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03.08.11, 18:34
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Husni Mubarak. Nur ein kurzer Prozess
Zitat:
Kaum hatte der Prozess gegen den früheren ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak begonnen, wurde die Verhandlung verlegt. Am 15. August soll der Prozess gegen Mubarak in Kairo fortgesetzt werden.
Der Prozess gegen den früheren ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak ist am Mittwoch wenige Stunden nach Beginn vertagt worden. Am 15. August soll die Verhandlung fortgesetzt werden, wie das Gericht in Kairo erklärte. Bis dahin soll Mubarak in einem Militärkrankenhaus in der Nähe der Hauptstadt untergebracht und von einem Onkologen betreut werden. Bereits seit Monaten gibt es Gerüchte, dass der 83-Jährige an Krebs erkrankt ist. Der Prozess gegen Mubaraks Mitangeklagte soll am (morgigen) Donnerstag fortgeführt werden.
Mubarak verfolgte den Prozessauftakt von einer Krankenliege aus. Seine wegen Korruption mitangeklagten Söhne standen an seiner Seite. Die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen wies Mubarak zurück. Die Anklage wirft ihm Korruption vor. Außerdem soll er für den Tod von Demonstranten während des Volksaufstands verantwortlich sein.
Für viele Ägypter war der live im Staatsfernsehen übertragene Prozessauftakt ein wichtiger Moment – nach 29 Jahren unumschränkter Macht lag der Mann, unter dessen Herrschaft Gegner zu Tode gefoltert wurden, die Korruption aufblühte, die Armut immer weiter um sich griff und das politische Leben zu einem Stillstand kam, hilflos vor den Augen des ganzen Landes in einem Krankenbett vor einem Gericht, das ihn zum Tode verurteilen könnte. Es war das erste Mal seit seinem Abgang Anfang Februar, dass Mubarak wieder in der Öffentlichkeit zu sehen war.
Viele glaubten nicht daran, dass der Militärrat, der die Macht im Land übernommen hat, einen seiner eigenen Leute vor Gericht stellen würde. Immerhin war Mubarak zum Zeitpunkt seiner Machtergreifung 1981 Chef der Luftwaffe. Mit dem Beginn der Verhandlung haben die Generäle jedoch eine der Hauptforderungen der Revolutionäre erfüllt.
„Der Traum der Ägypter“
„Das ist der Traum der Ägypter, ihn so zu sehen: Gedemütigt, wie er uns die letzten 30 Jahre gedemütigt hat“, sagte Ghada Ali, Mutter einer 17-Jährigen, die bei den Protesten in Alexandria erschossen wurde. „Ich will sehen, wie ihre Herzen explodieren, so wie das Herz meiner Tochter durch ihre Kugel explodiert ist“, sagte Ali der Nachrichtenagentur AP.
Im Gerichtssaal wurde die Anklage verlesen. Gemeinsam mit seinem damaligen Innenminister wird Mubarak die „absichtliche und vorsätzliche Tötung von friedlichen Demonstranten“ vorgeworfen. Mubarak soll der Anklage zufolge den Einsatz scharfer Munition genehmigt haben. Außerdem wird ihm und seinen Söhnen zur Last gelegt, dass sie von einem Geschäftsmann Geschenke im Gegenzug dafür erhalten hätten, dass sie ihm bei einem Landgeschäft mit dem Staat einen guten Preis garantierten.
Welche Emotionen der Prozess auslöst, wurde vor dem Gebäude deutlich, in dem das Verfahren gegen den Ex-Präsidenten in einem zum Gerichtssaal umgebauten Vorlesungsgebäude einer Kairoer Polizeiakademie stattfand. Einst trug die Akademie Mubaraks Namen. Es kam zu Tumulten zwischen Mubarak-Gegnern und -Anhängern. Mit Schilden bewaffnete Bereitschaftspolizisten versuchten, die beiden Lager auseinanderzuhalten, die sich gegenseitig mit Steinen und Flaschen bewarfen. 53 Personen wurden offiziellen Angaben zufolge leicht verletzt.
Mubarak am Prozessmorgen aus dem Krankenhaus eingeflogen
Mubarak war am Morgen mit einem Hubschrauber aus dem Badeort Scharm el Scheich eingeflogen worden, wo er zuletzt in einem Krankenhaus behandelt wurde und unter Bewachung stand. In den Gerichtssaal wurde der sichtlich geschwächte Angeklagte auf einer Krankenliege geschoben. Nach Wochen, in denen es geheißen hatte, Mubarak liege im Koma, sei unfähig zu sprechen und weigere sich zu essen, sah er weniger schwach aus, als viele erwartet hatten. Trotz aschfahler Gesichtsfarbe und roten Ringen unter den Augen war er wach und wirkte aufmerksam.
Den Prozess verfolgt Mubarak von einem eigens errichteten Käfig aus, wie er in Ägypten für Angeklagte üblich ist. Dabei leisteten ihm seine neun Mitangeklagten Gesellschaft. Außer seinen Söhnen Gamal und Alaa sowie dem ehemaligen Innenminister Habib el Adli saßen sechs hochrangige Polizeioffiziere im Anklagekäfig. Vertagt wurde nur der Prozess gegen Mubarak und seine Söhne. Das Verfahren gegen Adli und die sechs Polizisten soll am (morgigen) Donnerstag fortgesetzt werden.
Im Falle einer Verurteilung im Zusammenhang mit der Tötung von Demonstranten droht Mubarak und seinen Mitangeklagten die Todesstrafe.
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