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mysteryy 14.07.18 05:41

„Automatisierung droht bis zu einem Viertel der Jobs zu vernichten“
 
Zitat:

Das gute Weltkonjunktur hat in den vergangenen Jahren massiv Arbeitsplätze geschaffen. Die Managementberatung Bain & Company warnt jedoch, dass im Zeitraum bis 2030 Demographie und neue Technologien zu ökonomischen Umwälzungen führen könnten wie niemals zuvor.

Am ersten Freitag jeden Monats schauen Investoren um 14.30 Uhr gebannt auf die US-Arbeitsmarktdaten. Laut den offiziellen Zahlen brummt der US-Arbeitsmarkt. Zwar ist die Arbeitslosenquote zuletzt leicht gestiegen auf 4,0 Prozent. Damit liegt sie allerdings in der Nähe des niedrigsten Niveaus seit Jahrzehnten. Die Lage in der Euro-Zone hat sich ebenfalls deutlich verbessert, so lag die Quote zuletzt mit 8,4 Prozent auf dem tiefsten Stand seit Dezember 2008. Allerdings ist sie weiterhin viel höher als jene in den USA.

Erhebliche Verwerfungen drohen

Während viele Investoren die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts im Auge haben, hat sich die Beratungsfirma Bain & Company mit den langfristigen Perspektiven beschäftigt. Sie sind nicht gerade rosig. „Demographie, Automatisierung und die Ungleichheit (bei Einkommen und Vermögen) haben das Potenzial unsere Welt in den 2020er-Jahren und darüber hinaus dramatisch zu verändern. Das Zusammentreffen dieser Kräfte könnte zu wirtschaftlichen Verwerfungen führen, die viel größer sind als sie es in den vergangenen 60 Jahren waren“, schreiben die Analysten von Bain. „Die kommende Dekade wird geprägt sein durch ein ungewöhnlich hohes Niveau an Volatilität“, sagte Walter Sinn, Deutschlandchef von Bain & Company.

„In den USA könnte eine neue Welle von Investitionen in Automatisierung stufenweise Investitionen von bis zu acht Billionen Dollar auslösen“, betonten die Analysten der Beratungsfirma. Das würde zu einem kräftigen Anstieg der Produktivität führen, nachdem sie in den vergangenen Jahren nur sehr langsam gestiegen sei. Damit würde das Produktionspotenzial viel stärker steigen als die Nachfrage. „Die schnelle Verbreitung der Automatisierung könnte bis zu 20 bis 25 Prozent der derzeitigen Jobs vernichten – das entspricht 40 Mio. zu entlassende Arbeitnehmer – und auf die Löhne von viel mehr Arbeiter Abwärtsdruck ausüben“, so die Experten von Bain.

Wie dramatisch dies Zahl wäre zeigt ein Vergleich mit der Zeit während und nach der 2008er-Schuldenkrise. So seien zwischen Januar 2008 und Februar 2010 in den USA fast 9,0 Mio. Jobs abgebaut worden, das entsprach 6,3 Prozent aller Arbeitnehmer. „Die Automatisierung wird auf jede Branche und jede Beschäftigung unterschiedliche Auswirkungen haben.“ So könnten im Einzelhandel bis zu 70 Prozent der Vollzeitjobs wegfallen, im Gesundheitswesen seien es 25 Prozent. „Eine schnelle Automatisierung des US-Dienstleistungssektors könnte zum Beispiel zu einem Arbeitsplatzverlust führen, der doppelt oder drei Mal so schnell vonstattengehen könnte, als in vorherigen Umwälzungen“, prognostizieren die Analysten von Bain.

Automatisierung belastet 80 Prozent aller Arbeitnehmer

Ein Beispiel für die Automatisierung sie der taiwanische Auftragsfertiger Foxconn, der Produkte für Apple, Sony, Intel und Dell herstellt. Er investiere kräftig in neue Roboter und habe dadurch in einem Werk 60.000 Mitarbeiter durch Roboter ersetzt – das seien 55 Prozent der vorherigen Arbeitnehmerzahl.

Betroffen von den Folgen der Automatisierung wären vor allem Arbeiter mit mittlerem und geringem Einkommen. Hingegen könnten sich rund 20 Prozent der Arbeitnehmer, die hochqualifiziert seien, über kräftig steigende Löhne freuen. Die Automatisierung werde damit 80 Prozent aller Arbeitnehmer belasten, sei es durch Druck auf die Löhne oder gar der Gefahr des Arbeitsplatzverlustes.

Damit würde die Schere zwischen ihnen und den Geringqualifizierten weiter auseinandergehen. „Die Automatisierung birgt die Gefahr, die Ungleichheit bei den Einkommen signifikant zu erhöhen und in der Folge die Ungleichheit beim Vermögen… In den zwei größten Volkswirtschaften der Welt – den USA und China – ist die Einkommensungleichheit am oder in der Nähe des Rekordwertes. Die Automatisierung wird das wahrscheinlich noch verstärken.“

Die Experten von Bain haben daher eine eindringliche Warnung. „Eine ungebremste Zunahme der Einkommensungleichheit birgt das Risiko, im Laufe der Zeit das Wirtschaftswachstum abzuwürgen.“
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„Der Gerät wird nie müde, der Gerät schläft nie ein, der Gerät ist immer vor der Chef im Geschäft und schneidet das Dönerfleisch schweißfrei.“ ^^

Caplan 14.07.18 07:22

Das es eines Irgendwas bedarfs, zu sehen oder zu erklaeren was kommen wird?!
Hier Brain und Dingenskirchen..
Wenn Sie sich schon die Zeit totschlagen aufzuarbeiten , was abesehbar ist..dann sollten sie die Zahl mit 4 multiplizieren, denn das wird der ~ tatsaechliche Umstand sein, den es zu beklagen gibt.Auch das weiss man schon seit der Zeitrechnung von Automatisierung.

betaalpha 14.07.18 09:52

Und was schlagen Managementberatung Bain & Company vor, wie wir damit umzugehen haben? Abwarten und Tee trinken? Aufrüsten und schießen üben?

