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07.07.13, 21:43
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.519
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Das Sterben der Web-Saurier
Zitat:
Boomzeit mit harten Folgen
Altavista ist einst die bekannteste Suchmaschine im Netz gewesen, nun soll das Interneturgestein abgeschaltet werden. Damit teilt Altavista das Schicksal mit zahlreichen anderen, ehemals sehr beliebten Websites und Services, die mittlerweile nur noch ein Schatten ihrer selbst sind - oder bereits abgeschaltet wurden.

Ein Blick auf die Anfangszeiten von Altavista
Bei seinem Start Ende 1995, als das World Wide Web noch verhältnismäßig neu und nicht so bevölkert war wie heute, war Altavista eine kleine Revolution. Die bald sehr beliebte Suchmaschine sammelte mit einer flotten Software automatisch Informationen über Websites und erfasste sie in einem gut und schnell durchsuchbaren Volltextindex.
Kurze Hochzeit, viele Besitzer
Altavistas Blütezeit war eher kurz: Mit der Gründung von Google 1998 trat ein starker Konkurrent auf den Plan, der schon bald die Führung übernehmen sollte. Doch auch zahlreiche andere Services buhlten erfolgreich um die Gunst der Nutzer. Dabei war Altavista seiner Zeit voraus: Es bestach mit einem simplen Design, das später von Google kopiert wurde. Auch Altavistas Übersetzungsservice Bable Fish war beliebt. Später wurde Altavista zu einem Portal mit Nachrichten und Einkaufsangeboten umgebaut und verlor dabei völlig den Fokus.
Altavista wechselte in kurzer Zeit mehrfach den Besitzer. Mit dem Verkauf 1998 durch den Gründer Digital Equipment Corporation, der die Suchmaschine als Beweis für die Rechenleistung seiner Maschinen entwickelt hatte, an Compaq begann der quälende Abstieg. Altavista landete schließlich 2003 als Draufgabe im Rahmen einer anderen Übernahme beim Internetpionier Yahoo. Bereits 2010 dachte Yahoo darüber nach, Altavista abzudrehen, am 8. Juli soll es nun so weit sein.
Mangelnde Pflege für Kerngeschäft
Altavistas Geschichte ist exemplarisch - viele Internetpioniere gingen im Strudel des Dotcom-Booms und seiner Nachwehen unter oder sind nur noch Schatten ihrer selbst. Unzählige Strategiewechsel und Übernahmen sowie oftmals mangelnde Pflege des Kerngeschäfts ließen viele der beliebten Dienste in der Nutzergunst schnell zurückfallen. Netscape, AOL, Geocities und auch Yahoo waren einst der Inbegriff des Netzes - heute gelten sie als Internetdinosaurier.
AOL einst führend
AOL etwa hatte in seiner Blütezeit über 30 Mio. Nutzer weltweit, nach dem Zusammenschluss mit Time Warner 2000 gingen die Nutzerzahlen sehr schnell zurück - AOLs Ansatz eines „begrenzten Internets“ war nicht mehr gefragt. Mittlerweile setzt die Dienstleistungsfirma auf bekannte Medien wie Huffington Post, Engadget und TechCrunch. Auch der einst beliebte, in Israel gegründete Instant Messenger ICQ gehörte einmal AOL - so wie heute noch Netscape.
1999 kaufte AOL Netscape für rund zehn Mrd. Euro. Die Browsersoftware hatte Mitte der 1990er Jahre einen Marktanteil von rund 90 Prozent. Nach dem verlorenen „Browserkrieg“ gegen Microsoft lag der Anteil Ende 2006 noch bei rund 20 Prozent. Die Entwicklung der Software, mit der auch Websites erstellt werden konnten, wurde 2008 eingestellt.
Geocities: Vorläufer von Facebook
Der Gratis-Hostingdienst Geocities wurde 2009 geschlossen - von Yahoo, seit einigen Jahren selbst in der finanziellen Krise. Der 1994 gegründete Dienst war 1999 auf dem Gipfel des Dotcom-Booms für rund 3,5 Mrd. US-Dollar von Yahoo übernommen worden. Geocities erfüllte in der Frühzeit des kommerziellen Webs eine ähnliche Funktion wie Facebook heute. Viele Nutzer stellten dort ihre ersten „Homepages“ ins Netz. Viele der Websites schlossen sich auch zu Webrings zusammen.
Milliarden für kostenlose Dienste
Vor allem in den 1990er Jahren sprossen neue Services wie Pilze aus dem Netz. Suchmaschinen wie Hotbot, Lycos und der einstige Marktführer Excite erfreuten sich einige Jahre intensiver Beliebtheit, bevor sie zum Spielball der New Economy wurden und für teils astronomische Summen den Besitzer wechselten. Der spanische Telekomanbieter Telefonica etwa zahlte im Jahr 2000 für Lycos 12,5 Mrd. Dollar. Vier Jahre später musste ein südkoreanischer Anbieter nur noch rund 100 Mio. Dollar für Lycos hinlegen.
