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25.09.15, 18:11
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Legende
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Strafverfahren gegen Blatter eröffnet
Zitat:
Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt
Einen Paukenschlag hat es am Freitag in der Korruptionsaffäre des Fußballweltverbandes (FIFA) gegeben. Die Bundesanwaltschaft in der Schweiz ermittelt jetzt auch gegen FIFA-Präsident Joseph Blatter und hat gegen den 79-jährigen Schweizer ein Strafverfahren „wegen des Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung“ und Veruntreuung eröffnet. Blatter wurde „als Beschuldigter“ einvernommen, UEFA-Präsident Michel Platini „als Auskunftsperson“.
Als „Beschuldigter“ vernommen
Nach der schwärzesten Stunde des Fußballweltverbandes (FIFA) steht nun endgültig auch Joseph Blatter voll im Visier der Staatsanwaltschaft. Die Schweizer Behörden eröffneten am Freitag „wegen des Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung“ und Veruntreuung ein Strafverfahren gegen den FIFA-Präsidenten. Damit könnten Blatter bis zu fünf Jahre Haft drohen.
Der skandalerprobten FIFA droht mit dem neuerlichen Tiefpunkt im Korruptionsskandal der vollkommene Sturz ins Chaos. Nach einer Sitzung des FIFA-Exekutivkomitees wurde Blatter noch am Verbandssitz von Vertretern der Schweizer Bundesanwaltschaft „als Beschuldigter“ vernommen. Dabei geht es auch um einen früheren Deal mit UEFA-Präsident Michel Platini.
Auch Platini befragt
Mit Unterstützung der Bundeskriminalpolizei durchsuchten die Ermittler die FIFA-Zentrale und das Büro von Blatter, dabei wurden Daten sichergestellt. Platini, Chef der Europäischen Fußballunion (UEFA), wurde zudem „als Auskunftsperson“ befragt.
Es bestehe der Verdacht, dass Blatter 2005 mit dem Karibischen Verband und dessen Präsident Jack Warner einen für die FIFA ungünstigen Vertrag abgeschlossen habe, teilte die Schweizer Bundesanwaltschaft mit. Zudem soll der 79-jährige Schweizer 2011 eine „treuwidrige Zahlung“ von zwei Millionen Schweizer Franken an seinen früheren Intimus Platini geleistet haben. Dabei sei es um geleistete Dienste zwischen Jänner 1999 und Juni 2002 gegangen.
Die FIFA wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. „Wir werden keine weiteren Kommentare abgeben, da es eine laufende Ermittlung ist“, lautete die Standardantwort. Man werde aber weiter mit den Schweizer Behörden kooperieren. Man habe bisher alle Forderungen nach Dokumenten, Daten und anderen Informationen erfüllt, teilte die FIFA in einer Presseerklärung mit. „Wir werden dieses Level der Kooperation während der Ermittlungen fortsetzen.“
Pressetermin kurzfristig geplatzt
Kurz zuvor hatte Blatter nach der zweitägigen Sitzung des FIFA-Exekutivkomitees auf dem Zürichberg zunächst seinen mit Spannung erwarteten Auftritt vor der Weltpresse in letzter Sekunde platzen lassen. 150 Minuten danach klärte die Bundesanwaltschaft die mysteriöse Situation auf. Für Blatter gelte wie für alle Beschuldigten die Unschuldsvermutung, teilte die Behörde mit.
Valcke-Mailverkehr untersucht
Erst vor einer Woche war der langjährige Blatter-Vertraute Jerome Valcke als FIFA-Generalsekretär suspendiert worden. Der Franzose wurde nach „einer Reihe von Vorwürfen“ von der FIFA vorläufig seines Amtes enthoben. Gegen den Franzosen wurden Korruptionsanschuldigungen im Zusammenhang mit der Vergabe von Ticketkontingenten laut, er wies diese zurück. Nach einer Hängepartie gewährte die FIFA am Donnerstag der Staatsanwaltschaft der Schweiz Einblick in Valckes Mailverkehr.
Dieser sei beim Treffen der FIFA-Regierung aber „nur ganz kurz ein Thema“ gewesen, berichtete der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Wolfgang Niersbach, am Freitag nach der Sitzung in Zürich. „Das muss man verstehen, es stehen die Anschuldigungen im Raum und auf der anderen Seite das klare Statement, dass diese Anschuldigungen falsch sind. Es gilt die Unschuldsvermutung, es ist ein laufendes Verfahren“, sagte Niersbach.
