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14.10.12, 20:42
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.518
Bedankt: 34.774
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Bildungsministerin Annette Schavan - Doktorarbeit Plagiat?
Zitat:
Schavan weist Vorwürfe zurück
Die gegenüber der deutschen Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) erhobenen Plagiatsvorwürfe im Zusammenhang mit ihrer Doktorarbeit verdichten sich. Ein Gutachter der Uni Düsseldorf erkennt an etlichen Stellen der Dissertation „das charakteristische Bild einer plagiierenden Vorgehensweise“, wie der „Spiegel“ vorab berichtete. Schavan selbst wehrt sich gegen den Vorwurf, sie habe bei ihrer Arbeit absichtlich getäuscht.
In dem vertraulichem 75-seitigen Papier stellt der Gutachter demnach bei Schavan „eine leitende Täuschungsabsicht“ fest und beanstandet Textstellen auf 60 der 351 Seiten der Dissertation.
Schavan „betroffen“ und kampfbereit
„Die Unterstellung einer Täuschungsabsicht weise ich entschieden zurück“, sagte Schavan am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Es trifft mich. Es trifft mich im Kern. Es trifft den Kern von dem, was mir wichtig ist“, sagte die CDU-Ministerin der „Süddeutschen Zeitung“. Sie habe sorgfältig gearbeitet, hätte hier und da aber auch noch sorgfältiger formulieren können.
In der „Südwest Presse“ (Montag) sprach die CDU-Politikerin von einem „unmöglichen Verhalten“ und kündigte an: „Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als mich zu wehren. Das heißt, ich werde zu den Vorwürfen Stellung beziehen. Ich lasse mir das nicht bieten.“ Auch wenn sie sich nach mehr als 30 Jahren natürlich nicht mehr an alle Einzelheiten genau erinnern könne: Wo sie in ihrer Doktorarbeit eine Primärquelle zitiert habe, „hatte ich eine“, sagte Schavan. „Ich habe keine Quelle bewusst falsch angegeben und bislang auch keinen Fehler entdeckt.“ Schavan ist eine der loyalsten Ministerinnen von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kabinett und gilt als ihre Vertraute.
Erste Vorwürfe Anfang Mai
Schon Anfang Mai waren auf der Website Schavanplag.wordpress anonym Vorwürfe gegen die Doktorarbeit Schavans erhoben worden. Die Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf kündigte daraufhin eine Prüfung an. Das geschah auch auf Bitte der Ministerin. Schavan hatte 1980 mit der Arbeit unter dem Titel „Person und Gewissen - Studien zu Voraussetzungen, Notwendigkeit und Erfordernissen heutiger Gewissensbildung“ den Doktortitel erlangt.
„Signifikante Mehrzahl von Befundstellen“
Verfasser des Gutachtens ist laut „Spiegel“ der Professor für Jüdische Studien, Stefan Rohrbacher, der zugleich dem mit dem Prüfungsverfahren befassten Promotionsausschuss vorsteht. Sein Papier ist die Grundlage für Beratungen des Promotionsausschusses voraussichtlich am Mittwoch. Neben Rohrbacher sitzen im Ausschuss drei weitere Professoren, zwei wissenschaftliche Mitarbeiter und ein Studentenvertreter. Sie geben eine Empfehlung an den Fakultätsrat ab, der dann über eine Aberkennung des Doktortitels zu entscheiden hat.
„Eine leitende Täuschungsabsicht ist nicht nur angesichts der allgemeinen Muster des Gesamtbilds, sondern auch aufgrund der spezifischen Merkmale einer signifikanten Mehrzahl von Befundstellen zu konstatieren“, heißt es demnach in der Analyse.
Anders als bei früheren Plagiatsvorwürfen gegen Politiker - etwa im Fall des zurückgetretenen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) - ging es bei Schavan nicht um die Übernahme kompletter Textstellen aus anderen Veröffentlichungen. Schavan wird vor allem vorgeworfen, Quellen nicht vollständig aufgelistet und zum Teil auch „verschleiert“ zu haben.
Schon früh Rücktritt gefordert
Laut „Spiegel“ kannte Schavan das Gutachten am Freitagabend noch nicht. Damit konfrontiert, habe sie mitteilen lassen: "Die erhobenen Vorwürfe treffen mich tief und schmerzen mich sehr; soweit die Fakultät mir Gelegenheit dazu gibt, werde ich nach sorgfältiger Prüfung dazu Stellung nehmen.