Dabei war Lycos eines der ersten profitablen Internetservices, das bereits 1996 erfolgreich an die Börse ging. Lycos kaufte selbst einige Firmen, darunter das IT-Magazin „Wired“ und Hotbot. Mittlerweile sieht sich Lycos als Webportal mit Suche und Community-Netzwerk inklusive Gratis-Hostingdienst. Excite lebt als Webportal weiter, die Excite-Suchmaschine wurde in einen Metacrawler umgewandelt.
Klagen gegen Tauschplattformen
Einige Services, darunter zahlreiche Musiktauschplattformen, wurden auch in Grund und Boden geklagt, darunter Napster und sein Nachfolger Audiogalaxy. Als Tauschplattform mit eigener Zugangssoftware für MP3-Musikfiles im Juni 1999 gegründet, musste Napster zwei Jahre später nach Klagen der Musikindustrie, die von der Band Metallica initiiert wurden, schließen und Konkurs anmelden. In seiner Blütezeit hatte Napster 80 Mio. Nutzer. Nach mehreren Besitzerwechseln wird unter der Marke nun Musik im Netz verkauft. Audiogalaxy wurde nach mehreren Relaunches und der Übernahme durch Dropbox Anfang 2013 geschlossen. Auch Kazaa und Grokster sind Internetgeschichte.
Kollektives Gedächtnis geht verloren
Zahlreiche Dienste gab es nur wenige Jahre, viele wurden aufgekauft, integriert oder ganz geschlossen. Viele mussten einfach wegen Geldmangels schließen. Bei all dem ging und geht immer ein Teil des kollektiven Gedächtnisses des Internets verloren, wie am Beispiel Geocities deutlich wird. Zwar gibt es immer wieder Initiativen, die sich bemühen, auch die schnelllebige Internetgeschichte zu konservieren, doch das gelingt nicht immer. Umso wichtiger ist es, gerade bei eigenen Websites, Blogs und in Sozialen Netzwerken selbst auf eine ausreichende Archivierung zu achten.
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07.07.13, 23:25
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#2
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Profi
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 1.655
Bedankt: 2.161
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mal vom browserkrieg abgesehen (IE war halt bei jedem windows dabei) sind die unternehmen fast immer selber schuld.
beispiele:
- begrenzungen bei AOL
- die völlig kranke werbung bei geocities
- überladene seiten/dienste bei den suchmaschinen
usw.
ok, napster und audiogalaxy wurden halt kaputtgeklagt, aber wenn mann dann sieht, was für diese kaputten unternehmen dann noch an millarden reingepumpt wurden, kann man auch nur noch den kopf schütteln
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08.07.13, 21:18
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#3
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Sechzig München
Registriert seit: Nov 2010
Beiträge: 1.312
Bedankt: 2.053
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viele haben selbst schuld. Dachten das geht immer weiter so. Dann kam das erwachen.
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Sollte einer meiner Uploads offline sein. Bitte eine PN.  Danke
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08.07.13, 23:32
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#4
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Stammi
Registriert seit: Feb 2009
Beiträge: 1.111
Bedankt: 2.926
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Zum Glück gibts noch [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
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09.07.13, 22:34
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#5
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Stammi
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 1.140
Bedankt: 589
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Zitat:
Zitat von m3Zz
Hab Altavista noch nie benutzt, auch nicht damals, als es noch kein Google gab. Was ich benutzt habe und bis heute nutze (für Crack/Serial suche): Astalavista.box.sk, die gibt es seit 1994. 
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Altavista hat nichts mit Astalavista zu tun
Ne Yahoo und co. haben einfach zu viel auf einmal gewollt, kaum hatte man Nutzer mussten 2 Tonnen Werbung auf die Seite für Kohle in die eigenen Taschen.
Netscape, hatte nie ein Geschäftskonzept und wurde für Milliarden gehandelt, wie kann man eine Firma die 0 verdient so hochpushen?
Und klar mit MS und ihrem damals nicht löschbaren IE.....
Und Napster und co. ich glaube bei 80 Millionen Nutzern wären die Werbeeinnahmen so groß gewesen das man die Musikindustrie vertörsten hätte können, wenn man ein Google Prinzip gefahren hätte, schlichte Werbung und die ersten 5 Suchergebnisse Lieder zum günstig kaufen in Top Quali
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10.07.13, 17:19
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#6
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♣ Operator ♣
Registriert seit: Aug 2011
Beiträge: 1.022
Bedankt: 1.019
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Tja, eine meiner ersten Suchmaschinen von 2001 leitet jetzt auch weiter zu yahoo...
alltheweb.com, damals die einzige Suchmaschine welche Licht in die dunklen Ecken gebracht hat. Früher war finden noch richtig schwer...
Mittlerweile ist das web so clean, kommt mir schon fast wie "Neuland" vor
Kann mich noch an Zeiten erinnern, wo ich mindestens einmal pro Surfsession zusammen gezuckt bin vor ekel, erstaunen, wut, verzückung oder sonstwas....
Passiert mir heute kaum noch. Liegt's am web oder an mir?
egal. Noch paar Jahre und du kannst Kinder ohne Filter ins web lassen ohne dir Sorgen machen zu müssen...
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"Es gibt keine Nachrichten es gibt nur die Wahrheit des Signals"
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