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-   -   [Wirtschaft] Beispiellose Straf für Fiat Chrysler (https://mygully.com/showthread.php?t=3974125)

TinyTimm 27.07.15 18:09

Beispiellose Straf für Fiat Chrysler
 
Zitat:

Harte Bandagen für Autokonzern

Der italienisch-amerikanische Autokonzern Fiat Chrysler kommt nicht aus den Negativschlagzeilen. Kurz nachdem ein spektakulärer Auto-Hack den Autoriesen erschüttert hatte, folgte die nächste Hiobsbotschaft: Der Autohersteller muss eine Rekordstrafe von 105 Mio. Dollar (rund 95,5 Mio. Euro) an das US-Verkehrsministerium zahlen. Es handelt sich um die höchste Strafe, die die Behörde bisher verhängt hat. Es dürfte aber noch viel teurer werden für Fiat Chrysler. Der Konzern muss seinen Kunden wegen großer Schwierigkeiten bei Rückrufaktionen Hunderttausende Autos wieder abkaufen.

Rückkaufangebot an verprellte Kunden

Wegen fehlerhafter Rückrufe ist der Autohersteller Fiat Chrysler in den USA zu einer bisher beispiellosen Geldstrafe von 105 Millionen Dollar (95,5 Mio. Euro) verdonnert worden. Das italienisch-amerikanische Unternehmen einigte sich am Sonntag mit der Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) auf eine Reihe harter Sanktionen.

Die Rekordgeldstrafe ist somit nur Teil eines großangelegten Vergleichs zwischen dem Autokonzern und der US-Regierung. Deren Verkehrssicherheitsbehörde war der Frage nachgegangen, ob das italienisch-amerikanische Unternehmen verspätet auf Sicherheitsmängel reagiert hatte. In einer Anhörung hatte die Behörde dem Autohersteller unter anderem vorgeworfen, seine Kunden nicht rechtzeitig über Rückrufaktionen informiert zu haben.

http://www11.pic-upload.de/27.07.15/njxxy6rvk9q.jpg
Im Jänner präsentierte Fiat Chrysler den neuen Ram-Pick-up in Detroit

Reparaturen brachten nichts

Zusätzlich zur finanziellen Strafe muss Fiat Chrysler nun Hunderttausende Fahrzeuge wegen defekter Bauteile, die zu einem Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug führen können, zurückkaufen. Diese Auflage wird den Autohersteller voraussichtlich mehrere hundert Mio. Dollar kosten. Der Konzern muss den Angaben zufolge außerdem einen von der Verkehrssicherheitsbehörde zugelassenen Kontrolleur einstellen.

Von der Rückkaufaktion betroffen ist des Modell Ram. Der Pick-up zählt zu den Verkaufsschlagern von Fiat Chrysler. Teile der Lenkung sind defekt, was dazu führen kann, dass Fahrer die Kontrolle über den Wagen verlieren können. Weil einige Reparaturen nichts brachten, stimmte Fiat Chrysler einem Rückkauf zu, um die Autos von den Straßen zu holen, wie aus veröffentlichten Dokumenten der NHTSA hervorgeht. Demnach haben Kunden aber auch die Option, ihre Autos reparieren zu lassen.

Brandgefahr bei alten Jeeps

Ebenfalls zur Rückkaufoption gehören eine Million Jeep-Geländewagen, deren Benzintanks bei Auffahrunfällen auslaufen können. Die Benzintanks der Jeeps befinden sich hinter der Hinterachse und sind im Falle eines Auffahrunfalls kaum geschützt. Bei einem daraus resultierenden Benzinleck könnte der Wagen in Brand geraten. Die Buße werde dazu beitragen, dass die Rückrufe in der gesamten Autoindustrie verbessert werden, sagte NHTSA-Chef Mark Rosekind.

Nach tödlichen Unfällen durch defekte Airbags des japanischen Zulieferers Takata und schadhafte Zündschlösser von General Motors (GM) hatte die Behörde den Druck auf die Branche kontinuierlich erhöht. Die bisherige Rekordstrafe lag bei 70 Mio. Dollar. Sie wurde im Jänner gegen den japanischen Hersteller Honda verhängt, weil dieser Todesfälle und Verletzungen nicht bekanntgemacht hatte.