Martin Heidingsfelder, Gründer der Internetplattform VroniPlag, die Belege für Plagiatsfälle in wissenschaftlichen Arbeiten sammelt, hatte Schavan bereits nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Mai zum Rücktritt aufgefordert. „Wer nicht weiß, wie man richtig zitiert, kann nicht Bundesforschungsministerin und Professorin sein“, hatte der bekannteste deutsche Plagiatsjäger damals gesagt.
Heidlingsfelder wirkte bei der Aufdeckung von Plagiatsvorwürfen gegen mehrere Spitzenpolitiker wie Guttenberg und die FDP-Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin mit.
SPD fordert Aufklärung
Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, sprach von einem schwerwiegenden Vorwurf. „Frau Schavan hat an Herrn zu Guttenberg strenge Maßstäbe angelegt. Sie muss klären, ob diese Maßstäbe auch für Sie selber gelten.“ Die Vorsitzende des Bundestags-Bildungsausschusses, Ulla Burchardt (SPD), forderte für Schavan eine faire Chance, sich zu den Vorwürfen zu äußern. „Wenn sich die Vorwürfe allerdings bewahrheiten, dann muss sie zurücktreten“, sagte Burchardt der „Mitteldeutschen Zeitung“
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14.10.12, 21:11
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#2
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Profi
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 1.658
Bedankt: 2.167
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1980 hat sie ihre doktorarbeit geschrieben, damals gabs kein google, kein internet, kein "automatisches erfassen der quellen", etc.
und der vorwurf lautet
Zitat:
Quellen nicht vollständig aufgelistet und zum Teil auch „verschleiert“ zu haben
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lächerlich sowas, da könnte man vermutlich 80% alle doktorarbeiter der jahre 80 bis 90 ankreiden
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14.10.12, 21:32
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#3
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Achso erschlichene Doktortitel gibt es erst seit Google?
Zitat:
„Eine leitende Täuschungsabsicht ist nicht nur angesichts der allgemeinen Muster des Gesamtbilds, sondern auch aufgrund der spezifischen Merkmale einer signifikanten Mehrzahl von Befundstellen zu konstatieren“, heißt es demnach in der Analyse.
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Scheinbar ist da jemand anderer Meinung. Ich denke mal die werden schon ein entsprechendes Urteil fällen. Sie werden auch, wie immer, die über mehrere Seiten aufgetretene Geistesabwesenheit berücksichtigen.
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14.10.12, 23:12
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#4
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Profi
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 1.658
Bedankt: 2.167
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Zitat:
Zitat von Nana12
Achso erschlichene Doktortitel gibt es erst seit Google?
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hat das jemand gesagt? *sieht sich um* nö. hat niemand gesagt.
/edit: hier stand mal ein ewiglanger text, hab den gelöscht, wäre eh sinnfrei, nur eins noch:
damals hat man doktorarbeiten per schreibmaschine geschrieben und quellen waren meist bücher. da ist es völlig normal, das da quellen "verschluckt" werden.
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15.10.12, 07:30
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#5
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Zitat:
Zitat von bambamfeuerstein
1980 hat sie ihre doktorarbeit geschrieben, damals gabs kein google, kein internet, kein "automatisches erfassen der quellen", etc.
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Wieso dann der Kommentar?
Zitat:
Zitat von bambamfeuerstein
da ist es völlig normal, das da quellen "verschluckt" werden.
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Nicht das ich wüsste, und was noch viel schwerwiegender ist: Das Gremium, welches über die Aberkennung diskutiert, sieht das wohl auch so. Noch ist es nicht so weit, dass man Doktortitel dem Geisteszustand des Doktoranden anpasst (zum Glück).
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15.10.12, 16:49
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#6
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Profi
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 1.658
Bedankt: 2.167
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Zitat:
Zitat von Nana12
Wieso dann der Kommentar?
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was ist denn das für eine frage? steht doch oben in meinem beitrag, worauf sich das mit google bezieht. hat doch garnix mit "erst seit google gibts erschlichene doktortitel" zu tun.
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15.10.12, 10:03
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#7
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Echter Freak
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 2.209
Bedankt: 3.945
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Zitat:
hätte hier und da aber auch noch sorgfältiger formulieren können
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Zitat:
„Ich habe keine Quelle bewusst falsch angegeben und bislang auch keinen Fehler entdeckt.“
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Da isse wieder, die Salamitaktik. Immer nur scheibchenweise das zugeben, was ihr genau nachgewiesen wird.
Ich stelle mal die steile These auf, dass es bei keinem Politiker-Dr. mit rechten Dingen zugeht. Lügen und Betrügenkönnen, auch verharmlosend "Schummeln" genannt, scheint eine charakterliche Grundqualifikation für Politiker zu sein.
Um soweit nach "oben" zu kommen, muss man zudem noch einen gehörigen Sprung in der Schüssel haben sonst hält man das nicht durch. Also ich könnts nich.