MotherFocker 14.07.18 10:03

Dafür werden die hochgepriesenen Unternehmensberater (neudeutsch: Consulting....) immer mehr.

Da wird für relativ Nichts viel zu viel Geld verbraten. Ich kann das bei uns in der Firma seit Jahren beobachten. Da wird durch Consulter jede Menge optimiert und verschlimmbessert. Hauptsache sie kosten viel Geld. In der Chemiebranche zwar nicht wirklich wichtig, aber immer auf dem Rücken der Arbeiter.

Die Rendite muss schliesslich stimmen ;)

Der CEO sagt dann medienwirksam, dass Einsparungen und Stellenabbau ein Gewinn für ALLE "stakeholder" ist. In Wahrheit meint man aber "shareholder" ^^

ash2 14.07.18 10:12

Das mehr als jeder vierte Job wegfällt war schon vor 3 Jahren bei ZDFinfo zu sehen.In der Doku ging es um die Digitalisierung und den Wegfall der Arbeitsplätze.Bis 2025 fallen ca. 40% aller von Menschen erbrachten Leistungen in der Wirtschaft weg.
Nicht wirklich was neues oder liebe Focusredoktion.

MunichEast 14.07.18 10:38

Das ist aber ein völlig normaler Prozess. Die Fließbandfertigung war der erste Schritt und in Zukunft werden immer weniger Menschen für Arbeit gebraucht. Die sinkende Bevölherungszahl würde das mittragen, jedoch führt ein Bevölkerungsrückgang zu bekannten anderen Problemen.

Das politische Ziel ist eine Bevölkerungszunahme, die jedoch im Gegensatz zur Abnahme der Arbeitsplätze steht. Was nun ?

B345T 14.07.18 13:24

Wer nicht bereit ist sich weiter zu entwickeln wird auf der Strecke bleiben. Das gilt gleichermassen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Gott sei Dank gibt es noch das goldene Handwerk dass der Industrie in punkto Flexibilität 2 Schritte vorraus ist.

bambamfeuerstein 14.07.18 13:59

es gibt märchen, die werden alle paar jahre erzählt:
- papierloses büro
- der pc stirbt bald aus
- jeder fährt bald selbstfahrende autos

uuuuund

- roboter vernichten arbeitsplätze


und es stimmt immer noch nicht:
arbeitsplätze werden einfach nur verlagert, neue branchen entwickeln sich und schaffen wiederum neue arbeitsplätze.

und wer schonmal einen kr 1000 titan aus der nähe gesehen hat wird auch verstehen, wieso der nicht einfach so mal von anderen kukas gebaut werden kann


kr 1000 titan: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

shaunderzombie 14.07.18 14:05

Nicht nur Taxi und busfahrer könnten arbeitslos werden.

Nach Richard David Precht, Philosoph, könnten wir auch auf Mio Autos verzichten. Anstatt ein eigenes Auto halt carsharing.
Heutzutage stehen Autos über den Tag verteilt länger rum als zu fahren.

Darauf muss sich die autoindustrie einstellen und natürlich alle zulieferer.

B345T 14.07.18 16:08

Zitat:

Zitat von bambamfeuerstein (Beitrag 32395403)
...arbeitsplätze werden einfach nur verlagert, neue branchen entwickeln sich und schaffen wiederum neue arbeitsplätze.

Damit magst du schon Recht haben, dennoch braucht es in der Automatisierung qualifiziertes, intelligentes Fachpersonal. Wer soll diesen Anforderungen entsprechen ? Man sieht ja was von den Schulen abgeht :confused:

MunichEast 14.07.18 16:49

Man sieht heute schon das für geringqualifizierte eine Teilnahme am Arbeitsmarkt schwierig ist. Nicht jeder tolle und hart arbeitende Mensch ist für ein Studium geeignet.

mysteryy 14.07.18 16:54

Und nicht jeder hochqualifizierte für harte Arbeit..

B345T 14.07.18 17:05

Zitat:

Zitat von mysteryy (Beitrag 32396421)
Und nicht jeder hochqualifizierte für harte Arbeit..

Da ist was dran ...

Silent Rob 14.07.18 17:11

Vorhandene Kräfte auf der Ebene der Facharbeiter werden sich zwangsläufig z.B. zur Fachkraft - Automatisierungstechnik/Industrieroboter weiterbilden müssen.

Caplan 15.07.18 13:55

Nur, die Relation von denen die Service leisten werden zu denen die aus den Hallen verschwunden sein werden ist erheblich undeckungsgleich.
Es wirsd, ohne neue Gefilde zu ergruenden, dauerhaft nicht zu besseren Verhaeltnissen fuer die MEHRHEIT.

Das papierlose Office ist uebrigens schon deutlich auf dem Vormarsch, wenn auch mit erheblicher Verzoegerung., da nur einmal anbei.
Und ja ...unser Wirtschaftsleistung sinkt parallel, weil nun 20 % des Tages mit einscannen von Dokumenten passieren..)) zur Zeit jedenfalls noch..
Dafuer wird auch kein extra personal eingestellt..das macht man ..nebenher...muss ja alles dokumentiert sein.


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