Server verursachen viel Abwärme und Kühlen kostet Energie und Geld. Microsoft testet, ob das Meer als Kühlung funktioniert - und hat vor den Orkney-Inseln ein Rechenzentrum versenkt.
Eine besondere Art der Wasserkühlung für seine Server testet Microsoft: Das US-Unternehmen hat ein kleines Rechenzentrum im Meer versenkt. Ziel von Project Natick ist unter anderem, Kosten zu sparen.
Das Unterwasser-Rechenzentrum besteht aus zwölf Serverracks mit 864 Servern und 27,6 Petabytes Speicherplatz, die in einem weißen Zylinder untergebracht sind, der 12,2 Meter lang ist und einen Durchmesser von 2,8 Metern hat. Ein Unterseekabel versorgt die Anlage mit Strom und überträgt die Daten. Bis zu fünf Jahre soll das Rechenzentrum auf dem Meeresgrund bleiben.
Die Idee ist, auf diese Weise Energie und Kosten für die Kühlung der Rechner zu sparen. "Wir glaube, dass die Kühlung unter Wasser viel besser ist als an Land", sagte Ben Cutler, Leiter von Project Natick, der BBC. Eine Gefahr für die Umwelt stelle das Projekt nicht dar, beteuert Cutler.
Das Problem ist jedoch, dass im Fall eines Serverausfalls eine Reparatur nicht möglich ist. Allerdings geht Microsoft davon aus, dass Schäden seltener auftreten. Da in dem Rechenzentrum keine Menschen arbeiten, ist es nämlich möglich, den Sauerstoff und den Wasserdampf herauszuziehen. Beides verursache Korrosion, die sonst "ein erhebliches Problem in Rechenzentren" sei, sagte Cutler.
Microsoft hat im Winter 2015/2016 schon einmal einen Test vor der kalifornischen Küste durchgeführt. Die Kapsel, die nach dem Charakter Leona Philpot aus dem Halo-Universum benannt war, war allerdings kleiner als der Zylinder auf dem Meeresboden vor den Orkney-Inseln. Bei dem ersten Test hatte Microsoft unter anderem den Einfluss auf die Flora und Fauna untersucht.
Für das Project Natick fiel die Wahl auf die Inselgruppe im Nordosten von Schottland, weil sie ein Zentrum für erneuerbare Energien ist. Unter anderem werden dort verschiedene Systeme getestet, die die Energie der Wellen oder der Gezeiten in elektrischen Strom wandeln. Zudem gibt es eine gewisse Tradition des Versenkens auf den Orkneys.
Macht Sinn???
Dann gibt es im Jahr 2050 kein Alaska mehr, wenn alle Server im Meer versenkt werden.
Was die selbst noch nicht dran gedacht haben, was machen die, wenn der Server ausgedient hat? 'Raufholen wieder' -> verschrotten lassen oder verrotten lassen -> Meeresschrott !!!????
Das haste missverstanden denke ich.. Geht nicht um die Verdrängung, die ist kein großes Problem.. Das Problem ist die Erwärmung.
GoalBoal hat die Ironie von Caplan aber genauso wenig verstanden...
@topic
Finde es mal wiedersehr kurzfristig gedacht. Umwelttechnisch keine Gefahr? Vorher war da kein Rechenzentrum aufm Grund, jetzt ist da eins - Ändert den gesamten Lebensraum drastisch. Wärme und Ablenkungen der Ströme tun ihr übriges, um das gesamte Unterwassersystem empfindlich zu stören.
Umwelttechnisch keine Gefahr? Vorher war da kein Rechenzentrum aufm Grund, jetzt ist da eins - Ändert den gesamten Lebensraum drastisch. Wärme und Ablenkungen der Ströme tun ihr übriges, um das gesamte Unterwassersystem empfindlich zu stören.
Man muss die Dinger ja nicht neben Korallen versenken. Ein Pfahl im Schlamm tut es auch. Die Container gefüllt mit Schutzgas. Bei möglichem Druckabfall könnte man vielleicht sogar noch durch irgendwelche Maßnahmen reagieren. Hört sich doch gut an. Der wichtigste Punkt ist aber, dass für die Kühlung keine Energie extra umgewandelt werden muss.
Leider übersteigt es mein Wissen wieviel Wärmeenergie abgeben wird und wie groß die Beeinflussung der Umwelt ist.
Mich würde die Meinung von Astro-Alex dazu mal interessieren. Erst mal warten, bis er zum Mittag hoffentlich angekommen ist...
wenn die gleichen Server an Land stehen, erzeugen sie ja auch Wärme. Aber für die Kühlung werden zusätzlich Unmengen an Strom fabriziert. Also kann das unter dem Strich eine Verbesserung für die Umwelt darstellen. Aber um das genau zu sagen, fehlen mir Fakten und das Wissen die dann zu bewerten.
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Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.
Natürlich veränderst du auch das Klima an Land. Nur: Die See ist eben wesentlich schlimmer, siehe globale Erwärmung, Strömungen usw. ...
Nicht vergleichbar.
Unter Wasser heizt du die Umgebung direkt auf. Und da hat man schlussendlich keine Ahnung, wie sich das mittel- bis langfristig auswirkt. Eine Lösung wäre, an Land effizienter zu werden, d.h. weniger Strom für mehr Kühlung. Ic hbin auch kein Freund davon, Rechenzentren an die Pole zu stellen o.ä., nur weil es da kälter ist. Einerseits meckert man über die globale Erwärmung, jammert über die Konsequenzen.. Andererseits provozierst du die Klimaveränderung extremst, indem du dafür sorgst, dass nicht nur die Wasseroberfläche erwärmt wird, sondern noch das kältere Wasser weiter unten..
Ginge es nur um die Kühlung, könnte man Meerwasser sicherlich auch auf elegantere Weise nutzen, z.B. eine Anlage an der Küste. Deshalb kann ich mir (rein spekulativ) vorstellen, dass es bei diesem Projekt auch militärische Hintergedanken geben könnte. Wir sehen ja gerade, wie lange man nach einem Flugzeug suchen kann, woraus ich mal schlussfolgere, dass das Meer sich auch ziemlich gut als Versteck eignen würde. Und "sicher" dürfte es in der Tiefe wohl auch sein.