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Afghanistan: Taliban greifen Kabul an - und lassen wohl Gnade walten

+++ 10.00 Uhr: Die Taliban haben einen Angriff auf die afghanische Hauptstadt Kabul gestartet. Das berichtet das Innenministerium am Sonntagmorgen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sind die Außenbezirke der Stadt die ersten Angriffspunkte der radikal-islamischen Organisation. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet zudem, dass Taliban-Anführer offenbar verlauten ließen, dass man keine Gewaltexzesse wolle. Wer flüchten wolle, habe die Möglichkeit dazu, hieß es.

Dennoch sei in Kabul sporadisches Gewehrfeuer zu hören, berichten Augenzeugen. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Taliban starten Angriff auf afghanische Hauptstadt
Sie haben bereits fast das ganze Land unter ihrer Kontrolle, jetzt rücken die Taliban nach Angaben des Innenministeriums auf Kabul vor - der Angriff erfolgt demnach von allen Seiten.

In Afghanistan haben die Taliban nach Angaben des Innenministeriums den Angriff auf die Hauptstadt Kabul gestartet. Die Islamisten stießen von allen Seiten vor, teilte das afghanische Ministerium mit. Nach SPIEGEL-Informationen befinden sich die Kämpfer derzeit noch in den Außenbezirken, ein Vordringen bis in die Stadt dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein. Ein Widerstand der afghanischen Truppen sei nicht erkennbar.

In einer Erklärung, die am frühen Morgen über die offiziellen Kanäle der Taliban verbreitet wurde, hatte die politische Führung die Kämpfer noch aufgefordert, nicht nach Kabul einzumarschieren. Vielmehr liefen Verhandlungen über eine friedliche Übergabe der Stadt an die Taliban-Milizen, damit es keine Toten gebe. Die Taliban-Führung mahnte zudem, die Kämpfer am Boden sollten keine Rache an Mitgliedern der Regierung oder der Armee nehmen. »Wir wollen, dass alle Afghanen eine gute Zukunft in einem islamischen System und mit einer verantwortungsvollen und von allen akzeptierten Regierung haben«, so das Ende der Erklärung, die offenbar von der politischen Führung der Taliban verfasst wurde, die sich in Katar befindet. ​

»Safe Houses« für internationale Mitarbeiter

Aus Sicherheitskreisen heiß es, dass sich alle internationalen Mitarbeiter wie Diplomaten und Entwicklungshelfer in sogenannten »Safe Houses« verbarrikadiert hätten und meist in Bunkern abwarteten, wie sich die Lage entwickelt. Ein Nato-Vertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass mehrere EU-Mitarbeiter an einen sicheren Ort in Kabul gebracht worden seien.

Die USA haben bereits in den vergangenen Stunden mit der Evakuierung ihrer Botschaft in der afghanischen Hauptstadt Kabul begonnen. Über der US-Botschaft waren immer wieder Militär-Helikopter zu sehen, die offenbar das Personal abholten. Auch gepanzerte Geländewagen von Diplomaten wurden dabei beobachtet, wie sie das Gebiet um die Botschaft verließen. Die US-Regierung bestätigte die Maßnahmen zunächst nicht offiziell.

Auch Deutschland will Mitarbeiter der diplomatischen Vertretung und deutscher Hilfsorganisationen sowie einheimische Helfer möglichst schnell ausfliegen. Die Bundeswehr bereitet dazu einen eiligen Evakuierungseinsatz vor. Der rasante Vormarsch der Taliban stellt gleich mehrere Regierungen vor logistische Herausforderungen: Noch letzte Woche hieß es in einer Einschätzung der US-Geheimdienste, Kabul könne den Angriffen der Taliban mindestens drei Monate lang standhalten.
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Wie erwartet und viele der einheimischen Ortskräfte unseres deutschen Einsatzes sind noch im Land, vor Ort. Ein Skandal das Menschenleben durch unsere Regierung gefährdet werden !