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15.04.10, 14:45
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#1
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vivre et laisser vivre.
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Mutter schickt Adoptivkind nach Russland zurück
Zitat:
"Ich will nicht mehr Mutter dieses Kindes sein"
Immerhin Süßigkeiten und ein paar Malstifte hatte der siebenjährige Artyom Sawejew in seinem Rücksack, als er von einem Unbekannten am russischen Bildungsministerium abgeliefert wurde. Ach ja, und einen maschinengeschrieben Brief seiner amerikanischen Adoptivmutter, in dem die russische Regierung nach Angaben der Behörden aufgefordert wurde, die Adoption rückgängig zu machen.
Dieses Anliegen konnte die Frau aus dem US-Staat Tennessee Russlands zuständigen Stellen nämlich nicht persönlich vortragen, da sie Artyom mutterseelenallein nach Moskau zurückgeschickt hatte: Der siebenjährige Junge wurde in Washington in ein Flugzeug gesetzt und kam dann in Moskau an, wo er von einem vorab bezahlten Mann in Empfang genommen und dann samt seinem Pass dem Ministerium 'zugestellt' wurde.
Die Gründe für Artyoms Rückkkehr nach Russland erläuterte die Frau in jenem Brief im Rucksack des kleinen Jungen: "Dieses Kind ist psychisch instabil, gewalttätig und hat ernste psychopathische Probleme", schrieb die 34-jährige Krankenschwester Torry Hansen. Sie habe um ihr eigenes Leben, das ihrer Familie und ihrer Freunde gefürchtet: "Es tut mir leid es zu sagen, aber ... ich will nicht mehr Mutter dieses Kindes sein."
Medwedew: "Ungeheuerliche Tat"
Die Mutter von Torry Hansen, Nancy Hansen, fand noch deutlichere Worte. Artyom, in den USA Justin genannt, "spuckte und trat um sich und bedrohte die Menschen in seiner Umgebung", schilderte sie dem Sender CNN. So habe Justin eine Liste von Personen aufgestellt, die er töten wolle, darunter seine Adoptivmutter. Das Fass lief über, so 'Großmutter' Nancy, als der Junge in seinem Zimmer Papier angezündet habe: "Ich fürchtete um das Leben meiner Tochter und der gesamten Familie."
So handelte Nancy kurz entschlossen, brachte das Kind nach Washington und setzte es in ein Flugzeug. Zuvor hatte sie nach eigenen Angaben per Internet einen Anwalt kontaktiert, der ihr sagte, dass die Adoption annulliert werden könne. Hansen arrangierte, dass der Junge - wie bei allein reisenden Kindern üblich - an Bord der Maschine von einem Flugbegleiter betreut wurde.
Das Bildungsministerium in Russland war fassungslos, als der Junge plötzlich vor ihrer Tür stand. Man konnte die Vorfälle um Artyom alias Justin kaum glauben oder einordnen, denn der Junge erzählte eine ganz andere Geschichte. Er sei von seiner Adoptivfamilie in Amerika misshandelt worden. So habe ihn die Großmutter Nancy wiederholt an den Haaren gezogen. Die US-Behörden ermitteln bereits.
Russlands Präsident Dmitri Medwedew schaltete sich mittlerweile persönlich in den Vorfall ein und bezeichnete ihn als eine "ungeheuerliche Tat". Außenminister Sergej Lawrow äußerte Empörung darüber, dass der Junge wie ein "Paket" behandelt worden sei. Er sagte, die Adoption russischer Kinder durch US-Bürger werde so lange gestoppt, bis es eine neue Vereinbarung zur Verhinderung solcher Fälle zwischen beiden Ländern gebe. John Beyrle, der US-Botschafter in Moskau, zeigte sich ebenfalls "äußerst schockiert darüber, dass sich eine Familie derart gefühllos einem Kind gegenüber verhält, das sie gesetzlich adoptiert haben".
Der kleine Junge befindet sich in einem Moskauer Krankenhaus. Wie es heißt, hat sich bereits eine russische Familie gemeldet, die den Jungen aufnehmen und adoptieren will.
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