Investition in Qualität verpflichtend

Im vergangenen Jahr musste GM 35 Mio. Dollar (31,8 Mio. Euro) zahlen, weil die Opel-Mutter ihre Zündschlossprobleme, die mit mehr als 120 Todesfällen in Verbindung gebracht werden, zehn Jahre verzögert berichtet hatte. Fiat Chrysler muss 70 Mio. Dollar (63,6 Mio. Euro) in bar an Buße zahlen. Außerdem verpflichtet sich der Konzern, mindestens 20 Mio. Dollar zu investieren, um die Qualitätsanforderungen zu erfüllen, sowie zusätzliche 15 Mio., sollten die Prüfer weitere Verstöße entdecken.

Aktie auf Talfahrt

Fiat Chrysler räumte ein, keine „zeitnahen, effizienten Lösungen“ für seine Kunden angeboten und sich nicht an die Regeln der NHTSA gehalten zu haben, und zwar in drei Fällen. Untersucht hatte die Behörde insgesamt 23 Rückrufkampagnen. Zahlreiche Anleger warfen am Montag die Aktien von Fiat Chrysler aus ihren Depots. In Mailand fielen die Aktien um bis zu 3,4 Prozent auf 13,50 Euro und zählten damit im Auswahlindex zu den größten Verlierern.
Quelle: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Billig produzieren, teuer verkaufen, die Aktionäre bedienen. Wen kümmert da die Qualität der gelieferten Produkte. Und das nicht nur bei Fiat Chrysler und in der Autoindustrie.

Hazeviruz 27.07.15 20:53

Selbst die teuer produzierten Ferrari wurden mehrfach zurückgerufen, nur wurde das fast immer heimlich gemacht, sind ja auch keine großen Stückzahlen, dass es sofort auffällt.

Schnullermaske 28.07.15 05:07

Rückrufe und Rückkäufe sind zwei paar Stiefel.

Dass es nötig ist, Fahrzeuge (meist eines bestimmten Produktionszeitraums) zur Nachbesserung zurückzurufen, kann jedem mal passieren. Ferrari, Hyundai, Porsche, Renault... meist sind es nur Kleinigkeiten, die nachgebessert werden müssen, weil sie trotz ausführlichster Tests vor/während der Produktion einfach nicht aufgefallen sind.

Ein Rückkauf dagegen ist meiner Meinung nach das Eingeständnis eines Autobauers, das Modell total verhauen zu haben! Da geht es nicht um kleine Mängel ("Ooops, in der Schicht war wohl der Azubi an der Maschine!"), sondern um grundlegende Konstruktions-/planungsfehler!

Im konkreten Fall war es ja sogar tatsächlich so, dass Fiat-Chrysler nicht in der Lage war, die Probleme nachträglich zu beheben - das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Autos von vornherein - auf gut deutsch - total verbockt waren.

Naja, was ist schon viel anderes zu erwarten, wenn sich italienische Autobauer mit amerikanischen zusammentun. :rolleyes:

Und so 'ne geile Marke wie Lancia lassen sie derweil unbemerkt irgendwo verrecken...

K:Laus 28.07.15 08:40

Fiat = Fehler in allen Teilen.

TinyTimm 28.07.15 09:18

Sicher geht es dor nicht anders zu als hier: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Origami 28.07.15 11:13

Zitat:

Zitat von Schnullermaske (Beitrag 27191411)
Naja, was ist schon viel anderes zu erwarten, wenn sich italienische Autobauer mit amerikanischen zusammentun. :rolleyes:

Dein Beitrag gefiel mir richtig gut bis zu dem Punkt, an dem er Stammtischniveau annahm^^.

Schnullermaske 28.07.15 14:14

Zitat:

Zitat von Origami (Beitrag 27192659)
Stammtischniveau

Leg' mal nicht jedes Wort auf die Goldwaage! :p Mit meinem letzten Satz habe ich ja "eingestanden", dass es durchaus auch gute italienische Autos gab. Und ausgerechnet diese Marke wird von Fiat-Chrysler (FCA) quasi aufgegeben.

Immerhin versucht FCA zur Zeit, Alfa Romeo wiederzubeleben und zum Glück geschieht dies augenscheinlich, ohne die Marke zu verwässern - es werden also keine Amis mit anderem Grill gebaut werden (wie z.T. jetzt bei Lancia), sondern wirklich Autos, die nach Alfa aussehen und auch welche sind!

