlich, wie wir es uns gewohnt sind ^^
Zitat:
Angela Merkel ist in der DDR aufgewachsen, war, genau wie 90 Prozent der ostdeutschen Kinder in der FDJ und hat nie offensiv gegen das Regime protestiert – kann man der Kanzlerin ihre ziemlich durchschnittliche ostdeutsche Vergangenheit wirklich zum Vorwurf machen?
„Die Legende von Paul und Paula“ mit einem kritischen Blick auf die sozialistische Gesellschaft zog Anfang der siebziger Jahre Millionen von DDR-Bürgern in die Kinos. Wenn Angela Merkel sich den Film an diesem Sonntagabend noch einmal anschaut und anschließend erklärt, warum sie diesen Streifen mag, dann wird auch die Frage mitschwingen, welche Rolle die Kanzlerin in dem Staat spielte, in dem sie aufwuchs. Das Thema ist nicht zuletzt deswegen aktuell, weil in der kommenden Woche ein Buch erscheinen wird, in dem Merkel als „Reformkommunistin“ beschrieben wird – weil sie bis kurz vor der Wende das SED-Regime für reformierbar gehalten habe.
Das Thema erscheint in schöner Regelmäßigkeit – ein zeitlicher Zusammenhang zu Bundestagswahlen ist nicht zu übersehen – und hinterfragt vor allem Merkels Nähe zur Einheitspartei und ihrer Regierung. Dabei spielt auch eine Rolle, welcher Stellenwert ihrer Mitgliedschaft in der FDJ zukommt. Ehemalige Weggefährten sehen darin kein Problem. So sagte der Autor und Kulturmanager Michael Schindhelm, der die Physikerin Merkel 1984 kennen lernte, in einem Gespräch vor einigen Jahren, er habe nie das Gefühl gehabt, dass seine damalige Kollegin an der Akademie der Wissenschaften in Ost-Berlin übermäßig politisiert habe. „Sie pflegte eher die defensive Regimekritik“, erinnerte er sich. Öffentliche Auftritte oder gar offene politische Kämpfe wären für die Merkel der achtziger Jahre unvorstellbar gewesen.
„Ich habe mich angepasst“
In der Mitgliedschaft in der FDJ, die Merkel nicht offensiv thematisiert, aber auch nicht verschwiegen hatte, konnte der Kollege von einst kein Problem erkennen. Schließlich hätten 90 Prozent der DDR-Gesellschaft dazugehört. Die Zuständigkeit für Agitation und Propaganda, wie zeitweilig behauptet, habe sie allerdings nicht gehabt. „Angela Merkel war gewiss keine Frau, die sich für den Sozialismus stark gemacht hat“, sagte Schindhelm, der zwei Jahre lang seinen Schreibtisch im Büro neben Merkel hatte und die Kaffeepausen mit ihr und zwei weiteren Kollegen zu seinen „glücklichsten und aufschlussreichsten“ Momenten im Ost-Berliner Wissenschaftsbetrieb zählte.
„Ich war keine Heldin. Ich habe mich angepasst“, hat Merkel selbst wiederholt ihre Rolle in der DDR beschrieben. Ihre Mitgliedschaft in der Staatsjugend erklärte sie damit, sie habe „dazugehören“ wollen. Viel mehr an Informationen wird man dazu von ihr nicht erwarten können.
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http://www.focus.de/politik/deutschl...id_987242.html
Und noch einer der seine Meinung geändert hat (hat er nicht Snowden als Verräter tituliert?)
Zitat:
Die NSA-Affäre hat auch bei Bundespräsident Gauck Spuren hinterlassen: Er habe Zweifel ob er noch frei telefonieren oder mailen könne, sagte Gauck. Für „Whistleblower“ wie Edward Snowden findet der Bundespräsident Worte des Respekts.
Bundespräsident Joachim Gauck Joachim Gauck sieht durch die Spähaffäre des US-Geheimdienstes das Freiheitsgefühl der Deutschen eingeschränkt. „Diese Affäre beunruhigt mich sehr“, sagte Gauck der „Passauer Neuen Presse“ vom Freitag. „Die Angst, unsere Telefonate oder Mails würden von ausländischen Nachrichtendiensten erfasst und gespeichert, schränkt das Freiheitsgefühl ein – und damit besteht die Gefahr, dass die Freiheit an sich beschädigt wird.“
Deutschland sei beim Datenschutz besonders sensibel, das müssten die USA ertragen. „Wir Deutsche haben den Missbrauch staatlicher Macht mit Geheimdienstmitteln zwei Mal in unserer Geschichte erleben müssen.“ Er selbst habe Zweifel, ob seine Daten noch sicher seien. „Ehrlich gesagt, ich habe auch schon mal überlegt ob ich noch ganz und gar offen telefonieren oder mailen kann. Aber ich tue es“, betonte Gauck.
Gauck spricht Snowden indirekt Respekt aus
In einer offenen Gesellschaft konkurrierten Freiheit und Sicherheit zuweilen miteinander. „Wir müssen dafür sorgen, dass auch Nachrichtendienste befreundeter Staaten bei uns die Grenzen beachten, die wir für erforderlich halten“, sagte Gauck der Zeitung. Wenn dafür verbindliche Vereinbarungen nötig seien, müssten diese „dringend geschaffen werden, um Bürgerrechte zu wahren“.
Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit von Vertraulichkeit im öffentlichen Leben zeigte der Bundespräsident auch Verständnis für die Geheimdienst-Enthüllungen des US-Informanten Edward Snowden. Es könne sein, dass sich Institutionen von Recht und Gesetz entfernen. „Dieser Missstand lässt sich in der Regel erst dann beheben, wenn Informationen darüber öffentlich werden.“ Ohne Snowden direkt zu erwähnen, ergänzte Gauck: „Wer sie an die Öffentlichkeit bringt und dabei aus Gewissensgründen handelt, der verdient Respekt.“
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http://www.focus.de/politik/deutschl...d_1054241.html
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