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myGully |
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20.06.11, 13:38
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#1
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Suppen Moderator
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 7.000
Bedankt: 8.066
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Alices letzte Wünsche: Todkranke 15-Jährige bloggt
Zitat:
Jetzt unterstützt sie sogar der Premierminister in ihrem Kampf gegen den Krebs. Auch er habe den Blog von Alice besucht, verkündete David Cameron jüngst im britischen Unterhaus. Was die todkranke 15-Jährige auf ihrer Seite schreibe, habe ihn zutiefst berührt. Er kenne Alice nicht persönlich, aber er bewundere ihren Mut. Er werde alles daran setzen, damit der erste Punkt auf ihrer Wunschliste in Erfüllung gehe und sich so viele Knochenmarkspender wie möglich registrieren ließen, versprach der Premier. Stille. Da stand sie plötzlich im Raum, die Angst eines todkranken Mädchens.
Alice leidet an Morbus Hodgkin, einer eher seltenen Form des Lymphdrüsenkrebs. Die Krankheit äußert sich in geschwollenen Lymphknoten, Fieber und Gewichtsverlust. Die Heilungschancen gelten als relativ hoch – nicht jedoch im Fall von Alice. Sie war elf Jahre alt, als die Krankheit in ihr Leben brach. Seither hat sie zahlreiche Chemotherapien und Bestrahlungen über sich ergehen lassen – ohne nennenswerten Erfolg. Auch die Hoffnungen auf eine Stammzellen bildende Knochenmarkspende haben sich zerschlagen. Zwar haben die Ärzte einen 20-jährigen Mann als geeigneten Spender gefunden, doch eine Transplantation sagten sie in letzter Sekunde wieder ab. Es heißt, Alices Blutwerte seien zu schlecht.
Die Nachricht kam einem Todesurteil gleich. Alice blickt der Realität ins Gesicht. Sie macht sich und ihren Freunden nichts mehr vor. "Es sieht nicht so aus, als ob ich diesen Kampf gewinnen könnte", schreibt sie in ihrem Blog. "Der Krebs frisst sich durch meinen Körper."
Es ist keine Anklage, sie konstatiert das mit einer Nüchternheit, die Außenstehende erschreckt. Sie hat eine Liste der Punkte aufgeschrieben, die sie unbedingt noch erledigen will, bevor sie gehen muss. Mit Haien schwimmen oder ein Konzert ihrer Lieblingsband Take That besuchen, Wale beobachten oder sich die Haare machen lassen. Solche Dinge eben. Träume eines Teenagers. Für den Hintergrund ihrer Internetseite hat sie eine grüne Frühlingswiese unter blauem Himmel gewählt. Drei Pusteblumen verstreuen ihre Schirmchen in alle Himmelsrichtungen – und damit auch die Botschaft der 15-Jährigen. Alice, suggeriert die Homepage, denkt nicht nur an sich, sie denkt auch an ihre Leidensgenossen. Sie möchte die öffentliche Anteilnahme an ihrem Schicksal nutzen, um all denen zu helfen, die ebenfalls unter dem Morbus Hodgkin leiden, der dritthäufigsten Krebsart bei Kindern, nach Leukämie und Hirntumoren. Sie will die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass die Liste mit potenziellen Knochenmarkspendern bei weitem noch nicht ausreicht.
Spätestens seit der Rede des britischen Premierministers weiß es jetzt die ganze Nation. Ob in der Boulevardpresse, im Fernsehen oder bei Twitter: Überall spricht man über das Mädchen, das als seinen Beruf angegeben hat: hauptberufliche Krebsbekämpferin. Ihre tödliche Krankheit ist zum Politikum geworden – und ihr Abschied von der Bühne des Lebens zum Stoff für eine Seifenoper.
Sterben und Trauern in der Öffentlichkeit – in Großbritannien kennt man das schon. Am Anfang war der Tod von Lady Di. Als sie 1997 auf der Flucht vor Paparazzi tödlich verunglückte, kippten Fans ganze Berge von Devotionalien vor den Kensington Palast. Seither haben Seelsorger auf der Insel beobachtet, ist Trauer öffentlicher geworden – und die Grenze zwischen Kontemplation und dem Bedürfnis zur Selbstdarstellung fließend. Zuletzt nahm die Nation Anteil am Schicksal der krebskranken Jade Goody. Niemand hatte das eigene Sterben so effektvoll in den Medien inszeniert wie die ehemalige Teilnehmerin an der Reality-TV-Show "Big Brother". 2009 starb sie den Tod auf dem Boulevard.
