Forscher: Computerspiele steigern Aggression nicht
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Computerspiele sorgen bei ihren Nutzern nicht für ein gesteigertes Aggressionspotential. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des Department Psychologie an der Universität zu Köln.
Die Wissenschaftler testeten bei dem Projekt die Reaktionszeit von Spielern und Nichtspielern auf aggressive und nicht-aggressive Wörter. Sie kamen dabei zu dem Ergebnis, dass unerfahrene Spieler durch Begriffe wie 'Ego-Shooter' oder 'First-Person-Shooter' beeinflusst werden. Sie assoziieren häufiger aggressive Konzepte mit diesen Spielen.
Außerdem belegt die Studie, dass Langzeitspieler vor und nach dem Spielen eines Shooters nicht schneller auf aggressive Wörter reagieren. Die Testpersonen mussten verschiedene Adjektive bewerten und beschreiben. Danach wurde ein Shooter gespielt und der Versuch wiederholt. Unter den Probanden befanden sich 32 unerfahrene Spieler und 16 erfahrene Spieler, die in der Woche mehr als drei Stunden spielen.
"Personen ohne Spielerfahrung assoziieren aggressive Konzepte mit 'First-Person-Shootern'", so Julia Kneer von der Universität Köln, die das Projekt leitete. "Die Spielerfahrung entscheidet über die Wissensstruktur. Das Spielen selbst hat keinen Einfluss."
Außerdem untersuchte das Forscherteam im Rahmen einer Diplomarbeit, wie sich das Priming, also die Verarbeitung eines Schlüsselreizes in Verbindung mit einem zuvor ausgelösten Reiz, durch Ego-Shooter bei jungen Erwachsenen auswirkt. Auch hier zeigte sich, dass Computerspieler kein erhöhtes Aggressionspotential aufwiesen.