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"Engel in Uniform": New Yorks moderner Sankt Martin
30.11.2012, 16:34 Uhr | t-online.de, agr, dpa


Der "Engel in Uniform" Larry DePrimo und der Obdachlose (Quelle: AP)

So schnell kann es gehen in Zeiten von sozialen Netzwerken im Internet: Über Nacht wurde ein gewöhnlicher New Yorker Polizist zum Heiligen stilisiert. Vielleicht liegt es an der vorweihnachtlichen Stimmung in den USA, dass ein Akt der Nächstenliebe zur ganz großen Tat ausgerufen wurde.

Was war passiert? Der Polizist hat einem Obdachlosen ein paar Stiefel geschenkt - und ist, nachdem die Behörde darüber berichtet hatte, zum Internetstar geworden. Vielerorts wird der 25-jährige Larry DePrimo nun als "Engel in Uniform" gefeiert. Bis Freitagnachmittag hatten über eine halbe Million Nutzer auf "Facebook" den "Gefällt mir"-Button unter dem Foto geklickt.

Socken und Stiefel gekauft

Auslöser des Wirbels war ein Foto, das eine Touristin Medienberichten zufolge auf dem Times Square in New York aufnahm. Zu sehen ist ein Polizist, der neben einem Obdachlosen kniet. Dieser Mann ist trotz Eiseskälte barfuß. Der Polizist habe ihm dann Schuhe geschenkt.

Zwei Wochen später wurde der Polizist ausfindig gemacht. "Ich habe zwei paar Socken und meine Dienststiefel getragen, und trotzdem waren meine Füße noch eisig", erklärte DePrimo sein Mitgefühl in den "New York Daily News".

"Danke, Officer"

Also habe er Socken und ein Paar Stiefel gekauft und beides dem Mann geschenkt.

Als er den Obdachlosen noch zu einem Kaffee einladen wollte, habe dieser gesagt: "Danke, Officer, aber Sie haben genug getan. Gott schütze Sie, und passen Sie auf sich auf, ich mag die Polizei."

Trick des Obdachlosen?

Es gibt aber auch kritische Stimmen. Schließlich gebe es viel mehr Meldungen über Polizeibrutalität gegen Landstreicher also solche über gute Taten. Andere glauben, die bloßen Füße seien nur ein Trick des Obdachlosen, der sich absichtlich neben den Schuhladen setzte, um Mitleid zu erregen.

Für die New Yorker Polizei indes kommt der Hype genau zum richtigen Zeitpunkt und passt in die Bemühungen, das Image aufzupolieren: Am vergangenen Montag war 24 Stunden lang in der ganzen Stadt niemand ermordet worden, was der Sprecher der New Yorker Polizei auch per Meldung verkündet hatte. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, einen Tag ohne ein tödliches Gewaltverbrechen habe es in New York seit Beginn der Aufzeichnungen nicht gegeben.

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Klasse Sache

Warum muss man hinter solchen Aktionen eigentlich immer eine negative Absicht sehen ... ?