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15.10.12, 10:25
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#8
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Erinnert mich an eine ältere News des Postillion:
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Dabei ist die Salamitaktik die dümmste Methode da raus zu kommen. Denn mit jeder Erkenntnis wird belegt, dass der Betroffene vorher gelogen hat. Schavan muss schon einen ziemlichen Sprung in der Schüssel haben zu glauben, dass auf ihre Aussage hin die Prüfung eingestellt wird. Natürlich wird der Sache auf den Grund gegangen. Wenn sie schlau gewesen wäre, hätte sie im Vorfeld im Mai mögliche Fehler nicht ausgeschlossen. Jetzt könnte ihre Doktorarbeit den Ministerposten kosten, weil jede Erkenntnis maximalen politischen Schaden verursacht. Einzige Erklärung mMn ist eine verblendete Selbstverliebtheit die so schwerwiegend ist, dass man selbst schon an die eigenen Lügen glaubt.
Andererseits setzt man einfach auf den verwirrten Geisteszustand vieler Mitbürger. Wie man bei Guttenberg gesehen hat, meinte der auch mit Sprüchen ala "Quadratur des Kreises" eine einwandfrei belegte Täuschung als versehentlichen Fehler darzustellen. Das Problem ist, dass einige dies tatsächlich glauben.
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15.10.12, 11:55
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#9
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Alleine
Registriert seit: Feb 2011
Beiträge: 301
Bedankt: 103
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Warum gibt es überhaupt noch Doktorarbeiten ? Die suchen doch mit Absicht nach Fehlern. Wette wenn man jede Doktorarbeit die in Deutschland geschrieben wird überprüfen würde dürften wir bestimmt keine mehr schreiben. Der Vorteil ist nur, dass sie nur bei Prominenten oder Politikern danach suchen, für einen kleinen Maschinenbau Ingenieur von neben an der seinen Doktor hat interessiert sich niemand.
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15.10.12, 12:22
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#10
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.738
Bedankt: 5.859
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Nein, bei Otto Normal Fälscher, interessiert es niemanden wenn er seine Existenz verliert.
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Und das sind nur die von Ghostwritern. Diejenigen die selbst fälschen, kommen noch dazu. Dem Rest muss man tatsächlich unterstellen, dass sie völlig zurecht einen akademischen Titel tragen. Was diese selbstverliebte Clique da gerade macht, ist genau diejenigen durch den Dreck zu ziehen.
Und nach Fehlern sucht hier keiner. Wer aber seitenweise solche grobe Mängel aufweist, muss eine gewisse Absicht unterstellt werden. Das wird jetzt geprüft.
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15.10.12, 12:38
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#11
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Alleine
Registriert seit: Feb 2011
Beiträge: 301
Bedankt: 103
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Zitat:
Zitat von Nana12
Und nach Fehlern sucht hier keiner. Wer aber seitenweise solche grobe Mängel aufweist, muss eine gewisse Absicht unterstellt werden. Das wird jetzt geprüft.
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Du kannst mir nicht erzählen das da jemand eine 30 Jahre alte Doktorarbeit aus Spaß wieder raus gekramt hat um mal bisschen drin zu lesen. Und das ist ja kein Einzelfall, seit Gutenberg wird doch jeder Politiker der einen Dr. hat genau unter die Lupe genommen.
Und schon komisch das es 30 Jahre lang niemanden gekümmert hat. Und jetzt auf einmal. Kannst mir nicht erzählen das die Arbeit nicht bewusst raus gekramt wurde um noch mal genauer nach zu schauen.
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15.10.12, 13:26
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#12
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Postillon24
Registriert seit: Sep 2009
Ort: -----------
Beiträge: 851
Bedankt: 722
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Guttenberg lässt grüßen!
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15.10.12, 13:54
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#13
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Echter Freak
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 2.209
Bedankt: 3.945
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Oh,oh!
Die Doktorarbeit hat auch noch den Titel: (pass auf, jetzt kommts
Zitat:
Person und Gewissen
Studien zu Voraussetzungen, Notwendigkeit und Erfordernissen heutiger Gewissensbildung
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Tja, wie wird heute wohl sowas wie ein Gewissen gebildet? Und gilt das auch für Politiker die nur, und nur ihrem Gewissen verpflichtet sind?
Eigentlich müsste eine Doktorarbeit auf noch nicht dagewesene Denkansätze abgeklopft werden. Auf das Verhältnis von Neuigkeit und (ehrlich) Zitierten. Je mehr neue Erkenntnisse enthalten, umso mehr ist der Dr. gerechtfertigt.
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