[Prince]

Dünn ist die Decke der Zivilisation in den angeblich so sozialen Netzwerken. Sehr dünn. Trolle und Hater gehen in steter Regelmäßigkeit auf sehr persönliche Weise auf Menschen los, wenn auch nur der kleinste Widerspruch zu deren Haltung besteht. Das dies ein Problem ist, kommt inzwischen auch langsam aber sicher im Bewusstsein der Betreiber der Plattformen an.

Während aber beispielsweise bei Facebook bisher kaum eine ernsthafte Reaktion erfolgte, spricht man bei Twitter inzwischen offen über die Situation und sucht nach Lösungen. Der Microblogging-Dienst will jetzt damit beginnen, die Telefonnummern von Usern einzusammeln, die negativ aufgefallen sind. Diese könnten dann im Zweifel für einen weitergehenden Bann eingesetzt werden.

Twitter-Chef Dick Costolo hatte kürzlich in einer internen Nachricht an seine Mitarbeiter klargestellt, dass der Dienst ein ernsthaftes Problem damit hat, dass Nutzer beleidigt und bedroht werden. Er übernahm dabei auch persönlich Verantwortung dafür, dass es seit Jahren nicht gelingt, den Hatern einen Riegel vorzuschieben und vor allem Frauen besser zu schützen, die ganz besonders häufig und heftig zum Ziel von Angriffen werden. Letztlich sei das Problem nicht nur ethischer, sondern auch wirtschaftlicher Natur, weil sich zunehmend die besonders interessanten und aktiven Nutzer von Twitter abwenden.

Costolo kündigte im Zuge dessen eine Initiative an, in der intensiv nach Lösungsansätzen gesucht werden soll. Bereits vor einigen Wochen hatte man die Prozesse zur Meldung von Missbrauch und Beleidigungen überarbeitet. Insbesondere von den Apps auf mobilen Endgeräten aus soll es nun leichter sein, Anwender zu melden, die sich schlicht nicht an die grundlegenden Regeln eines vernünftigen Zusammenlebens halten wollen oder können.

Jetzt führt der Dienst außerdem eine zweite Stufe ein, wie das Magazin The Verge berichtet: Für gewöhnlich sorgt ein Fehlverhalten erst einmal dafür, dass ein Account zeitweise gesperrt wird. Nach einer gewissen Frist kann er aber wieder freigeschaltet werden - was als eine Art Schuss vor den Bug gelten soll. Um nun aber eine Reaktivierung des Accounts zu erreichen, will Twitter mehr Informationen wie E-Mail-Adresse und Telefonnummer von dem jeweiligen Nutzer verlangen.

Sollte es in der Folge zu erneuten Beschwerden über das Verhalten kommen, könnte der fragliche User dann beispielsweise anhand seiner Telefonnummer gesperrt werden. Das würde es ihm dann auch erschweren, einen neuen Account anzulegen, um weiter gegen andere Personen hetzen zu können. Auch dies bietet zwar keine Garantie, solche Nutzer dauerhaft von der Plattform zu werfen, doch macht es eine Rückkehr zumindest schwerer als bisher. Und auch die Reichweite seiner Äußerungen wären mit einem komplett neuen Konto deutlich eingeschränkt.

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[shaunderzombie]

Interessant, aber ihm ist auch bewußt das fuer Paar dollar eine neue nummer zu haben ist?
Prepaid karte dazu ne free email addy und die hetze kann weitergehen.

Gut das ueber sowas nachgedacht wird. Aber eine endgültige loesung ist das sicher nicht

[Prince]

Vielleicht bekommt man in den USA nicht so leicht eine neue Nummer ...

[shaunderzombie]

das könnte sein.

dann holt man sich seine prepaid sim fuer die usa aus dem ausland.
3 wörter in google und zack ein treffer.

aber twitter ist ja nicht nur in den staaten in benutzung. das nur amerikaner beleidigen und hetzen will ich mal nicht glauben.
ausserdem waere das wohl in den augen vieler diskriminierung. warum sollten amis im gegensatz zu allen anderen nummern und daten hinterlegen, die andere nicht muessen?

trotzdem guter ansatz um hater im netz das weitere handeln zu erschweren.

