Belgien: Umstrittener Chemikalienexport nach Syrien
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Ein belgisches Unternehmen hat einem Medienbericht zufolge 2014 und 2015 die Chemikalie Isopropanol nach Syrien geliefert.
Das Pikante an dem Geschäft: Auch wenn Isopropanol an sich für Reinigungs- und Lösungsmittel verwendet wird, handelt es sich auch um eine mögliche Zutat zur Herstellung des Nervengases Sarin.
Aus diesem Grund gibt es für Isopropanol mit einem Reinheitsgrad von über 95 Prozent seit 2013 Ausfuhrbeschränkungen. Die für einen Export nach Syrien seitdem notwendigen Sondergenehmigungen habe es möglicherweise aber nicht gegeben, berichtetet das Nachrichtenmagazin „Knack“ gestern.
„Laufende juridische Prozedur“
Den Angaben zufolge werde wegen fehlender Papiere gegen insgesamt drei Unternehmen ermittelt. Der zuständige Finanzminister Johan van Overthveldt bestätigte gegenüber dem Sender VRT „eine laufende juridische Prozedur“.
„Knack“ verwies auch auf UNO-Statistiken, die Belgien offenbar als einziges EU-Land listen, das nach 2013 noch Isopropanol nach Syrien exportiert habe - die nun für Schlagzeilen sorgenden Lieferungen waren somit unter Umständen durchaus bekannt.