WM-Programm für 2022 fixiert
Valcke hatte bereits neben Blatter gefehlt, als dieser sich zuletzt vor gut zwei Monaten den Medien gestellt hatte und von einem Komiker mit Dollar-Noten beworfen worden war. Nun kam es erst gar nicht zu einem weiteren Blatter-Auftritt. Stattdessen verschickte der Weltverband lediglich eine Mitteilung mit Ergebnissen des Treffens des FIFA-Exekutivkomitees. Die Resultate sind äußerst dünn: Der Beginn der umstrittenen WM in Katar wurde auf den 21. November 2022 terminiert. Damit dauert das Turnier wie erwartet nur 28 Tage.
Ansonsten blieb die Exekutive viele Antworten schuldig: Die geforderte Transparenzreform für die Arbeit der FIFA-Ethikhüter lässt weiter auf sich warten. Den Antrag der unabhängigen Ethikkommission, die Öffentlichkeit über laufende Verfahren informieren zu dürfen, begrüßte das Exekutivkomitee zwar „prinzipiell“, allerdings wurde die angestrebte Änderung der Verschwiegenheitsklausel an die Kommission für rechtliche Angelegenheiten zur „Beratung“ weitergegeben. Das Exekutivkomitee hätte die Änderung auch selbst beschließen können. Würde der Paragraf 36 des FIFA-Ethikcodes aufgehoben, könnte die Untersuchungskammer der Ethikkommission beispielsweise erklären, ob auch gegen Platini Ermittlungen laufen.
Auch im Reformprozess gab es keine neuen Erkenntnisse. Ein konkretes Vorschlagspaket soll dem Exekutivkomitee erst nach zwei weiteren Treffen des Reformgremiums vorgelegt werden, berichtete Niersbach. „Da erwartet man von außen jetzt sicherlich ein Stück mehr“, sagte der DFB-Chef. „Aber es gibt keine Alternative, als mit kühlem Kopf diesen Weg jetzt zu beschreiten.“
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Chronologie der FIFA-Affaire: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Zitat:
Die Pressemitteilung im Wortlaut
Die Bundesanwaltschaft in der Schweiz hat in der Korruptionsaffäre des Fußballweltverbandes (FIFA) jetzt auch gegen FIFA-Präsident Joseph Blatter ein Strafverfahren eröffnet. Das Statement „Strafverfahren gegen FIFA-Präsident eröffnet“ der Behörde im Wortlaut:
Bern, 25.09.2015
Die Bundesanwaltschaft der Schweiz hat gegen den Präsidenten der Federation Internationale de Football Association (FIFA) ein Strafverfahren wegen des Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung sowie - eventualiter - wegen Veruntreuung eröffnet.
Das Verfahren der Bundesanwaltschaft gegen Joseph Blatter wurde am 24. September 2015 eröffnet wegen des Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung (Art. 158 StGB) und - eventualiter - wegen Veruntreuung (Art. 138 StGB).
Es besteht dabei einerseits der Verdacht, dass Joseph Blatter am 12. September 2005 mit der Caribbean Football Union (deren Präsident Jack Warner war) einen für die Federation Internationale de Football Association (FIFA) ungünstigen Vertrag abgeschlossen hat.
Andererseits besteht der Verdacht, dass Joseph Blatter auch bei der Umsetzung des Vertrages in Verletzung seiner Treuepflichten gegen die Interessen der FIFA resp. der FIFA Marketing & TV AG verstossen hat.
Zudem wird Joseph Blatter eine treuwidrige Zahlung von CHF 2 Mio. im Februar 2011 an Michel Platini, Präsident der Union of European Football Associations (UEFA), zu Lasten der FIFA vorgeworfen, angeblich für die zwischen Januar 1999 und Juni 2002 geleisteten Dienste.
Joseph Blatter wurde am 25. September 2015 von Vertretern der Bundesanwaltschaft der Schweiz im Anschluss an eine Sitzung des Exekutiv Komitees der FIFA als Beschuldigter einvernommen.
Michel Platini wurde gleichzeitig als Auskunftsperson (Art. 178 StPO) von Vertretern der Bundesanwaltschaft einvernommen.
Die Bundesanwaltschaft führte zudem am 25. September 2015 mit Unterstützung der Bundeskriminalpolizei (BKP) eine Hausdurchsuchung bei der FIFA in Zürich durch. Dabei wurde auch das Büro des FIFA-Präsidenten durchsucht und Datenmaterial sichergestellt.
Für den Präsidenten der FIFA, Joseph Blatter, gilt wie für alle Beschuldigten die Unschuldsvermutung.
Die Bundesanwaltschaft wird keine zusätzlichen Informationen erteilen, weder auf schriftliche noch auf telefonische Anfragen.
Andre Marty, Informationschef Bundesanwaltschaft.
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