[Nelso]

Adelaide. Mit der Lösung einer makaberen Hausaufgabe mussten sich australische Schüler in Adelaide herumplagen. Ihre Lehrerin hat ihnen die Planung eines Terroranschlags aufgegeben. Die Zehntklässler einer Schule im Staat West-Australien sollten sich vorstellen, sie seien Terroristen.

Zudem sollten sie herausfinden, wie sie mit einer biologischen oder chemischen Waffe einen Anschlag auf eine "nichtsahnende australische Gemeinde" verüben würden, wie die Zeitung "The West Australian" berichtete. Wie und wann bringe ich am besten möglichst viele unschuldige Menschen um? So lautete laut dem Bericht die Aufgabenstellung. Auch die Wahl ihrer Opfer und die Folgen des Angriffs auf den menschlichen Körper sollten die Jugendlichen dabei erläutern. Die Hausaufgabe sollte benotet werden.

Eine Schülerin weigerte sich jedoch, die Aufgabe zu lösen - und wandte sich stattdessen an die Medien. "Wenn die Polizei diese Hausaufgaben bei jemanden finden würde, wäre man dafür wahrscheinlich verhaftet worden", erklärte die entsetzte 15-jährige Sarah gegenüber der Zeitung. Weil sie in ihrer Verwandtschaft die Auswirkungen von Terroranschlägen schon unmittelbar erfahren musste, habe sie die Aufgabe besonders berührt: "Ich konnte einfach nicht glauben, dass so etwas als Hausaufgabe aufgegeben wurde. Ein entferntes Mitglied unserer Familie ist bei dem Bombenanschlag auf Bali ums Leben gekommen und das ist etwas, was Sarah sehr stark erlebt hat", erklärte ihre Mutter im australischen Rundfunk.

Auch der Schulleiter zeigte sich dem Bericht zufolge wenig begeistert von der "kreativen" Aufgabenstellung der Lehrerin. Er habe die Hausaufgabe zurückgezogen, sobald er davon gehört habe. Bei der Lehrerin im Unterricht über aktuelle Konflikte und Terrorismus handelte es sich nach Angaben des Bildungsministeriums um eine Frau Mitte 20, die seit drei Jahren unterrichtet.

Mittlerweile hat auch die "Erfinderin" der Hausaufgabe ihr Bedauern ausgedrückt. Sie habe einen Fehler gemacht, und es tue ihr Leid, die Aufgabe nicht richtig durchdacht zu haben, wird die Lehrerin zitiert. Ihr Ziel sei es gewesen, die Schüler einen Konflikt aus der Perspektive eines Täters betrachten zu lassen.

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