LONDON. Ein Gericht in London hat den ehemaligen Wimbledon-Sieger für bankrott erklärt.
Boris Becker ist in London offiziell für bankrott erklärt worden. Dieses Urteil fällte die englische Richterin Christine Derrett um 11.23 Uhr britischer Zeit in einem Verfahren gegen den ehemaligen Tennis-Star. Darüber berichten englische Medien übereinstimmend und zitieren aus dem Gerichtssaal. In der Verhandlung sei es darum gegangen, dass Becker seine Schulden nicht bezahlt hatte. Sein Konkurs sei von der Privatbank Arbuthnot Latham & Co beantragt worden, weil der Deutsche seit Oktober 2015 eine vollstreckbare Forderung nicht beglichen habe.
Seine Anwälte hatten die Richterin um eine letzte Chance gebeten und wollten 28 Tage Aufschub erreichen. In dieser Zeit wollte der dreimalige Wimbledonsieger sein Anwesen auf Mallorca verkaufen und so sechs Millionen Euro einnehmen. „Ich bitte um eine wirklich letzte Chance“, sagte sein Verteidiger John Briggs, Becker werde bald zahlungsfähig sein. Der Verkauf des Hauses dauere aber länger als gedacht. Dies sei kein juristisches Spielchen. Außerdem solle das Gericht bedenken, dass die Bankrotterklärung ungünstige Auswirkungen auf das Image seines Klienten habe.
Darüber hätte sich Becker, der bei dem 30-minütigen Termin offenbar persönlich nicht anwesend war, deutlich früher Gedanken machen müssen, sagte Derrett und verweigerte einen weiteren Aufschub.