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pauli8 18.04.18 07:44

Bundesweite Groß-Razzia - Frauenbande steuert Groß-Schleuserring
 
Zitat:

Bundesweite Groß-Razzia
Frauenbande steuert Groß-Schleuserring
Datum: 18.04.2018 07:40 Uhr

Mit der größten Razzia seit ihrem Bestehen ist die Bundespolizei gegen Organisierte Kriminalität vorgegangen. Nach ZDF-Informationen sind die Bosse aussschließlich Frauen.

(Symbolbild im Link)
1500 Beamte durchsuchten mehr als 60 Objekte in 12 Bundesländern - auch im Rotlichtbezirk.Quelle: ZDF

Den heikelsten Part übernahm die GSG9. Als die Spezialeinheit der Bundespolizei heute morgen in Siegen zugriff, da rechneten die Beamten mit bewaffneter Gegenwehr. Denn die Operation traf einen Bereich des organisierten Verbrechens, in dem der Gebrauch von Schusswaffen keine Seltenheit ist. Doch dieser Fall hat eine Besonderheit: Die Hauptbeschuldigten sind nach ZDF-Informationen ausschließlich Frauen, mutmaßliche Anführerinnen eines der größten Schleuser- und Zwangsprostitutionsringe auf deutschem Boden.

Über 60 Wohnungen und Bordelle
Zeitgleich durchsuchten deshalb mehr als 1.500 Beamte mehr als 60 Wohnungen und Bordelle in 12 Bundesländern. Die größte Operation seit Bestehen der Bundespolizei ist der vorläufige Höhepunkt von Ermittlungen, die seit mehr als einem Jahr laufen. Damals waren erste Hinweise auf die Einschleusung von Frauen und Transsexuellen aus Thailand aufgetaucht. Die Opfer waren in ihrer Heimat angeworben worden. Sie erhielten unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in den diplomatischen Vertretungen mehrerer EU-Staaten Schengen-Visa, mit denen sie über die Türkei und die Niederlande in die europäische Union einreisten.

Nach ihrer Ankunft wurden ihnen die Pässe abgenommen. Sie durften die als Wohnungen getarnten Bordelle und Massagesalons nicht verlassen und wurden zur Prostitution gezwungen, um damit Schleuserlöhne zwischen 18.000 und 20. 000 Euro pro Person abzuarbeiten. In einer Reihe von Fällen sollen diese Entgelte willkürlich auf bis 36.000 Euro erhöht worden sein.

Mit Tod und Gewalt gedroht
Den Frauen und Transsexuellen wurde nach Erkenntnissen der Ermittler mit dem Tod beziehungsweise mit Gewalt gegen ihre Familien gedroht, um sie gefügig zu machen. Chefin des Schleusungs- und Prostitutionsrings soll eine Thailänderin sein, die gemeinsam mit zwölf weiteren Frauen aus ihrer Heimat, sowie drei Deutschen und einer Belgierin das Bundesgebiet für ihre illegalen Aktivitäten aufgeteilt hatte. Die Gewinne waren so enorm, dass es bei den Ermittlungen auch um Steuerhinterziehung in Millionenhöhe geht.

Der Zugriff jetzt erfolgte im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt wegen des Verdachts auf bandenmäßige Einschleusung von Ausländern, Menschenhandel, Zuhälterei, Veruntreuung von Arbeitsentgelt und Steuerhinterziehung. Dabei wurden mehrere Haftbefehle vollstreckt und zahlreiche Personen in Gewahrsam genommen, die sich illegal in Deutschland aufhalten.

Die Spezialkräfte der GSG9 mussten von ihren Schusswaffen keinen Gebrauch machen. Bei der Operation in Siegen und in zahlreichen weiteren Orten im Bundesgebiet gab es keine gewalttätige Gegenwehr.
Quelle:
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MunichEast 18.04.18 09:02

Armut ist ein furchtbarer Arbeitgeber. Am liebsten wäre es mir niemand müsste sich prostituieren, unter Zwang erst recht nicht. Was wir, vor allem die Männer, diesen Frauen antun ist furchtbar. Manche davon leben oder wegschauen, nur für den sexuellen Abbau. Die Schattenseite menschlichen Verhaltens ...

betaalpha 18.04.18 09:38

Prostitution ist eine Dienstleistung, sofern sie freiwillig angeboten wird. Man glaubt es kaum, aber auch das kommt vor.

Bemerkenswert finde ich eher, und damit habe ich auf Grund meiner Prägung kaum gerechnet, das es eine Frauenbande war, die die Organisation führte.

MotherFocker 18.04.18 09:55

@MunichEast
Du würdest Dich wundern, zu welchen Dingen arme Menschen wirklich gezwungen sind um zu überleben. Ich habe Dinge in manchen Ländern gesehen, da kommt die Zwangsprostitution noch einigermassen "angenehm" daher.

Und diese Armut ist auch wirklich Armut. Die Menschen haben oft nur ein Leibchen am Körper und sonst nichts...

pauli8 18.04.18 11:02

Es erscheint zwar auf den ersten Blick außergewöhnlich weil es Frauen sind, die hier als Bande in Erscheinung treten, letztendlich sind es doch in der Mehrheit Männer, die im Hintergrund die Fäden ziehen und bspw. die Drohungen und Durchführung der Bestrafungsaktionen veranlassen...und dann durch ihre "Helfer" ausführen lassen.

Man hat einfach die Schleusung und die "Leitung" der Bordelle einer Frau überlassen, weil es unverdächtiger erscheint.

Es gibt einen sehr ausführlichen erschütternden Artikel über die Zwangsprostitution eines 15jährigen Mädchens. Auch sie hatte eine "Zuhälterin".
Deutlich wird geschildert wie schwierig es ist dem Problem beizukommen, nebst dem Versagen der Politik.

Yamina (15), die Geschichte eines Wegwerfmädchens
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