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07.08.17, 11:45
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Türkei gegen Deutschtürken Abschiebehaft statt Urlaub
Zitat:
Nach WDR-Recherchen stoppt die Türkei immer wieder Deutschtürken bei ihrer Einreise am Flughafen. Sie landen in Abschiebehaft, ehe sie nach Tagen zurückgeschickt werden. Die Begründungen der Einreiseverbote sind fragwürdig.
Ali und sein bester Freund Hüseyin, beide Maschinenbau-Studenten, flogen im Frühjahr gemeinsam nach Istanbul. Die beiden 23-Jährigen wollten Alis Cousin besuchen, der gerade ein Praktikum bei einem großen deutschen Konzern machte. Die drei wollten das Ende des Praktikums feiern, sich die Stadt anschauen, Verwandte besuchen und gemeinsam zurückfliegen. Doch aus diesen Plänen wurde nichts. Denn schon bei ihrer Ankunft in Istanbul wurden sie noch vor der Passkontrolle am Flughafen von zwei Zivilbeamten angesprochen und mitgenommen.
Sie wurden gefragt, woher sie, beziehungsweise ihre Eltern in der Türkei stammten. Dann brachten die Beamten sie in einen sogenannten Gästeraum. "Leider hatte dieser Gemeinschaftsraum nichts mit einem Gästeraum zu tun", erzählt Ali. "Er glich einer Gefängniszelle: ohne Fenster, ohne Tageslicht, ohne vernünftiges Bett, keinerlei Außenkommunikation und eine verriegelte Tür."
Drei Tage ohne Außenkontakt in Abschiebehaft
In diesem Raum trafen die Studenten aus dem Ruhrgebiet auch andere Deutschtürken. Sie hätten ihnen von drei weiteren Festnahmen und Rückführungen berichtet, die sie selbst beobachtet hätten, so Ali. Ein junger Bochumer, den sie am ersten Tag kennengelernt hätten, habe nach seiner Ankunft in Düsseldorf ihre Eltern angerufen, um ihnen mitzuteilen, dass ihre Kinder in Istanbul festsitzen.
Ali und sein Freund Hüseyin verbrachten drei Tage in der Abschiebehaft, ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt. Erst bei ihrer Entlassung wurde den Studenten mündlich mitgeteilt, dass man sie verdächtige, Mitglied in einer terroristischen Organisation zu sein. Außerdem habe den türkischen Sicherheitsbeamten das äußere Erscheinungsbild der jungen Männer nicht gefallen, habe man ihnen gesagt.
Beide Studenten wurden dann nach eigener Aussagen dazu gezwungen, zwei Papiere zu unterschreiben, in denen stand, dass sie eine Gefahr für die öffentliche Ordnung darstellten und bereit seien, die Türkei freiwillig zu verlassen. Eine Kopie der Dokumente durften die jungen Männer nicht mitnehmen. Nur ein mündlich erteiltes Einreiseverbot: für immer. Bis heute erfuhren sie nicht, warum aus einem Urlaubstraum ein Horrortrip wurde.
Weitere Fälle aus ganz Deutschland und Europa
Nach WDR-Recherchen gibt es mindestens ein Dutzend Fälle aus ganz Deutschland allein in den vergangenen Monaten. Alle waren Deutschtürken und alle sind schon am Flughafen in Istanbul oder Antalya festgesetzt, festgehalten und zurückgeschickt worden. Junge wie ältere Menschen, Frauen wie Männer.
Einer dreiköpfigen Familie aus Duisburg etwa wurde die Einreise verweigert. Sie wollte zu einer Beerdigung im Südosten der Türkei. Die Flughafenpolizei habe ihnen Menschenschmuggel vorgeworfen.
Zwei weitere 59 und 65 Jahre alte Deutsche mit türkischer Herkunft aus Dortmund berichten von einer ähnlichen Erfahrung am Sabiha-Gökcen-Flughafen in Istanbul. Nach 17 Stunden wurden die beiden Männer abgeschoben. "Geht zurück in euer Land, Deutschland", soll ein türkischer Beamter gesagt haben. Die Türkei sei nicht ihr Land. Auch sie dürfen nach einem mündlich erteilten Einreiseverbot nicht mehr zurück in das Land, in dem sie geboren wurden. Aber sie bekamen zumindest Dokumente mit einer Begründung für ihre Abschiebung. Darin steht, sie hätten nach dem türkischen Ausländerrecht eine Gefahr für die öffentliche Ordnung dargestellt. Einen konkreten Grund gab es offenbar nicht.
"Dies sind keine Einzelfälle", sagt Yilmaz Kahraman von der Alevitischen Gemeinde Deutschland (AABF), die europaweit mehr als 270 Gemeinden umfasst. Auch ihren Mitgliedern aus München, Nürnberg, Graz und London sei dasselbe widerfahren, auch sie seien direkt am Flughafen festgenommen und nach einigen Tagen zurückgeschickt worden.
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