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Zitat von m3Zz
Ist ein großer Schritt zurück. Siehe Frankreich, der Mindestlohn ist vollkommen gescheitert.
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Leider ist für die wirtschaftlichen Probleme Frankreichs nicht der Mindestlohn schuld. Wenn dem so wäre müssten andere Länder mit Mindestlohn auch am Stock gehen. Keine Studie konnte dies empirisch belegen. Die meisten Studien, die die Schädlichkeit des Mindestlohns feststellen, bleiben streng in der Theorie.
Aber nehmen wir man an, in Frankreich ohne Mindestlohn würde Milch und Honig fließen: Trotzdem müssen diese Menschen leben und müssten beim Staat aufstocken gehen. Der Staat, der ohnehin Defizite hat, und den man ja deiner Meinung nach aushungern sollte um seinen Arbeitgeber gefällig zu sein. Schlussendliches Ziel: Aus der Daseinsvorsorge soll der Staat restlos verschwinden und Otto normal soll vollständig den Marktkräften ausgesetzt sein. Wer daran zweifelt sollte sich mal ansehen welche Rolle der böse Staat nach den Plänen des TTIP schlussendlich noch spielen soll.
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Zitat von m3Zz
Und sowieso, wo soll das zusätzliche Geld herkommen? Nehme wir eine Friseurmeisterin, die ihren eigenen Salon hat und ein paar Angestellte. Die Mehrkosten beim Lohn werden natürlich an den Kunden weitergegeben. D.h. der Kunde zahlt einfach mehr und die Friseuse, die nun 2€ mehr bekommt muss diese woanders (da sich dort auch die Preise erhöhen, dank ML) nun draufzahlen. Hat also effektiv rein gar nichts von der Lohnerhöhung. Alles im Bereich des ML und darüber hinaus wird schlicht nur teurer werden. Eine ganz logische Folge der ML-Idiotie.
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Wäre sicher richtig, aber da gibt es etwas seit der Industrialisierung das sich Produktivität nennt. Ein Mensch stellt ein Gut für viele weitere Menschen bereit. Der Aufwand für ein Gut sinkt, und damit auch der Preis. Ein Friseur lebt in dieser Gesellschaft und fragt nunmal auch Güter nach die teils sehr effizient hergestellt wurden.
Die Arbeit des Friseurs ist schon ein Sonderfall. Es gibt praktisch keine Produktivität, und die Personalkosten werden direkt auf den Preis umgelegt und ein Abwandern ist nicht möglich. Aber das ist nur ein Gut unter vielen. Andere werden verstärkt nachgefragt werden, und das ist genau der Grund warum Studien in der Realität keinen Verlust von Arbeitsplätzen durch den Mindestlohn feststellen konnten.
Es wird natürlich Unternehmen geben, die daran zerbrechen. Aber die haben lediglich von Subventionen gelebt und schlecht gewirtschaftet. Wenn die erstmal weg sind werden andere Unternehmen ihren Platz einnehmen die den Mindestlohn bezahlen können. Zu behaupten, auf die Bedienung der Nachfrage (und damit Gewinnaussichten) würden Unternehmer freiwillig verzichten war eine Bankrotterklärung der deutschen Wirtschaftsverbände.
Nebenbei wundert es mich, dass jemand der doch so gegen 'das System' eingestellt ist derart 110%ige Lobbypropaganda nachbetet. Andererseits wundert es mich nicht wenn man sieht wie viele Spins sich in den meisten Verschwörungstheorien befinden.