Geplanter Scooter-Auftritt auf der Krim sorgt für Ärger
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Die deutsche Technoband Scooter will im Sommer bei einem Festival auf der von Russland annektierten Krim auftreten - und erntet dafür harsche Kritik.
Die Grüne Europaabgeordnete Rebecca Harms sagte der deutschen „Bild“, die Band um Frontmann H. P. Baxxter würde damit „Putins Seite ergreifen“. Russland hat die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel 2014 annektiert - aus Sicht des Westens völkerrechtswidrig.
Baxxter verteidigte den für den 4. August geplanten Auftritt beim ZB Festival in der Küstenstadt Balaklava (Sewastopol). „Wir haben die Anfrage bekommen und spielen da im Rahmen eines Festivals“, sagte er der dpa in Hamburg. „Wir sehen das als rein musikalischen Event, wir spielen für unsere Fans.“
„Vielleicht demnächst in Guantanamo?“
Für die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) zeugt das von einer naiven Grundhaltung. „Wir fragen uns, wo der nächste Auftritt der Band sein wird? Vielleicht im US-Gefangenenlager Guantanamo?“, sagte GfbV-Direktor Ulrich Delius. In einem Fax an die Band heißt es: „Jedes Konzert auf der Krim ist politisch hoch brisant, auch wenn man sich als Musiker aus der Politik heraushalten will.“ Denn es erwecke den Eindruck von Normalität, die es dort nicht mehr gebe.
Ein Auftritt der Band auf der Krim könnte auch juristische Folgen haben. Nach der Annexion hat die Ukraine ihr Strafgesetzbuch um einen Paragrafen für widerrechtliche Ein- und Ausreisen vom „zeitweilig besetzten Territorium“ erweitert. Dieser Paragraf verbietet es, anders als über ukrainisches Gebiet auf die Krim zu reisen.