Zur Marke Fiat fällt mir nicht viel ein... sicherlich erfüllen der 500er und der Panda ihren Zweck, aber sind das "gute" Autos? Baut Fiat überhaupt noch weitere Modelle?

Die Amis mischen schon lange bei den Italienern mit (z.B. GM bei Alfa) und genauso lange geht es mit den italienischen Marken bergab! Die Italiener gaben nicht nur einen Teil ihrer Selbständigkeit auf, sondern haben zwei uralte Marken der Automobilgeschichte durch falsche Modellpolitik, Desinteresse und Ignoranz der Amis fast verloren!
Insofern möchte ich meine Aussage aus dem ersten Post differenzieren: ich spreche den Italienern nicht ab, brauchbare Autos bauen zu können, aber die Zusammenarbeit mit den Amis wird nicht fruchten. Die haben es nämlich noch nie geblickt, Autos für den europäischen Markt zu bauen.

Zuletzt noch eine Frage zu US-Autos: kann mir jemand ein "gutes" (kein "geiles", sondern ein "gutes"!) Auto aus US-amerikanischer Produktion nennen, das sich in Mitteleuropa etabliert hat? ;)

luluk 28.07.15 19:20

Richtig so, endlich wird mal durchgegriffen. Leider werden neuere Autos so gebaut das sie 5 Jahre halten und dann kaputt gehen.
Ich bin jetzt trotz meiner 21 Jahren beruflich schon einige Autos gefahren und am Zuverlässigsten waren der Peugeot 406 und VW Passat Bj 2004. Die Unzuverlässigsten Autos waren bei mir der Renault Fluence Z.E und der Iveco Daily. Wären der Daily nur ein paar Elektronik Fehler hatte die mal leicht beheben konnte ist der Fluence Z.E eine ständige Gefahr.
Wir hatte davon 3 Stück in der Firma die alle Neu waren, nach 5000km fiehl bei jeden die Bremsanlage aus. Insgesamt waren die 4 Monate in der Werkstatt mit dem Ergebnis das der Händler die Autos zurückgenommen hat und nicht mehr verkaufen wollte.

Zitat:

Zitat von Schnullermaske (Beitrag 27193320)
Zuletzt noch eine Frage zu US-Autos: kann mir jemand ein "gutes" (kein "geiles", sondern ein "gutes"!) Auto aus US-amerikanischer Produktion nennen, das sich in Mitteleuropa etabliert hat? ;)

Ford Mondeo, Focus und Ranger. Bei uns ist auch der Dodge RAM ziemlich beliebt.
Generell sind die AMI-Karren (so ungern ich es zu gebe) nicht schlecht. Besonders was Zuverlässigkeit angeht sind die Ford Modelle ziemlich gut.
Der Ranger z.B hat bei einen kleineren Preis den Größeren Motor und bessere Ausstattung als der Vergleichbare VW Amarok.

Wer aber ein absolut zuverlässiges Auto sucht, der kauft sich lieber einen Dacia. Vier Räder, Bisschen Stahlblech und einen Motor, da kann nicht viel kaputt gehen.

GoalBoal 29.07.15 15:34

Zitat:

Zitat von luluk (Beitrag 27194508)

Wer aber ein absolut zuverlässiges Auto sucht, der kauft sich lieber einen Dacia. Vier Räder, Bisschen Stahlblech und einen Motor, da kann nicht viel kaputt gehen.

Gut, das ist deine Meinung seit wann ist Renault Maschinen super?
Dacia ist nicht schlecht, aber Motormäßig eine einzige Katastrophe.
xi35 und Duster. Sind hochgezüchtete Powermaschinen. Natürlich gibt es auch andere Hersteller, aber trotzdem, haben Power und sind schwer, trotzdem Sie funktionieren.

Aber Fiat, Fiat hat soweit ich weis, seine eigene Motoren, und die stehen natürlich immer noch in den Kinderschuhen.

Wenn man schon bei Dogde sind.
Dogde sind reine Kraftpakete, eine Freundin hat den Nitro 4.0 / 260PS (Benzin, leider) ob man 1 oder 2 Tonnen als Hänger mit schleift, man merkt die Last nicht.
Aber trotzdem, ich kann an dem Dogde nicht viel abgewinnen. Klumpig, Fett, und das nennt man Dogde


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