[Prince]

Ist aber ein amerikanisches Unternehmen. Folglich wird man also seinen Hauptaugenmerk erst einmal auf die Benutzer aus dem eigenem Land richten.

[TinyTimm]

Wer sich bei Twitter anmeldet, muß eine Telefonnummer angeben (ein Grund warum ich dort nicht bin).
Nehme an wenn diese Nummer nicht mehr stimmt bei Überprüfung, wird auch das Konto eines Haters gesperrt.

[Destiny]

Heutzutage wird so schnell mit dem Begriff Hater um sich geworfen. Erlebe das in ein paar FB Gruppen, die ich nutze. Die echten Trolle sind diejenigen, die andere als Hater bezeichnen und sich als ach so tolerant sehen - ich spreche da rein aus den persönlichen Erfahrungen, die ich gemacht habe bei den Seiten, wo ich rumspringe. Auf anderen Seiten mag es anders sein, kann ich nicht beurteilen.

[pauli8]

Zitat von TinyTimm

Wer sich bei Twitter anmeldet, muß eine Telefonnummer angeben.... wenn diese Nummer nicht mehr stimmt bei Überprüfung, wird auch das Konto eines Haters gesperrt.

Ich würde trotzdem mal die testen wollen und gebe 110 oder 112 an.

[TinyTimm]

Zitat von pauli8

Ich würde trotzdem mal die testen wollen und gebe 110 oder 112 an.

Klappt nicht, da vor der Freischaltung eine Rückmeldung (Verifizierung) an das Handy kommt.

Zitat von Destiny

Heutzutage wird so schnell mit dem Begriff Hater um sich geworfen. Erlebe das in ein paar FB Gruppen, die ich nutze.

Keine Ahnung ob das so ist. Gruppen auf Fb wären das Letzte wo ich mich herumtreiben würde.
Kontakt habe ich da nur zu Freunden und Familie die ich gut kenne.

[Mokgor]

Zitat von TinyTimm

Wer sich bei Twitter anmeldet, muß eine Telefonnummer angeben

Also das ist mir neu, ich habe erst kürzlich einen Twitter Account erstellt und musste dort keine Telefonnummer angeben.
Nur das Übliche mit der E-Mail Adresse und natürlich einem Password.

[Destiny]

Zitat von TinyTimm

Keine Ahnung ob das so ist. Gruppen auf Fb wären das Letzte wo ich mich herumtreiben würde.

Frag lieber nicht. Aber es gibt z.B. Cosplay Bereiche. Da verkleiden sich Leute nach ihren Serien/Filmhelden und da kann es schon einmal vorkommen, dass eine 200 kg Frau sich in das Prinzessin Leia Sklavenkostüm (Star Wars: Die Rückkehr der Jedi Ritter) zwängt. Wenn man dann sagt, dass das blöd aussieht und sie vielleicht ein Kostüm nehmen soll, was besser zu ihren Proportionen passt, ist man gleich ein verkappter Hater. Weil es ist ja voll mutig, sind in so ein Kostüm zu pressen, wenn man aussieht wie ein Gymnastikball.
Ich bin wahrlich kein Size Zero Fan, ganz im Gegenteil. Hab auch ein paar kg zu viel auf den Rippen.


Oder bei Fanfiction. Da schreibt jemand eine Slash Story, Grammatik und Rechtschreibung sind völlig egal, nur Folter- und Sexszenen, dann so etwas wie "mein Fluschischnuffi" und postet das überall. Dann wird gefragt, wie man dieses "Meisterwerk" findet und sobald solches Feedback kommt wie "was ist das denn für ein Mist", kommt gleich die "Ihr seid ja alle Hater" Keule und da es eine Slash Story ist, kommt gleich die "Ihr seid alle Homophob" Keule hinterher - sogar gegen Leute, bei denen man weiß, dass sie Homosexuell sind. Alle Homophob, weil man dieses Machwerk nicht gut findet.