[Nelso]

Istanbul - Überraschende neue Audio-Botschaft von Osama bin Laden: Der Anführer des Terrornetzwerks Al-Kaida ruft die Muslime in aller Welt diesmal nicht zum «Heiligen Krieg gegen die Ungläubigen» auf, sondern zu Ackerbau und Viehzucht. Der Sprecher klingt wie die Stimme von Bin Laden in früheren Videoaufnahmen. In der Aufnahme beklagt er die Gefahren durch den Klimawandel und die drohende Verknappung von Nahrungsmitteln.

Der Anführer des Terrornetzwerks Al-Kaida, Osama bin Laden, hat überraschend eine neue Audio-Botschaft an die Muslime in aller Welt veröffentlicht. Das Ungewöhnliche: Diesmal ruft der Top-Terrorist seine Glaubensbrüder nicht zum "Heiligen Krieg gegen die Ungläubigen" auf, sondern zu Ackerbau und Viehzucht.

Laut "BBC" wäre es die erste Botschaft bin Ladens seit März diesen Jahres. Die Authentizität des Bandes ist allerdings noch nicht bestätigt. In der rund elf minütigen Tonbandaufnahme beklagt der Sprecher die Gefahren durch den Klimawandel und die drohende Verknappung von Nahrungsmitteln. Er kritisiert, dass die Muslime im Sudan riesige fruchtbare Flächen brachliegen ließen, anstatt sie für die Landwirtschaft zu nutzen. Die Stimme des Sprechers klingt wie die Stimme von Bin Laden in früheren Videoaufnahmen. "Die Händlerfamilien sollten einige ihrer Söhne abstellen für die Nothilfe und die Landwirtschaft", schlägt er vor. Auch die Jahrhundertflut in Pakistan spricht er an. Er spricht davon, dass eine "Task Force" für derartige Katastrophen in muslimischen Ländern aufgebaut werden sollte.

Im März dieses Jahres gab es laut "BBC" die bislang letzte Nachricht, die bin Laden zugeordnet wird. Darin droht er damit, dass Amerikaner getötet würden, wenn die USA den mutmaßlichen Drahtzieher der Terroranschläge am 11. September Khalid Sheikh Mohammed hinrichten. Herr Mohammed steht derzeit in den USA zusammen mit vier anderen Menschen vor Gericht. In einer früheren Aufnahme vom Januar tadelte er die USA für die globale Erwärmung.

Bin Laden ist der weltweit meistgesuchte Mann. Die USA haben eine Belohnung von bis zu 25 Millionen US-Dollar für Hinweise in Aussicht gestellt, die zu seiner Gefangennahme führen. Im Januar hatte US-Außenministerin Robert Gates darauf hingewiesen, dass er "seit Jahren" keine verlässlichen Informationen über seinen Aufenthaltsort erhalten habe. Gerüchte über seinen Verbleib gibt es unterdessen viele:

Eine Theorie besagt, dass er sich in der Grenzregion zwischen Pakistan und Afghanistan versteckt. Andere glauben, Bin Laden sei bei den Überschwemmungen in Pakistan ums Leben gekommen.

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