Ein ähnliches Schicksal , so scheint es, steht jetzt Alice Pyne bevor. Und das, obwohl sie sich im Gegensatz zu Jane Goody gar nicht selber ins Rampenlicht gedrängt hat. Erst am 6. Juni wurde die Internetseite der Tochter eines Produktmanagers freigeschaltet. Es sei nicht ihre Idee gewesen, verrät sie in ihrem Blog. Aber ihre Mutter habe sie davon überzeugt. Es gehe doch darum, das Beste aus dem Leben herauszuholen. Und da es noch so viele Dinge gebe, die sie gerne noch erleben würde, habe sie eben diese Liste veröffentlicht – eigentlich nur für sich und ihre Freunde. Das Echo habe sie überwältigt. Bislang registrierte der Server rund 300 000 Zugriffe auf den Blog. Besucher wünschen ihr Kraft, bieten ihre Hilfe an oder beschreiben ihre eigene Leidensgeschichte als Angehörige eines Krebskranken. Man bekommt eine Gänsehaut, wenn man solche Geschichten liest. Sie sollen Mut machen. Doch wie wirken sie auf ein Mädchen, das seine letzten Reserven mobilisiert, um dem Leben noch einen Rest Spaß abzuringen?
Ihre Kräfte schwinden, Alice versucht erst gar nicht, das zu verhehlen. Ob sie es zu dem Take-That-Konzert schaffe, wisse sie noch nicht. Und auch den Vorsatz, jede einzelne Mail zu beantworten, habe sie verworfen, schreibt sie. Wer will, kann zwischen den Zeilen herauslesen, dass ihr der Rummel um ihre Person langsam über den Kopf wächst. Dabei war der Effekt wohl beabsichtigt. Darauf lässt der Name ihrer Liste schließen. "Bucket List" hat sie die Familie Pyne nach einem gleichnamigen Hollywood-Film genannt. Der Film erzählt die Geschichte zweier todkranker Männer, die zu einer letzten Reise aufbrechen, um sich Träume zu erfüllen. Keine Frage: Hollywood hat auch Regie geführt im Fall Alice. Es gibt Medienpsychologen, die das bedenklich finden.
"Eltern sollten sich vorher überlegen, was es für ein Kind bedeutet, wenn es plötzlich von wildfremden Menschen angesprochen wird", sagt Petra Sandhagen, Medienpsychologin von der Technischen Universität (TU) Braunschweig. Dazu ist es jetzt in diesem Fall zu spät. Aber Alice hieße nicht Alice, wenn sie das Spiel nicht bis zum Ende mitspielen würde. Tapfer lächelnd versichert der todkranke Teenager: "I feel a very lucky girl." Ich fühle mich wie ein glückliches Mädchen.
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Ihr Blog: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Weiss nicht ob ihr den kennt, ist aber wirklich recht.. schwer .. zu lesen, wenn man da bedenkt, das das Mädel wohl bald nicht mehr lebt.
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20.06.11, 14:10
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#2
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Banned
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 483
Bedankt: 944
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Traurig, einfach verdammt traurig
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20.06.11, 15:11
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#3
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Banned
Registriert seit: Nov 2010
Ort: Kunterbuntes Haus.
Beiträge: 385
Bedankt: 141
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Ja solche armen Menschen tuhen mir echt leid  Ich hoffe sie hat noch soviel Spaß wie möglich!
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20.06.11, 15:26
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#4
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Newbie
Registriert seit: Jan 2011
Beiträge: 70
Bedankt: 95
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genau das gleiche hab ich mir auch gedacht mdgeist84 !!!
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20.06.11, 15:44
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#5
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Profi
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 1.818
Bedankt: 1.593
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Tapfer tapfer dass sie so damit umgeht. Aber was hat man schon für Wahl bei sonem Schicksal außer es zu "akzeptieren"...
Aber wie schon erwähnt hat man natürlich bei soner nachricht immer im hinterkopf dass die sich einmischenden Politiker das gut als PR nutzen.
Und letzendlich ist auch sie nur eines von vielen Opfern....
Naja hoffen wir dass es bald weitere Fortschritte in der Medizin gibt
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20.06.11, 18:16
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#6
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Banned
Registriert seit: Jun 2011
Beiträge: 36
Bedankt: 17
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Man ist einfach so hilflos.
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